Charlie sind wir. "Satire darf alles!"dieser Ausruf von Kurt Tucholsky hallt den explosiven Kalaschnikowsalven nach. BRAKKA! BRAKKA! BRAKKA! BRAKKA! BRAKKA! BRAKKA! BRAKKA! BRAKKA! BRAKKA! BRAKKA! BRAKKA! BRAKKA! Wie aus der tiefbraunen Zeit der 30er Jahre Tucholskys ins Gegenwartsbewusstein geschleudert, in das von Fremdenfeinden gebeutelte Frankreich, mitten in unser Europa. Einfach so, plötzlich.
Herz. Der feige Terroranschlag auf das berüchtigte Satiremagazin Charlie Hebdo durchbohrt den Franzosen grausam das Herz. Charlie himself, der Sheriff im Clownskostüm für ihre heilge Presse- und Meinungsfreiheit ist niedergestreckt worden. Mitten in die vergnügt-kreative Redaktionssitzung, in der mit dem Stift skizziert und formuliert wurde, brach der Tod ein. Ermordeten islamistische Terrorristen die humanistische Redaktionsmannschaft. Wer es nicht aufs Dach schaffte, hatte keine Chance, dem Tod zu entfliehen.
Angesehene Journalisten wurden zu gejagten Flüchtlingen im eigenen Haus. Mitten in Paris von 2015. Zehn Kariakturisten, Satiriker, Journalisten wurden jäh aus ihrem lebendigen Lachen direkt mundtot gemacht. Ihr Humor, ihr Witz wird nicht mehr triumphieren über Unrecht, Unmenschlichkeit und religiösen Wahn. Diese zehn Journalisten sind für immer verstummt.
Rechtschaffende Beschützer, zwei Polizisten ließen ihr Leben in Verteidigung des Wertes Pressefreiheit. Und die Terroristen überfuhren einen Passanten, der zufällig des Weges kam.
Charlie himself, der Sheriff im Clownskostüm für ihre heilge Presse- und Meinungsfreiheit ist niedergestreckt worden.
Lustig ist das nicht. Dieter Hildebrandt vollzieht gerade eine volle Drehung im Grabe. Kaum auszumalen, wie er sich jetzt zu Wort gemeldet hätte. Sicher hätte er, so typisch für ihn, seine Hände ins Gesicht vergraben und so lächelnd geheult bis seine bitteren Tränen ihm in den Mund gelaufen und der Schmerz Geschmack angenommen hätte. Dem Ex-Titanic-Chefredakteur Matin Sonneborn würgt es tiefschwarz fast ganz den satirischen Motor ab: "Das ist nicht komisch. Mit Anzeigen, Abokündigungen oder Kalaschnikow-Geballer auf Satire zu reagieren, gilt in der Szene als unfein. Unser Mitleid gilt den französischen Kollegen. Bei Titanic könnte so etwas nicht passieren, wir haben nur 6 Redakteure." Leise, traurig zollt Sonneborn mit diesem Bleistift-Kritzeln im Hals den französischen Opfern Tribut.
Das ist zum Wimmern. Aber der Terror schweißt auch ad hoc die Bruchstellen in der Nachbarepublik zusammen. Zigtausende Pariser Bürger versammelten sich zu Trauer- und Solidaritätskundgebungen. Auf dem Place de la République skandieren sie: Es lebe die Freiheit! Es lebe Charlie! Wir sind Charlie!
Wir Bewohner Deutschlands können unseren Freunden in Frankreich nur zurückrufen: Vive le Parisien ! Vive le français ! Vive l' humanité!
In dem Land der Französichen Revolution, dem Land von Voltaire und dem ersten amerikanischen Verbündeten Bejamin Franklin. Die Wiege der Menschenrechte, der modernen Demokratie. Diese Rückbezüge wollte US-Außenminister John Kerry in Erinnerung rufen, als er vor die Weltpresse trat: "Ich möchte der Bevölkerung von Paris und ganz Frankreich sagen: Wir stehen im Geiste der Solidarität zusammen. Zu unserem ältesten Verbündeten. Wir treten ein für die Freiheit. (...) Frankreich ist die Wiege der Demokratie. Dort haben viele blutige Kämpfe für die Freiheit stattgefunden. Die ermorderten Journalisten sind Märtyrer der Freiheit. "
Er, Kerry, nahm einen Stift in die Hand: "Die Terroristen haben Waffen. Wir haben einen Stift, der das Instrument der Freiheit ist. Meinungsfreiheit und Pressefreiheit sind die Basis unserer Demokratie. Wir werden dem Terror gegenüber niemals nachgiebig sein." Frankreich und die Welt sind schockiert, aber wir lassen uns nicht eingeschüchtern. Die freie Welt lässt sich keine unmenschliche Lebensweise aufzwingen. Die freie Presse schon gar nicht. Die Journalisten von Charlie Hebdo stehen für den unabhängigen, kritischen Geist der Freiheit. " Es ist zu bitter. Das kritische Aufgreifen von Michel Houellebecqs Roman "Soumission" durch Carlie nach seinem Primetime-Interview in den französichen Hauptnachrichten vom 6. Januar 2015 reicht letztlich aus, um tags darauf von Terroristen ermordet zu werden.
Worüber man lacht, darüber kann man anfangen zu sprechen.
Lebendige Satiriker, Karikaturisten, Whistleblower und Investigativjournalisten. Sie alle fechten stellvertretend für alle Bürgerinnen und Bürger die Freiheitsräume laufend neu aus. Zeigen mit dem Finger auf Missstände, tasten sich laufend mutig und beherzt vor in Neues, Verschwiegens oder Verdrängtes, was laut gesagt werden muss. Die Route wird markiert zur latenten Wahrheit, die längst stumm im Raum wartet. Worüber man lacht, darüber kann man anfangen zu sprechen.
Vive le Parisien ! Vive le français !
Vive l' humanité!
Erwartungstreu geht Alexander Gauland, dem stellvertretende AfD-Bundesvorsitzenden jedes Gefühl für Respekt ab. Sogar bei diesem feigen, blutigen Terroranschlag, dem heftigsten seit Jahrzehnten in Frankreich. Darf dieser Gauland sich subito als rotziger Unmensch bestätigen und die blutig getroffene Pressefreiheit so instrumentaliesieren? Darf ein AfD-Spitzenmann den toten Journalisten diese eine Nacht der Pietät rauben?
Bedient Gauland sich etwa für die Eigen-PR am Tod anderer Menschen? Darauf müsste man dem Teufel ins Gesicht kotzen. Das dumpfbraune "Wir-haben-es-ja-immer-gesagt-Reaktionär-Besserwisser-Bewusstsein" bricht den Damm und fordert so erneut die zweifelhaften Teile der PEGIDA-"Volksbewegung" zum makaberen Engtanz auf: "All diejenigen, die bisher die Sorgen der Menschen vor einer drohenden Gefahr durch Islamismus ignoriert oder verlacht haben, werden durch diese Bluttat Lügen gestraft." Das ist in Deutschland natürlich auch von der Meinungsfreiheit gedeckt. Aber nicht vom guten Benehmen und einem Gefühl von Pietät.
Bernd Lucke zeigt nun "Entsetzen" über die Terrorattacke auf Charlie Hebdo. Der AfD-Chef warnte dabei vor "Pauschalverurteilungen" und rief zu "Besonnenheit" auf: "Man darf nicht die Gewalttat zweier Extremisten einer ganzen Religionsgemeinschaft anlasten, die zum Großteil aus friedliebenden, unbescholtenen Menschen besteht." Das sind zum ersten Mal ganz andere Töne von dem VWL-Professor aus Hamburg.
Exkurs: Flashback
Ein Flashback: Lange nach Luckes CDU-Austritt, aber bereits drei Jahre vor seiner parteipolitischen Wiedergeburt als AfD-Gründer, hat der ordentliche Professor zu seinem Hörsaalpublikum etwas Interessantes gesagt. Der Flashback (siehe 2:57 Minuten) ist immerhin gedacht als Lockruf für Bewerberber zur Universität Hamburg, Imageverbesserung eben. Bereits im Jahre 2010 also übte Lucke, ganz Makroökonom, den Schulterschluss mit dem damals medial toppräsenten Thilo Sarrazin (SPD). Was die Kameraperspektive leider nicht zeigt: Die Gesichter aufmerksamer Studenten in diesem Sarrazin- Moment.
Exkurs: Flashback (ENDE)
Durch das Massaker an Charlie Hebdo ist wie mit einem ice bucket full of bullets das Bewusstsein wiedererlangt worden. Sind Köpfen und Herzen nun über Nacht global feinere Antennen gewachsen? Sind nun alle weltweit achtsam bei Sendefrequenzen fremdenfeindlicher Töne? Und seien sie noch so hinterlistig platziert? Echt? Nachhaltig?
Auf dem kommenden Parteitag der "Alternative für Deutschland" möchte Bernd Lucke sein "Ermächtigungsgesetz"durchbringen und seine beiden Co-Sprecher, Sachsens AfD-Spitzenkandidatin Frauke Petry und Konrad Adam abräumen. Alexander Gauland steht als "stellvertretener Partei-Sprecher" immerhin neben Hans Olaf Henkel, der auch diesen AfD-Titel trägt.
PEGIDA mit Hitler-Zitaten
Beispielhaft verachtend ist die entlarvende soziale Medienreaktion der PEGIDA-"Volksbewegung". Die Gruppierung benutzt den Terroranschlag für ihre Anwerbung, versucht knapp fünf Stunden danach, selbst aus dem Terror Kapital zu schlagen. PEGIDA schreibt auf ihrer Facebook-Seite: "Die Islamisten, vor denen Pegida seit nunmehr 12 Wochen warnt, haben heute in Frankreich gezeigt, dass sie eben nicht demokratiefähig sind, sondern auf Gewalt und Tod als Lösung setzen! Unsere Politiker wollen uns aber das Gegenteil glauben machen. Muss eine solche Tragödie etwa erst in Deutschland passieren??? Wollen Frau Orosz und Herr Tillich immer noch am Samstag gegen Pegida demonstrieren?" Damit alles seine journalistische Redlichkeit hat, "Lügenpressen" und so, habe ich eine Anfrage an die Pressestelle von PEGIDA gesendet, die bisher unbeantwortet geblieben ist. (Stand: 11. Januar 2015, 8:20 Uhr)
Nachtrag (11. Januar 2015, 8:20 Uhr)
Die Spiegel Online-Redaktion berichtet als Vorabmeldung für ihre Printausgabe, die ab sofort immer samstags erscheint, über eine interne Facebook-Gruppe, in der Pegida-Anführer zu Hitler-Zitaten und rassistische Parolen greifen. Siegfried Däbritz, offizielles Mitglied im Organisationsteam von Pegida, beleidigt die Muslime ehrverletzend als "mohammedanische Kamelwämser" und "Schluchtenscheißer". Die auf Facebook geführten Diskussionen beweisen, dass die Gruppierung in der Anfangszeit über ihren Namen zerstritten war. Ursprünglich sollte Pegida "Friedliche Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" heißen. Damit war die nationalistische Fraktion nicht einverstanden und setzte sich durch. Ein Mitlglied kritisierte: "Ich finde den Namen viel zu nett und gutmenschenfraktionskompatibel. Haben wir das nötig?? Warum muss unbedingt friedliebend rein? Europäer? Ich bin deutscher... NATIONAL ist das Wort."
Nachzulesen in: Der Spiegel vom 10. Januar 2015.
Tja, wie grenzt sich die CSU ab, deren Franz Josef Strauß sagte, rechts von der Union dürfe keine Partei Platz finden? "Wir treten nicht in einen Wettbewerb der Parolen mit diesen Gruppierungen wie AfD und PEGIDA", um sie vom Einzug in die Parlamente abzuhalten, sagte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer im Heute Journal auf die richtigen Fragen von Klaus Kleber. Der CSU-Vorsitzende Seehofer weiter: "Wir Demokraten müssen jetzt zusammenrücken. Auch die Muslime als Antwort auf diesem babarischen Akt.". Allerdings ergänzte Seehofer die Muslime erst auf Nachfage Klebers, der am Ende noch darauf hinwies, dass das Inteview "in voller Länge an Abend aufgezeichnet" und jetzt "so gesendet" wurde. Ein Rückbezug auf das legendäre Vorgespräch, dass dann zum Interview wurde. Kollege Kleber ist eben sehr erfrischend gewissenhaft.
!Vizekanzler Sigmar Gabriel reagierte so: "Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sind in diesen Stunden bei ihren französichen Freunden. Dieser Terroranschlag wird uns nicht in unserer Lebensweise ändern. (...) Es gilt der alte Satz von Kurt Tucholsky: Satire darf alles." In diesen Tagen zeige die deutsche Zivilgesellschaft, was die Rede und Meinungsfreiheit ihr wert ist. "Was in Frankreich geschehen ist, ist blanker Terror. Das hat nichts mit einem religiösen Glauben zu tun. Das ist pure Gewalt", so der SPD-Vorsitzende.
Was wird in Deutschland passieren, wenn Michel Houellebecqs "Unterwerfung" bei uns erscheint?
Oliver Barckhan
_ _ _
(Anmerk.: Kurt Tucholsky (1890 – 1935) war Freimaurer.
Am 9. Januar 2015 hatte Br. Kurt seinen 125. Geburtstag.)
Autor Oliver Barckhan lebt in Hamburg.
Telefon +494084608288
E-Mail: Oliver.Barckhan@oliverbarckhan.com
Oliver Barckhan bei Facebook
Kommentare 39
Terror ist immer und überall fürchterlich, nicht nur, wenn es gegen Satirezeitschriften geht.
Bin mal gespannt, was der Clou daran sein wird. Waren es Mosleme, oder Nationalisten, die es Moslemen in die Schuhe schieben wollten?
Demokratie & Meinungsfreiheit sind wieder lebensgefährlich......
http://www.spiegel.de/politik/ausland/schiesserei-bei-charlie-hebdo-liveticker-zu-anschlag-in-paris-a-1011713.html
14:11 Uhr
Die Zeichnerin Corinne "Coco" Rey hat den Anschlag überlebt. Über die Täter sagte die Mitarbeiterin von "Charlie Hebdo" der "L'Humanité": "Sie haben sich zu al-Quaida bekannt."
http://www.welt.de/politik/ausland/article136113975/Taeter-riefen-Der-Islamische-Staat-wird-bestehen.html
14:22
Augenzeugen berichten von Ausrufen der Angreifer
Nach Augenzeugenberichten sollen die Attentäter bei dem Überfall "Gott ist groß" gerufen und: „Wir haben den Propheten gerächt“ gerufen haben."
>>...oder Nationalisten, die es Moslemen in die Schuhe schieben wollten?<<
Was auch immer die polizeilichen Ermittlungen ergeben: Sie werden als Hauptnutzniesser davon profitieren.
So etwas nennt man wohl "Erweiterung der Kampfzone".
Nach der kompletten Zerstörung des Iraks und Libyens, den ins vierte Jahr gehenden Krieges gegen Syrien, und der nicht rund laufenden Entfesselung eines Krieges in der Ukraine gegen Russland, scheinen nun die Länder Europas ins Visier zu geraten, die dem Imperium nicht völlig bedingungslos zu Diensten sein wollen.
Wie sich die Bilder doch ähneln...
http://www.dailymotion.com/video/x2e6vh3_video-des-images-de-l-attaque-au-siege-de-charlie-hebdo_news?start=27
Bin mal gespannt, was der Clou daran sein wird. Waren es Mosleme, oder Nationalisten, die es Moslemen in die Schuhe schieben wollten?
Der Plot , "Sondereinheit" heizt das Klima an, ist wohl das Naheliegendere.......
.... doch das fällt unter Verschwörunstheorie - Terroristen sind schon was Feines, sie morden immer dann in der westlichen Hemisphäre, wenn es grad gut passt.
Die ermordeten Zielpersonen jedenfalls, dürften in der französischen Kleptokratenschicht mindestens genauso unbeliebt gewesen sein, wie bei verblendeten Moslems.
Ich behaupte, der ersten Gruppe stehen mehr Möglichkeiten zu so einer Tat zur Verfügung.
Wenn es tatsächlich islamische Täter gewesen waren und Gabriel behauptet: "Das hat nichts mit einem religiösen Glauben zu tun.", frage ich mich: Weshalb diese Schnelldiagnose? Die Täter sollen religöse Floskeln gerufen haben, wenn man den Zeugenaussagen folgt?
Wenn es keine Religion gebe, würden sich solche Taten aus anderen Gründen ereignen. Da hat Gabriel recht. Dieser fürchterliche Anschlag darf nicht dazu führen, dass der Hass auf Religionen aller Art aufflammt. Atheisten sind keine schechteren, aber auch keine besseren Menschen.
Der "Islamische Staat" feiert den Anschlag:
http://www.heise.de/tp/artikel/43/43789/43789_1.jpg
http://www.heise.de/tp/artikel/43/43789/1.html
.... welcher Gott? ...... welcher Prophet?
Plötzlich glaubt man wieder alles.....
Passt so gut ins Weltbild!
Mag sein, es war vielleicht tatsächlich ein Anschlag der IS, doch was ist die IS - das ist doch schlicht ein wildgewordener Mafiapöbel - auch die sizilianische Mafia hat Kreuze in den Wohnzimmern hängen - ob man nun im Namen Allahs oder Mohameds oder im Namen von Jesus Christus irgendwelche Verbrechen begeht - es geht doch nur um die Gewinne der Bosse.
Das Fußvolk - das sind schlicht arme, verblendet, radikalisierte Idioten die statt der Kreditkarte eine Kalaschnikov in der Hand oder eine Bombe am Bauch tragen - wir sind das Fußvolk der "friedlichen" Weltvernichtung - die das Fußvolk der ethemmten Gewalt und des Gemetzels in seiner schaurigen Form - ich seh da allerdings keinen Unterschied im Endergebnis - was am Ende bleibt ist immer Tod und Elend.
Fragt sich nur was man bevorzugt - natürlich - will man selber lieber sein Leben auskosten und nicht im Kugelhagel verrecken, lieber konsumieren als massakrieren - doch es bleibt schlichtes Triebwerk - ohne jede Vernunft!
Ich gebe nur weiter, was mir so unter die Lese-Augen läuft. Für Bewertungen ist es zu früh. ..... Insofern war meine letzte Einschätzungs-Übernahme von telepolis etwas voreilig.......So ein Ding kann schließlich jeder einem anderen im Netz unterschieben......
Völlig schnuppe, welcher Gruppe die Täter später als zugehörig überführt werden. Am Ende der Fahnenstange hat niemand eigenverantwortlich diese Tat begangen, sondern im Namen von...
Und es trifft immer Menschen, die für Autonomie stehen. Feige Drecksäcke, ganz gleich welcher Couleur und Weltanschauung.
Ihr "Ausblick", der ja nichts anderes als eine willkürliche Spekulation ist, mit der Bemerkung: "Werden PEDIGA und AfD diesen Terroranschlag politisch für sich verwenden?" ist infam!
*****
P.S.: Denn Sie verwenden diese Ereignisse schon!
"Und es trifft immer Menschen, die für Autonomie stehen. Feige Drecksäcke, ganz gleich welcher Couleur und Weltanschauung."
Ich hoffe die Schweine werden lebend gefangen und müssen den Rest ihres Lebens in einer schimmeligen Zelle der französischen Justiz verbringen.
Wenn es keine Religion gebe, würden sich solche Taten aus anderen Gründen ereignen.
Natürlich.
Klar, passiert ja andauernd und aus allerlei Gründen dass Satirezeitschriften überfallen und die Zeichner erschossen werden.
Nein, nein, nein, das hat überhaupt nichts mit religiösem Fanatismus zu tun.
Religionen sind friedlich und gut. Alle, ohne Ausnahme. Das ist doch durch die Geschichte ganz klar bewiesen.
Oder?
S O L I D A R I T Ä T
Jede Zeitung, jedes Online-New-Portal, auch "Freitag.de" sollte morgen eine Mohamed-Karikatur veröffentlichen.
Das war ein feiger Anschlag auf europäische Werte, auf den muslimischen Glauben, auf die Menschlichkeit !!!
Mein Mitgefühl den Opfern und deren Angehörigen.
Völlig schnuppe, welcher Gruppe die Täter später als zugehörig überführt werden.
Es ist überhaupt nicht "schnuppe", aus welchen Gründen, Menschen kaltblütig ermordet werden.
Was soll denn dieser Unsinn!!!
Es macht einen verdammten Unterschied, ob hier ein verwirrter Einzeltäter, Rechtsradikale, eine linke Gruppe, ein Killer, dem der der Besitzer des Magazins Geld schuldet, oder religiöse Fanatiker die Zeichner getötet haben.
Dürfen jetzt Mörder nicht mehr identifiziert werden, die einen Anschlag auf Künstler (und somit auf die Kunst selbst und die Meinungsfreiheit) verüben, weil man unbedingt vermeiden will, dass religiöse Gefühle verletzt werden könnten?
Lächerlicher geht es wirklich nicht mehr!
PEGIDA hat bereits bei Facebook damit angefangen, den Terroranschlag in ihrer "PR" zu benutzen. Vermutlich wird die AfD (mit Professorentitel & Henkel ausgestattet) etwas mehr Ungespür an den Tag legen, etwas länger ihre "Das-haben-wir-ja-schon-immer-gesagt"-Reaktion verzögern, bevor ihnen auch einer darauf PR-abgeht. Die Hamburgwahl ist einfach zu nah.
Es macht einen verdammten Unterschied, ob hier ein verwirrter Einzeltäter, Rechtsradikale, eine linke Gruppe, ein Killer, dem der der Besitzer des Magazins Geld schuldet, oder religiöse Fanatiker die Zeichner getötet haben.
Lächerlicher geht es wirklich nicht mehr!
Halt die Flinte flach, werter Jägersmann!
Lächerlich ist ja wohl, wenn Sie einen verwirrten Einzeltäter in Ihrer Aufzählung anführen..oder von *einem* Killer sprechen??
Machen Sie bitte einen Nachrichtensender an, und nehmen den Stumm-Button von der Oberfläche. Wenn Sie meine Intention nicht verstanden haben, ist das Ihr Problem, und nicht das meiner Aussage, die man sicherlich auch korrekt einordnen kann.
MfG Unschaerfe
Es stellt sich die aktuelle Frage nach der französischen Identität.
Ich begreife nicht ganz wieso?
Aber Angst ist immer irrational.
Keinesfalls. Angst ist ein sehr wichtiges Gefühl, das auf Ursachen beruht. Nur Irre sind ohne Angst.
Die Franzosen in prekärer Lage brauchen sich vor nichts zu fürchten.
Nein, Sie können guter Dinge sein. Läuft alles prima in Frankreich. Die Wirtschaft floriert und der Wohstand wächst. Und vom Tisch der Reichen fallen immer ein paar Krümel ab.
Tucholsky war Freimaurer.
Ist mir neu, dass ihn dies daran gehindert hätte, Fanatiker als seine Gegner zu begreifen.
.... ja - ähm - war etwas unfair.....
Ich sprach rein hypothetisch und abstrakt von Motiven, aufgrund derer gemordet wird.
Ihnen sind in diesem Fall diese Motive, wie Sie schreiben, "schnuppe".
Ich finde diese Einstellung lächerlich und unehrlich.
Ich wüsste nicht, was da "korrekt" (?) "einzuordnen" (?) wäre.
Die Bedeutung von "Angst" ist nicht identischgleich mit "Furcht":
Angst braucht keinen äußeren Anlass. Furcht vor etwas oder jemandem schon.
Hab' ich mal bei Wolf Schneider (Grüße!) gelernt ;-)
Das mag sein, heißt aber nicht, dass Angst immer unbegründet sein muss.
Jedes Gefühl hat seine berechtigte Funktion beim Menschen, leidiglich durch Übersteigerung wird es zum Problem.
Statt Menschen mit dem Adjektiv irrational zu belegen (diffamieren), könnte man sich auch mit den Ursachen auseinander zu setzen, warum Menschen Angst haben.
Mal so als Vorschag zur Güte.
......... wenn ich jetzt ein Unhold wär, würd ich dies, so wie geschrieben in mein faschistisches Weltbild einpuzzeln ;-)
Es trifft immer diese Querulanten, feige Drecksäcke, ganz gleich welcher Couleur und Weltanschauung.........
Ich denke die Getroffenen sind die Mutigen.
... (so war es wohl auch gemeint...)
Die Auftraggeber sind wirklich immer feige, widerliche, in irgend einer Form mit Macht bedachten, Artgenossen.
Würden einer von uns hier relevant stören, könnte er auch Opfer werden - nur, in so einer bräsigen Republik, da darf man wirklich alles von sich geben, denn die Masse ist wohl tatsächlich sediert - allerdings - wie man an Pegida sieht, wunschgemäß aufziehen, lassen sie sich dann doch in großer Zahl.
(.... und sag mir keiner hier die empörten Politmuppets würden sich nicht insgeheim die Hände reiben, ob der Dumpfbacken in Dresden und Andernorts - die SPD findet gerade wieder viele ihrer Exwähler, ob der geheuchelten Kritik an den fremdenfeindlichen Strömungen - und die FDP hat am Dreikönigstreffen den Vogel abgeschossen, Lindner war das perfekte Männchen mit dem dritten, vierten und gar fünften Gesicht - so offensichtliche Heuchelei war selten! - Doch die Leute, zumindest zu viele Leute, scheinen es tatsächlich zu glauben.
Jedenfalls haben die Getöteten die Familie Le Pen x-mal mehr entlarvt und ihre dumpfe, dumme Rattenfängerei, gepaart mit individuell allerniedrigster Beweggründe, teils wirklich "köstlich" verarscht, dass dort die Hasstemperatur um ein Vielfaches höher sein dürfte, die versteckte Freude vielleicht noch um ein Quentchen gräßlicher, als bei noch so armseeligen, verblendeten Religionsirren.
Doch - da gebe ich Dir Recht - völlig schnuppe!
Wie oben getippt, hinten kommt immer die gleiche verfluchte Zukunft heraus - bis wir an Verstopfung explodieren.
.... sorry - ich vergaß - die getöteten Zeichner.....
die anderen Toten waren wohl ein sogenannter Kollateralschaden.... - aber das ergibt sich bei den Drohnenangriffen der US-Freiheitskämpfer ja auch - in wohl noch drastischeren Relationen........
Muslimische Verbände in Deutschland haben den Terroranschlag mit scharfen Worten verurteilt. "Dies ist ein feindlicher und menschenverachtender Akt gegen unsere freie Gesellschaft", teilte der Zentralrat der Muslime in Deutschland mit. In keiner Religion gebe es auch nur einen Bruchteil einer Rechtfertigung für solche Taten, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek. "Heute wurde nicht unser Prophet gerächt, sondern unser Glaube verraten und unsere muslimischen Werte in den tiefsten Dreck gezogen."
Ja, ich finde auch man kann mal kräftige Worte verwenden. Insbesondere für die medialen Trittbrettfahrer von AfD-PEGIDA.
Das ist 3 Stunden alt im AfD-Facebook:
"Zum Anschlag auf die Redaktion des islamkritischen Magazins "Charlie Hebdo" erklärt der stellvertretende Sprecher der Alternative für Deutschland, Alexander Gauland:
Dieser Gewaltakt ist niederträchtig und durch nichts zu rechtfertigen. Die französische Regierung muss nun entschlossen gegen den islamistischen Terrorismus im eigenen Land vorgehen.
Diese Tat ist ein Anschlag auf Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit. Sie zeigt aber auch, wie virulent die Gefahr des islamistischen Terrors nach wie vor in Europa und der Mitte unserer Gesellschaft ist.
All diejenigen, die bisher die Sorgen vieler Menschen vor einer drohenden Gefahr durch den Islamismus ignoriert oder verlacht haben, werden durch diese Bluttat Lügen gestraft.
Das Massaker von Paris zeigt auch, wie fragil und schutzbedürftig die Grundwerte unserer Gesellschaft sind. Vor diesem Hintergrund erhalten die Forderungen von Pegida besondere Aktualität und Gewicht. Die Altparteien sollten sich sehr gut überlegen, ob sie bei ihrer Haltung, die Menschen von Pegida weiterhin zu diffamieren, bleiben wollen."
Wie viel gutes Benehmen ist darin?
Gut so!
Wir sollten näher zusammenrücken und uns tatsächlich begegnen.
Ob interkultureller Dialog, der Religion nur als kulturellen Hintergrund der Vergangenheit sieht, oder religiöser Dialog, der unteeinander Gläubigen. Beides sollte seinen Platz finden.
ABER: So unverzichtbar die verfassungsrechtlich-demokratische Grenzziehung zwischen säkular und religiösist (und die hat in Deutschland aufgrund von Kirchenprivilegien echten Nachholbedarf!!) genau so wichtig ist:
Menschen mit und Menschen ohne Glauben sollten sich nicht aus dem Weg gehen oder gar gegenseitig verachten. Diese beiden Beschreibungsebenen in der Welt existieren nebeneinander.
Wir sind zuerst verbunden als Menschen, eine Menschheit. Erst danach sollte das Unterscheidende, Trennende ins Spiel kommen dürfen. Damit wäre viel erreicht.
@ hunter
Du hast auf den falschen Beitrag geantwortet. Dass alle Religionen friedlich und gut sind habe ich nie behauptet. Aber ich wende mich dagegen, dass die Opfer mißbraucht werden, um Religion an sich schlecht zu reden.
Bernd Lucke mit Entsetzen über die Terrorattacke auf Charlie Hebdo. Der AfD-Chef warnte dabei vor Pauschalverurteilungen. Er rief zu "Besonnenheit" auf: "Man darf nicht die Gewalttat zweier Extremisten einer ganzen Religionsgemeinschaft anlasten, die zum Großteil aus friedliebenden, unbescholtenen Menschen besteht."
Das sind zum ersten Mal andere Töne von dem Professor aus Hamburg. Warum erst nach dem Bloody Wednesday für die Pressefreiheit???
Die Reaktion der Freimaurer in Deutschland pünktlich zum Geburtag von Br. Kurt Tucholsky: Offizielle Pressemitteilung
Ein Zeichen, gesendet auch in Richtung der friedlichen Muslime und unseren Mitbürgern, die von überall auf der Welt, sich dieses Land ausgesucht haben und mit uns in Sicherheit, Frieden und Freundschaft zusammen zu leben.
Wir sind nicht nur ein Volk, wir sind Teil einer Menschheit.
Charlie lebt!
Angenehmen Abend.
Br. Oliver Barckhan
Ein Attentat auf ein Satiremagazin wird zu einem Angriff auf die Pressefreiheit ? ! Die im GG steht , aber plötzlich heilig ist : Inspiriert vom heiligen Krieg , oder was ?
Soviele mitteilungsbeürftige Selbstdarsteller , die zum medialen Halali blasen, waren noch nie unterwegs : Marionetten der von 88.000 Polizisten gejagten und erschossenen Täter .
Der Tucholsky-Zitat wurde heute auch in der 3sat-Kulturzeit mißbraucht : Damals waren Abend- und Morgenland noch weit auseinander ...
Charly ist tot, und das war's nicht wert !
Non, je ne suis pas Charly !
Lieber POSITIV: Das ist ja auch so passiert :-)
Nachtrag (11. Januar 2015, 8:20 Uhr)
PEGIDA mit Hitler-Zitaten
Die Spiegel Online-Redaktion berichtet als Vorabmeldung für ihre Printausgabe, die ab sofort immer samstags erscheint, über eine interne Facebook-Gruppe, in der Pegida-Anführer zu Hitler-Zitaten und rassistische Parolen greifen. Siegfried Däbritz, offizielles Mitglied im Organisationsteam von Pegida, beleidigt die Muslime ehrverletzend als "mohammedanische Kamelwämser" und "Schluchtenscheißer". Die auf Facebook geführten Diskussionen beweisen, dass die Gruppierung in der Anfangszeit über ihren Namen zerstritten war. Ursprünglich sollte Pegida "Friedliche Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" heißen. Damit war die nationalistische Fraktion nicht einverstanden und setzte sich durch. Ein Mitlglied kritisierte: "Ich finde den Namen viel zu nett und gutmenschenfraktionskompatibel. Haben wir das nötig?? Warum muss unbedingt friedliebend rein? Europäer? Ich bin deutscher... NATIONAL ist das Wort."
Nachzulesen in: Der Spiegel vom 10. Januar 2015.
Lieber HUNTER, Sie schreiben: "Wenn es keine Religion gebe, würden sich solche Taten aus anderen Gründen ereignen."
Vermutlich werden sich soche Taten nicht ereignen, wenn Menschen sich
1. intensiv im schmerzvollen, mitfühlenden Perspektivwechsel mit anderen Menschen und Lebenwesen üben würden und
2. trotz eines legitimen kulturell-religiösen Hintergrundes im erfahrbar und fassbaren Diesseits verhaftet blieben, anstatt ihr ureigenes Bewusstsein abzuschalten und gegen eine scheintranzendent eingepredigte Belohnung im Jenseits einzutauschen.
Oder?
Oliver Barckhan
Lieber HUNTER, Sie schreiben: "Wenn es keine Religion gebe, würden sich solche Taten aus anderen Gründen ereignen."
Ich habe das nicht geschrieben sondern bloß zitiert und mich scharf dagegen gewandt.