Das Watt ist bald weg

Klimakrise Gerade endete der arktische Sommer – neue Zahlen zeigen, wie massiv der Mensch den Weltmeeren zusetzt. Die Lage ist dramatisch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2021

In der Nordsee gibt es neuerdings Austern mit Migrationshintergrund. Crassostrea gigas, wie die Pazifische Auster mit wissenschaftlichem Namen heißt, ist eigentlich vor den Küsten Koreas und Japans zu Hause. Austernzüchter setzten sie erstmals Mitte der 1980er Jahre vor der friesischen Nordseeinsel Sylt in Drahtkörben im Wattenmeer aus. Damals glaubten die Züchter, das kalte Wasser der Nordsee genüge zwar für das Wachstum, nicht aber für die Fortpflanzung. Dann kam der Klimawandel.

„Seit 1962 ist die Jahresmitteltemperatur der Nordsee um 1,7 Grad gestiegen“, sagt Karen Wiltshire, Vizedirektorin des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) und Leiterin der Außenstelle auf Sylt. Es gibt jetzt beste Bedingungen