Cassandra Wilson singt Marley, schön und unbekifft

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"Emancipate yourselves from mental slavery
None but ourselves can free our minds."

Auch heuer kann man sich wieder am letzten Augustwochende beim "Chiemsee-Reggae-Summer" seine Jahres-Ration an Positive Vibrations reinziehen, inclusive Dreadlock-Feeling und meist auch Schlammbad-Kur. Unvermeidlich gibts dabei auch Bob Marleys "Redemption Song" auf die Ohren; wenn schon nicht von einer der vielen Bands, so doch sicher von einigen der mehr oder minder begabten Lagerfeuer-Klampfern auf dem Zeltplatz.

Niemand weiß genau, wieviele Coverversionen es von dem Stückerl gibt; allein die Liste berühmter Interpreten ist ellenlang. Darunter auch etliche Pop-Adaptionen, in denen die Songthemen 'Freiheit' und 'Vergänglichkeit', von jeder Kiffer-Nachdenklichkeit befreit, als billiger Phrasenkitsch in der üblichen computersequenzierten, hitparadenkompatiblen Soft-Schlotze daherkommen.

Dass man diesen einfachen, aber einfach schönen Folksong mit all seiner Melancholie und Gebrochenheit nicht nur am Lagerfeuer, sondern auch im Abendkleid empfindsam interpretieren kann, zeigt hier Cassandra Wilson mit dem feinsinnig zupfenden Brandon Ross an der Gitarre:






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Geschrieben von

oxnzeam

Notizen, Essays und Rezensionen zu Kultur, Medien, Literatur und Gegenwartsphilosophie

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