Neulich habe ich auf dem Flohmarkt eine Kinderbibel gekauft. Nicht etwa aus religiösem Eifer, vielmehr dachte ich es wäre eine gute Gelegenheit, meinem fünfjährigen Sohn einen gewichtigen Teil unserer Kulturgeschichte nahezubringen. Ich überflog die Seiten, erinnerte dieses und jenes und kam dann zu einer Geschichte, in der Gott Abraham auffordert, ihm seinen einzigen Sohn zu opfern. Abraham versteht nicht, aber er gehorcht:
„Gemeinsam mit seinem Sohn Isaak stieg er auf einen Berg. Dort wollte er seinen Sohn opfern. Als Gott sah, dass Abraham ihn so lieb hatte, dass er sogar seinen Sohn töten wollte, schickte er einen Engel. Zum Dank opferte Abraham einen Widder.“
Allerhand, dachte ich. Dieser Gott verlangt bedingungslose Gefolgschaft und verordnet grauenhafte Pein. Und Abraham? Keine Spur vom liebenden Vater, der sich schützend vor seinen Sohn, dem Ungeheuerlichen entgegenstellt. Widerspruchslos fügt sich Abraham dem Willen seines Herrn. Doch während ich noch um Fassung rang, erschloss sich mir auch schon die tröstende Botschaft: Denn dieser Gott ist gut. Abraham hat recht gehandelt, ihm zu vertrauen. Er folgt blind und wird dafür reich belohnt. Darauf dürfen wir also hoffen.
Unwillkürlich kam mir der Gedanke, dass wir diese Hoffnung auf Belohnung für blinden Gehorsam vielleicht alle in uns tragen. Und immer dann darin Zuflucht finden, wenn uns ein Opfer abrahamischen Ausmaßes abverlangt wird.
Ein Vertrauensbeweis biblischen Ausmaßes
So wie zurzeit. Selbstverständlich verlangt niemand von uns, wissentlich unsere Kinder zu opfern. Doch ist die Forderung, die von den Regierenden so vehement an uns herangetragen wird, wirklich so viel weniger ungeheuerlich? Sollen wir denn nicht uns selbst und unseren Kindern einen noch nie zuvor am Menschen angewandten genetischen Impfstoff spritzen lassen? Sollen wir denn nicht blind auf das vertrauen, was doch noch kein Mensch wissen kann: eben dass dieser neue, genetische Impfstoff notwendig, wirksam und sicher ist? Und steht da nicht etwa das Versprechen im Raum, alles werde schon gut, wenn wir nur blind folgten und nichts hinterfragen?
Wie für Abraham ist auch für uns blindes Vertrauen die rechte Antwort auf die Forderung der Mächtigen – was nützt es uns da zu hören, was Kritiker zu sagen haben? Blindes Vertrauen wird nicht leichter für den, der etwa den Studien von John Ioannidis oder den Vorträgen von Sucharid Bhakdi Beachtung geschenkt hat. Um recht zu handeln, müssen wir also wie einst Abraham zunächst unsere Ratio dem blinden Vertrauen in die guten Absichten unserer Führer opfern. Zur Belohnung dürfen wir wieder reisen und trinken und tanzen. Als Strafe drohen Testpflicht und Quarantäne.
Meine Gedanken kreisten umher. Ja, wie Abraham leisten wir wohl einen Gehorsamsbeweis. Aber sind wir deshalb schon wie er? Abraham weiß um den bevorstehenden Tod durch seine Hand, den die göttliche Forderung seinem geliebten Schützling auferlegt. Wissentlich und dennoch frei von Zweifeln macht sich Abraham zum Werkzeug seines Gottes. So schonungslos sind unsere Führer nicht. Fürsorglich verbergen sie all jenes vor uns, das Zweifel wecken könnte. Sekundiert von den Faktencheckern in den Redaktionsstuben verabreicht man uns das beruhigende Soma: Deine Regierung ist gut, vertraue ihr blind und du wirst reich belohnt werden. Nein, das harte Schicksal Abrahams teilen wir nicht – zwar müssen auch wir den Gehorsamsbeweis leisten, doch ohne das dröhnende Wissen ums Unausweichliche hängt unsere Messlatte ungleich tiefer.
In der Hoffnung liegt Trost
Dennoch, die Geschichte von Abrahams Opfer ließ mich nicht mehr los. Zuhause angekommen griff ich zur Bibel. Ich las:
„Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham. Er sagte: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer? Abraham sagte: Gott wird sich das Lamm für das Brandopfer ausersehen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter.“
Plötzlich durchfuhr mich ein weiterer Gedanke: War es nicht auch Isaak, der seinem Vater Abraham blind vertraute? Und war es nicht der Vater, der den Sohn über seine wahren Absichten täuschte? Sind wir dann aber nicht viel eher wie Isaak denn wie Abraham? Eben wie unwissende Kinder, die ihren Eltern nichts Böses zutrauen, könnten sie doch ohne sie nicht überleben?
Was aber, wenn unsere Führer – gleich Abraham – in blindem Gehorsam ihren Göttern folgen und bereit sind uns dabei zu opfern? Dass wir wie Isaak getäuscht wurden ist denkbar. Doch räumten wir diesem Gedanken einen Platz ein, wir würden die Prüfung wohl nicht bestehen. Der Zorn Gottes wäre uns gewiss – es drohte die Verdammnis. Entscheiden wir uns hingegen dazu blind zu bleiben und zu folgen, so dürfen wir weiterhin hoffen. Bis zuletzt.
Dieser Text erschien ursprünglich auf www.demokratie-reloaded.de
Kommentare 30
Ich habe Ihren Text gelesen. Sie haben sich offensichtlich viel Muehe gegeben.Leider ist Ihre Interpretation des Abraham-Isaak Text schlicht falsch.
Es ist ja ein ein ziemlich alter Text so. ca 800 BCE. Es geht um die Aufgabe der religioesen Praxis der damaligen Zeit, Gott Menschen zu opfern und stattdessen Tiere zu opfern. Das kann man auch daran erkennen, dass der Gott der zu Anfang erscheint (ein Rede-Gott) anders ist als der viel atraktivere Gott am Ende der story, mit seinen special effects.
Die story dokumentiert eine kultureller Veraenderung, die in der "Achsen-Zeit" Mitte des ersten Jahrtausends BCE auch in anderen Kulturen stattfand.
Mit Gehorsam hat das nix zu tun. Diese Interpretation wurden von den abrahamischen Autoritaeten (vor allem den Christen) "erfunden", um den Gehorsam der "Glaubigen" abzusichern.
In der gegenwaertigen Corona-Situation bringt uns aber keine Gehorsams-Debatte weiter, obwohl das die "Autoritaeten" gern haetten. Ich wuerde zum Thema Ethik und Corona eher den Stoiker Epictetus empfehlen. Dazu hat ein australischer Philosoph Matthew Sharpe gerade einen schoenen Artikel veroeffentlicht.
Darin wird kommt auch Ihre Frage, ob Sie dem Impfstoff "trauen" sollten oder nicht behandelt.
ich seh etwas anderes im zentrum der geschichte,
jenseits des historischen kontextes.
es geht um erworbene blindheit.
gegen den un-erforschlichen willen gottes
und gegenüber der reich-weite des eigenen verstandes.
dem nicht getraut wird, zu leiten.
auffällig ist die allein-stellung abrahams gegen gott.
er scheint verlassen von anderen bindungen
(er selbst ist wohl ein herrscher über andere:
ein patriarch. er selbst existiert auf grundlage von
eingehaltenen befehlen).
der impuls, dem zweifel raum zu lassen,
das für und wider gegen eine göttliche zumutung
zu erörtern, den rat anderer einzuholen:
bleibt auf der strecke.
die möglichkeit einer reflektion bleibt ungenutzt,
stattdessen erfolgt eine reaktion aus selbst-verblendung.
die instanz des Ich wird außer kraft gesetzt,
keine person handelt, es vollzieht sich etwas:
blinde folgsamkeit.
ein von der gesellschaft und seinem erkenntnis-
vermögen absehendes individuum ist
verlassen, ist seltsam-kastriert/blind.
das ignorieren von kräften des ich und des gesellschaftlichen
dialogs liefert den zu handlungen befähigten aus
an einen befehls-imperativ.
andere (sein sohn) sind nicht eigen-wesen,sondern
eigen-tum (des patriarchen) so wie dieser sich als
eigen-tum gottes empfindet:
eine seltsam ent-persönlichte, ver-sachlichte
umgangs-form, wohl einer spezifischen herrschafts-form
geschuldet.
oda?
die position epiktets*
ist weit hinaus über die roh-heit und spezifische archaik
der abrahamitischen religions-auffassung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Epiktet
Naja, verehrte Denke no.eight, freudianische Kategorien in die Achsenzeit zu katapulieren, nennt man wohl anachronistisch. Man kann das natuerlich machen und noch vieles anderes. Die Kabalisten und die Chassidim waren ja auch gross in solchem Rumraetseln.
Achsenzeit ist die Phase, in der das "Subjekt" sich selbst "erkannte" (und nicht nur den Klan.) Das ist eine verdammt komplizierte Leistung. Nobelpreis.
Teil dieser Selbstwahrnehmung als Subjekt, ist eben auch, dass fuer Gott ein Widder ausreichen muss. Schluss mit dem Abschlachten von Menschen, den
Natuerlich kann man das alles auch anders interpretieren. This is a free country.
Schöner Link, wobei:
"When presented with allegations of nefarious or appalling conduct by fellow citizens, Epictetus recommends we ask: do I know that that is true? Do I have enough information to be sure?",
uns nicht die Arbeit abnimmt selbst zu entscheiden. Denn keine Entscheidung (quasi der stille Beobachter) wäre auf diese Weise auch wieder eine. Außerdem ist die Komplexität der Welt heute doch weitaus größer geworden, meine ich doch.
Grüße :-)
Vielen Dank für die "offizielle Interpretation" und auch für den Link. Schau ich mir an.
Vielen Dank, der Gedankengang ist nachvollziehbar und setzt ja auch am Verhältnis von Macht und den ihr Unterworfenen an. Letztlich bleibt aber bei uns beiden unausgesprochen, dass Abrahams Möglichkeit zum Widerspruch doch rein hypothetisch ist, wenn vom Allmächtigen die Vernichtung droht ;-)
" ... Möglichkeit zum Widerspruch doch rein hypothetisch ist, wenn vom Allmächtigen die Vernichtung droht"
mitnichten: das wäre nur der fall, wenn das weiterleben/die nicht-vernichtung/ existential höher als der widerspruch bewertet wird. das ist schon empirisch oft gar nicht so (gewesen), und ist auch gedanklich keineswegs zwingend.
das alles im modus der angst und straf-drohung sich vollzieht,
wo wider-spruch vernichtung nach sich zieht, trennt
abrahams zeiten von unseren.
wir leben zwar auch in bedrohlichen zeiten,
müssen aber nicht reflex-artig parieren..
gesellschaftliche beratung ist möglich,
auch wenn sie keine rettung garantiert.
selbstverständlich vollzieht sich widersprechen/widerspruch bis in unsere tage - u. aller voraussicht nach auch darüberhinaus - auch in den modi der gefahr, drohung und vollendung von vernichtung.
was sie da abliefern, ist lediglich das hohle herrenversprechen der "moderne" um sich ggü. vorige/n/m besser als jene/s zu dünken, - und aus solcher suprematie privilegien/vergünstigugen, vor allem das privileg des ungeahndeten regelbruchs für die "besseren" z.b. ggü. den "rückständigen" u. ähnlichen zu ziehen.
- wie du das "achsenzeit-theorem", eine hypothese*
zum epochen-begriff verfestigst, ist mir problematisch.
- wenn der kern dessen, was als typisch beschrieben wird,
die selbst-wahrnehmung von menschen als subjekte
ist( in neuem sinne, nicht im alten als "unterworfenene"),
ein heraustreten aus kollektiven denk-/deutungs-zwängen,
haben wir eine sehr un-übersichtliche epoche vor uns
zu besichtigen.
das zurück-drängen imaginierter göttlicher ansprüche
wäre eines.
wie aber ist die jeweilige subjektivität gedacht?
als macht , seine nach-folger zu vermehren?
als ermächtigung, sich die natur zu unterwerfen?
als exklusive auswahl gottes, als "erwähltes volk" ?
als patria potestas**/macht von patriarchen,
denen die sukzession/die richtige erb-folge
fürs eigentum, ins zentrum gerät?
= das problem liegt in der konkretisierung der jeweiligen
subjekt-qualität.
- zu "freudianischen kategorien":
sein vokabular
kommt erst mit der epoche, als klar wird,
daß das ich nicht herr im eigenen hause ist.
- die gültigkeit einer interpretation ist nicht
in ein belieben gestellt, philologische sorgsamkeit kann
sich mit natur-wissenschaftlicher messen.
*https://de.wikipedia.org/wiki/Achsenzeit
https://de.wikipedia.org/wiki/Patria_Potestas
schöne grüße in ein taliban-freies land...
Ach ja, das übliche Diktaturgerede... da die Verfasserin ja schon gezeigt hat, dass sie sich in diktatorischen Zuständen befindet, würde es mich brennend interessieren, wie es denn möglich sein kann, dass sie dann hier ihre "Meinung" frei schreiben und publik machen kann...
Die blinde Gehorsam, wie sie hier mit biblischer Dramatik betont wird, ist aber genauso ein Märchen wie das Sterben der Demokratie: Freilich schränkt der Pandemiezustand grundlegende Rechte ein und erwartet von der Bürger*in ein hohes Maß an Vertrauen, doch sind die allermeisten dieser Einschränkungen nicht nur völlig klar legitimiert und konsequent eingeschränkt, sie werden auch regelmäßig sorgsamer Kritik in sämtlichen Medien und im öffentlichen Diskurs unterzogen (siehe die FAZ-Beiträge zur Coronapandemie, welche den heterogenen Diskurs anschaulich darlegen). Ihre Notwendigkeit wird so auch in der Politik regelmäßig in Frage gestellt.
Fazit: Die übliche heiße Luft, welche dramatisch die "Coronadiktatur" heraufbeschwört. Abraham würde sich schämen.
Ach ja, das übliche Diktaturgerede... da die Verfasserin ja schon gezeigt hat, dass sie sich in diktatorischen Zuständen befindet, würde es mich brennend interessieren, wie es denn möglich sein kann, dass sie dann hier ihre "Meinung" frei schreiben und publik machen kann...
Die blinde Gehorsam, wie sie hier mit biblischer Dramatik betont wird, ist aber genauso ein Märchen wie das Sterben der Demokratie: Freilich schränkt der Pandemiezustand grundlegende Rechte ein und erwartet von der Bürger*in ein hohes Maß an Vertrauen, doch sind die allermeisten dieser Einschränkungen nicht nur völlig klar legitimiert und konsequent eingeschränkt, sie werden auch regelmäßig sorgsamer Kritik in sämtlichen Medien und im öffentlichen Diskurs unterzogen (siehe die FAZ-Beiträge zur Coronapandemie, welche den heterogenen Diskurs anschaulich darlegen). Ihre Notwendigkeit wird so auch in der Politik regelmäßig in Frage gestellt.
Fazit: Die übliche heiße Luft, welche dramatisch die "Coronadiktatur" heraufbeschwört. Abraham würde sich schämen.
tja, wenn sich das fortgeschrittene, aber prekäre bewußtsein
in der moderne als suprematie mit vor-rechten auftreten
würde.
denken muß nicht in "dünkel" enden.
oda?
o.k.: sie unterstellen für die zeiten abrahams "alles" (an widersprechen) vollzöge sich im modus drohender vernichtung und hätten damit eine m. o. w. relevante , "echte" differenz zum heute. pech nur, dass das "alles" eben auch für die a'en zeiten nie galt. meiner unmaßgeblichen erinnerung nach sprach jhwh im text keine drohung aus, falls a. dem isaak-opfer widersprochen hätte. DAS, solche vernichtungsandrohung, war/ist "hypothetisch", von menschen in das gott-volk-verhältnis gelegt, die zornesausbrüche des gewitter- bis feldherrn-gottes wie ein regularium/eine mechanik auf alle möglichen anderen situationen übertragen/extrapoliert, was eben unstatthaft war und ist.
o.k. wenn gott nicht als "stressor"(sloterdijk) behandelt,
so wie sein name nicht genannt werden darf,
ist das noch kein beweis für angst-freiheit.
aber auch wenn gott ohne drohung
die große chance hat, "gehorsam zu finden" (max weber),
handelt es sich möglicherweise um
"voraus-eilenden gehorsam",
dem eine imaginierte prämie winkt...
Nein. Meine Meinung muss ich hier in Gleichnissen kundtun, weil sie sonst zensiert wird. Das ist aber hier nicht das Thema...
Von Dikatur habe ich nicht gesprochen, auch wenn es naheliegen mag, ein System so zu bezeichnen, das die Teilnahme an einem Gen-Experiment mit möglicherweise tödlichen Folgen zur Bedingung für gesellschaftliche Teilhabe macht.
Du kannst das selbstverständlich anders framen, etwa als rettende Impfung zum Schutz vor Killerviren. Letztlich kommst du aber nicht umhin anzuerkennen, dass das System der Grundrechte getauscht wurde gegen eines der Gewährung von individuellen Freiheitsrechten für Gehorsam und/oder Vertrauen. (Oder denkst du einmal impfen und das wars?) Und dass du diesem neuen Paradigma per Impfung zustimmst - ob wissentlich und willentlich oder nicht. Soweit du aber nicht etwa durch Verweigerung der Impfung dein Missfallen kundtust hast du damit aber einen Freibrief für staatliches Handeln ausgestellt. Ich jedenfalls sehe unterhalb der Schwelle des abrahamischen Opfers wenig, was die aktuellen Gehorsamsforderung in Zukunft noch übertreffen könnte...
auweia!
die zu gleichnis-haftem sprechen gezwungene
kommt aus dem schützenden dornen-busch...
sie prangert staats-gläubigkeit und vertrauen in die eltern
als grausame religion an.
als gäbe es heute keine rechts-mittel und ödipale reaktionen...
yes , sir .
aber dem alten abraham ginge das gemäkel
an seinem autoritären handeln, seinem
exkludierenden info-gehabe und überhaupt
an seinem privilegierten zugang zum jenseitigen:
am 17o-jährigen allerwertesten vorbei...
"Es geht um die Aufgabe der religioesen Praxis der damaligen Zeit, Gott Menschen zu opfern und stattdessen Tiere zu opfern."
Hallo @aussie, haben Sie irgend einen Beleg dafür, dass Hebräer oder Ägypter jemals Menschenopfer gebracht haben?
"Sollen wir denn nicht uns selbst und unseren Kindern einen noch nie zuvor am Menschen angewandten genetischen Impfstoff spritzen lassen?"
Naja, irgendwer muss ja der erste Mensch sein; warum sollen so etwas immer Ratten, Mäuse oder andere Tiere für uns erledigen? Mensch, jetzt haben Sie die Chance später sagen zu können: Ich war einer der Ersten!
"Was aber, wenn unsere Führer – gleich Abraham – in blindem Gehorsam ihren Göttern folgen und bereit sind uns dabei zu opfern?"
Welchen Göttern? Warum werden die großen Zweifler und Querdenker eigentlich immer so pathetisch?
So habe ich das tatsächlich noch nie betrachtet :D Ind ja, die "Götter" an der Stelle sind natürlich inkonsistent. Aber nun steht's nunmal dort ;-)
Hier geht es nicht um unterschiedliches Framen, hier geht es um das Offenlegen der tatsächlichen Intentionen. Welches Interesse, vor allem in der konsolidierten Demokratie BRD mit einer wehrhaften und demokratischen Zivilgesellschaft, hätte die politische Führung Deutschlands an solchen Freiheitsbeschränkungen? "Wer" profitiert davon? Dass es hier rechtlich bedenkenswerte Aspekte gibt, habe ich nie in Frage gestellt. Mir ist beispielsweise die Ministerpräsidentenkonferenz ein Dorn im Auge, welche im GG so nicht vorkommt.
Aber, riesengroßes Aber: Die Impfung ist, und das ist medizinischer Konsens, der einzige Weg aus der Pandemie. Jeder hat die Möglichkeit, sich zu impfen und genießt Vorteile davon! Es ist völlig legitim, dass im Sinne eines allgemeinen Interesses bestimmte Einschränkungen für Nichtgeimpfte erfolgen; die soziale Mobilität ist hier gegeben, da sich nun Gott sei Dank jeder impfen kann und der Entwicklungsprozess ist bei weitem nicht so dramatisch, wie du denkst. https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/corona-informationen-impfung/mythen-impfstoff-1831898
Sowas ist heute leicht zu klaeren. Einfach mal auf Wiki unter "Menschenopfer" nachgucken...
Ob das als Beleg anerkannt wird? Sie hätten persönlich dabei gewesen sein müssen damit das glaubhaft wird. Obwohl, das kann man ja auch anzweifeln.
Vielleicht gibts ein Video auf YT davon, live aufgenommen.
Wie gesagt, du kannst dich dafür entscheiden zu vertrauen, dass die Regierenden gut sind und alles seinen Sinn hat. Du kannst dann auch im Narrativ der Regierenden bleiben und das Gewähren von (ehemals) Grundrechten an Geimpfte rechtfertigen.
Du solltest dir dann aber auch der Konsequenzen bewusst sein, die es für dich hat, wenn du das hinnimmst. Bedenke: Du bekommst deine Rechte schließlich einzig deshalb zugestanden, weil du gehorchst und dich impfen lässt. Was aber, würdest du zukünftige Impfungen ablehnen?
Und wie sieht es aus mit weiteren Beschränkungen? Warum nicht deinen TV- oder Internetkonsum, dein Mobilitätsverhalten, deine Ernährungsgewohnheiten an staatliche Vorgaben binden und mit Sanktionen durchsetzen? Mir fallen viele here Ziele ein, die das rechtfertigen würden. Wenn aber selbst die Einnahme eines experimentellen Gentherapeutikums bei Verweigerung härteste Sanktionen rechtfertigt, wie könntest du noch bei derartigen Kleinigkeiten widersprechen?
Um den Bogen zum Artikel zu schlagen: Gott ist es wohl schnuppe ob Abraham folgt weil er Verdammnis fürchtet oder weil glaubt und vertraut - für ihn zählt das Ergebnis. Bevor du also versuchst Gottes Intention zu ergründen betrachte das Ergebnis deines Handelns.
"Sowas ist heute leicht zu klaeren."
Sehe ich anders.
"Einfach mal auf Wiki unter "Menschenopfer" nachgucken..."
Das reicht mir nicht. Ich dachte, Sie wüssten mehr
Scheint, als würden Sie davon ausgehen, dass in der Tora historische Fakten beschrieben würden und die literarischen Gestalten real existierende Menschen gewesen seien. Ich vertraue diesbezüglich eher Shlomo Sand und seinen Forschungsergebnissen.
"Mit Gehorsam hat das nix zu tun. ..."
Kann man so und so sehen. Z.B. auch:
https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/heiliger-wahnsinn/
Oder auch im Sinne von R bei PaRDeS.
Aber lassen wir es dabei. Hab im Moment auch keine Zeit. Mich hatte Ihre Meinung interessiert.
Hab doch tatsächlich Epiktets Handbüchlein der Moral in meiner Reklambibliothek entdeckt :-) Besten Dank nochmal für die Anregung!
Ok. man sollte Wiki nicht blind vertrauen. Einverstaden.
Ich weiss nicht, warum Sie meinen, ich naehme an, die "Tora" handelte von tatsaechlich existierenden Menschen. Aber gut. Gerade meine Interpretation ist nicht naturalistisch, sondern kulturalistisch. Ich weiss natuerlich auch, dass das kulturalistische Lesen des Pentateuch in der juedischen Tradition m.W. nicht sonderlich geschaetzt wird. Trotzdem finde ich den kulturalistishen Ansatz ergiebiger als den der metaphysischen der Kabaalisten oder Chassidim beispielsweise.
Zu den Aegyptern. Die Analyse der Pyramiden hat gezeigt, dass dort z.T. sehr viele Menschen getoetet wurden. Die Aegyptologen interpretieren das meist realistisch (und aus heutiger Sicht) als Vorsichtsmassnahme. Im Rahmen der aegyptischen Jenseitsvostellungen, ist aber auch moeglich, dass diese Getoeteten dem gottgleichen Pharao auch im Totenreich zur Verfuegung stehen sollten. Menschenopfer.
Ausserdem: Ich weiss, dass die von mir angefuerte Interpretation in der juedischen Tradition nicht geschaetzt wird, u.a. weil hier Abraham als kultureller Idealtypos "verwurstet" wird. Abraham "gehoert" aber den Abrahamiten.
Ich will mit Ihnen keine Grundsatzdebatte ueber die juedische Tradition etc. beginnen. Davon habe ich kaum eine Ahnung. Ich sehe mich eher als Buddhist.
"Da nich fuer" sagt der Norddeutsche.