Im Wettlauf mit der Zeit

Tschernobyl 30 Jahre nach der Atomkatastrophe braucht der Reaktor dringend eine neue Schutzhülle
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2016

Weiße Overalls, darüber blaue Jacken, Schutzhelm und natürlich Atemschutz – vier Männer stehen auf einem Stahlgerüst und gießen Beton. Fühlen können sie die Gefahr nicht: Dieser Arbeitsplatz ist der radioaktivste auf der Welt, nur 25 Meter entfernt vom zerstörten Atomreaktor Tschernobyl. Gleich fünf Kräne drehen sich auf der Baustelle, der Zeitdruck ist groß. Die Atomruine droht einzustürzen und eine neue radioaktive Wolke freizusetzen. Es ist ein Wettlauf gegen die Uhr.

Vor rund 30 Jahren flog das Kraftwerk in die Luft. Schnell wurde eine Schutzhülle rund um den kaputten Reaktor gebaut. Hinterher wurde geschätzt: Die Hülle werde 25, maximal 30 Jahre halten. Bald ist diese Zeit vorbei, daher wird an einer