Werdet unregierbar

Essay Wie können wir den Faschismus stoppen? Sechs Vorschläge von Paul Mason
Ausgabe 19/2019
Irgendwo klingelt ein Handy. Wen kümmert’s
Irgendwo klingelt ein Handy. Wen kümmert’s

Foto: Tolga Akmen/AFP/Getty Images

Eins ist sicher: Der Faschismus ist nicht mehr retro. In Brasilien regiert ein Faschist. In den USA marschieren Männer mit Sturmgewehren unter einer Parodie der Nazi-Kriegsflagge. Der Mann, der in Neuseeland 50 Muslime erschoss, trug ein Symbol der Waffen-SS an seinem Körper. Der Faschismus lebt – und wenn wir uns ihm nicht in den Weg stellen, werden wir seine Zeitungsverkäufer am Bahnhof und seine Sturmtruppen neben uns am Tresen antreffen, so wie Christopher Isherwood sie in den letzten Jahren der Weimarer Republik in Berlin antraf.

Man könnte erwarten, dass die Frage, wie man ihn stoppen kann, Thema Nummer eins unter Gebildeten und Progressiven wäre. Aber dem ist nicht so. Netflix und Hollywood haben den Kampf gegen den Nazismus dermaßen kommerzialisiert, dass es den meisten Menschen kaum auffällt, dass die Bedrohung real ist. Der Faschismus erringt geistige Siege unter Menschen, die auf eine 400-jährige Geschichte von Aufklärung und Rationalität zurückblicken können. Denn sie glauben nicht mehr an das, was sie verteidigen.

Ich habe das letzte Jahrzehnt damit verbracht, über die Folgen der Finanzkrise 2008 zu berichten. Ich war Zeuge, wie sich ein wirtschaftlicher Abschwung in eine globale Stagnation verwandelte und eine soziale Revolte digital vernetzter Jugendlicher niedergerungen wurde. Ich sah die Niederschlagung des arabischen und des griechischen Frühlings und die Vergiftung sozialer Netzwerke mit Lügen und der Sprache der Gewalt.

Die dreifache Krise

Wir stehen vor einer dreifachen Krise: ein Wirtschaftssystem, das nicht funktioniert, schwindende Zustimmung zur Demokratie und hartnäckige Versuche von Unternehmen und Staaten, mithilfe von Algorithmen Kontrolle über unsere Gedanken und unser Verhalten zu erlangen.

Es gibt vieles, was wir von anderen fordern können: dass die Redakteure von Fernsehnachrichtensendungen aufhören, denen eine Bühne zu bieten, deren einziges Markenzeichen darin besteht, weiße Vorherrschaft zu predigen. Von den Behörden können wir fordern, die volle Härte des Gesetzes gegen rechtsextremen Terrorismus und Hassreden walten zu lassen, von den bürgerlichen Parteien, keine Koalitionen mit der extremen Rechten einzugehen. Von den großen Technologiekonzernen schließlich, damit aufzuhören, aus Hass Geld zu machen.

Aber damit das 21. Jahrhundert nicht zur Wiederholung der 1930er Jahre wird, müssen wir unregierbar werden. Zu Beginn der neoliberalen Ära schrieb Michel Foucault, halb im Scherz, einen Leitfaden für einen Alltag, aus dem alle Hoffnung verschwunden war. Nach dem Vorbild einer Abhandlung des heiligen Franz von Sales aus dem 17. Jahrhundert nannte er ihn Einführung in das nicht-faschistische Leben. Wer jemals eine Konferenz einer sozialen Bewegung oder ein Klimacamp besucht hat, wird diese postmodernen „Tugenden“ wiedererkennen: Verlieb dich nicht in die Macht, denke nicht negativ, sei unverzagt, wenn du dich der Unterdrückung stellst, folge keinem kohärenten Denksystem oder politischem Projekt, sondern genieße die Fragmentierung. Mach dir vor allem keine Utopien zu eigen, denn sie führen nur zu Gulag, Holocaust oder Hiroshima.

Wir müssen diesen Lebensstil hinter uns lassen. Anstelle des „nicht-faschistischen“ Lebens müssen wir lernen, ein antifaschistische Leben zu führen, wie unsere Großeltern in den 1930er Jahren. Versuchen Sie, diese beiden Sätze in einer Kneipe oder bei der Arbeit auszusprechen, und schauen Sie, ob die Veränderung der Vorsilbe eine emotionale Reaktion auslöst. Das sollte sie. Antifaschismus birgt Risiken, er kann Sie den Job kosten, dazu führen, dass Ihre persönlichen Daten im Internet veröffentlicht werden, er kann Sie das Leben kosten.

Während ich Klare lichte Zukunft schrieb, traf ich immer wieder auf Menschen, die erkannt hatten, dass der Kampf gegen die autoritäre Rechte damit beginnen muss, zu entscheiden, welche Prioritäten wir für uns selbst setzen. Auf einer Demonstration gegen Donald Trump am Tag seiner Amtseinführung traf ich eine Meeresbiologin aus Kalifornien mit ihren beiden jugendlichen Söhnen. Sie blickte in meine Kamera und sagte mit ruhiger Stimme: „Es geht nicht mehr darum, meinen Kongressabgeordneten zu beeinflussen, es geht darum, wo ich selbst mit meinem Körper stehe.“

In den nächsten zehn Jahren werden viele von uns sich zwischen faschistische Bewegungen und ihre Ziele stellen müssen; nicht nur im physischen Raum, sondern auch im politischen, im medialen, kulturellen und rechtlichen Raum. Denn die Erben von Hitler und Mussolini versuchen, das humanistische Denken, den Rationalismus und die Wissenschaft aus diesen Räumen zu verdrängen. Wenn ich Recht habe, wird dies zu einem Globalen Frühling führen – danach wird die jetzige Zeit des Irrationalismus und der Fremdenfeindlichkeit wie die letzte Zuckung einer alten Welt der Hierarchien und des Aberglaubens erscheinen. Um dahin zu kommen, müssen wir eine Reihe von Reflexen entwickeln, die es uns ermöglichen, den Menschen radikal gegen Autoritarismus und Maschinensteuerung zu verteidigen.

Der erste Reflex sollte sein, vorherbestimmtes Verhalten abzulehnen. In der Filiale einer Kaffeehauskette ist der schwierigste Weg, an eine Tasse Kaffee zu kommen, die Bedienung spontan in ein Gespräch zu verwickeln. Denn es ist einfacher für sie, dem vorgegebenen Skript aus Höflichkeiten, Lächeln und Kartenzahlung zu folgen, das von drakonischen Managementregeln und Zeitmangel bestimmt wird. Der Neoliberalismus verlangt von uns, dass wir nach einem Drehbuch handeln, dessen Subtext ist, dass alles eine Marktinteraktion ist. Das Ergebnis ist mentale Stagnation. Ein Raum nach dem anderen wird dem programmierten Verhalten überantwortet – und nicht programmierbare Räume, wie die Kneipe um die Ecke oder das improvisierte Fußballspiel, werden immer mehr zerstört.

Ich denke, dass wir hier von den frühen Christen lernen können. Die Römer sagten: „Behaltet eure verrückte Religion für euch, eure heiligen Bücher außer Sichtweite und kommt ab und zu, um den heidnischen Göttern Weihrauch zu verbrennen.“ Die Christen sagten, sie würden lieber sterben. Obwohl ich den Märtyrertod keinesfalls empfehle, bleibt es eine Tatsache, dass die Christen dadurch, dass sie sich dem Willen der Eliten verweigerten, deren heidnische Religion innerhalb von 80 Jahren zerstört haben.

Der Alltag als Security-Check

Der zweite Reflex, den wir entwickeln sollten, ist Entschlossenheit der Maschinensteuerung zu widerstehen. Wenn Sie wissen wollen, wie eine algorithmisch kontrollierte Gesellschaft aussieht, denken Sie an einen Flughafen. Wenn Sie den Security-Check betreten, unterziehen Sie sich bereitwillig dieser Kontrolle. Eine Maschine trifft Entscheidungen über Sie. Für Reisende ist der einzige Weg, diese fast tägliche Routine durchzustehen, zum Fatalisten zu werden. Keine Witze, nicht wütend werden , nicht nervös wirken. Unterwerfe dich der Routine. Werde berechenbar.

Wenn der Alltag mehr und mehr zu einem Security-Check wird, könnte es – in Maßen – der perfekte Ausgangspunkt für unseren Widerstand sein, Witze zu machen und wütend zu werden. Unberechenbar zu werden.

Ein dritter Reflex, den ich fördern möchte, ist ein Optimismus für die Zukunft. Wenn Sie das Manifest des neofaschistischen Mörders von Christchurch gelesen haben, haben Sie gesehen, dass er eine sehr klare Vision von der Zukunft hat. Die neue extreme Rechte glaubt, dass sie „die Lügen der Geschichte“ durchschaut und sich einer „Degeneration der Zivilisation“ widersetzen kann. Darauf reagiert die liberale Mitte mit der Verteidigung der Welt, wie sie ist: Mach immer mehr Schulden und alle 24 Monate gibt es ein Smartphone-Upgrade. Die Opfer der neoliberalen Stagnation können so keine Zukunft sehen, Die Mitte bietet keine glaubwürdige Geschichte dafür an, wie die Dinge besser werden.

Der Green New Deal von Ocasio-Cortez und Markey hat Mängel. Aber seine historische Bedeutung liegt in seiner Glaubwürdigkeit: Dass amerikanische Autos innerhalb eines Jahrzehnts benzinfrei werden könnten; dass jeder Amerikaner Zugang zur Gesundheitsversorgung haben könnte; dass Amerika, genau wie China und Japan, Hochgeschwindigkeitszüge haben könnte, wenn nur die Menschen tatsächlich anfingen zu glauben, dass Veränderungen möglich sind. Eine umfassende Vision einer Post-Arbeits-Gesellschaft mit menschlichem Antlitz, die sowohl auf universellen Rechten als auch Automatisierung basiert, ist nicht schwer vorstellbar. Optimismus ist einfach umsichtiger Utopismus, und wir müssen ihn wiederbeleben.

Ein vierter Reflex ist Härte. In der neoliberalen Ära bedeutete mentale Härte, alles in Frage zu stellen, sich mit „gut genug“-nicht zufrieden zu geben , sich keinen Bullshit gefallen zu lassen. Hinzukommen muss eine Haltung des „ist mir doch egal“. Unser einziges Verhältnis zu Anhängern von Trump, Bolsonaro und Wilders kann eine Härte sein, die auf Logik, Wissenschaft, Rationalität und Rechtsstaatlichkeit basiert. In allen sozialen Konflikten seit 2011 konnte ich beobachten, dass diejenigen Menschen, die am meisten erreichen, Menschen sind, die jeden Morgen aufwachen und erwarten, mit Morddrohungen, Doxxing, Missbrauch, Psychoterror und fehlender Logik konfrontiert zu werden, um dann zu denken: Was mache ich, um das zu übertönen und weiterzumachen?

Politisierte Zombies

Ziel der autoritären Rechten ist es, ihre Anhänger ins Jenseits der Vernunft und der Empathie zu befördern. Ihre Echokammern produzieren – im Extremfall – politisierte Zombies, die stets bereit sind, sich von Binsenweisheit zu Binsenweisheit zu hangeln, um der Tatsache, dass sich das Klima ändert oder dass Frauen selbstbestimmte reproduktive Rechte haben, nicht ins Auge blicken zu müssen. Das Einzige, was sie überzeugen wird, ist die Entschlossenheit, mit der ihre Gegener ihre Trugbilder zerstören.

Ein fünfter nützlicher Reflex ist Mut. Sobald Sie sich ein langfristiges Ziel gesetzt haben, wie etwa, den Klimawandel zu stoppen, beginnen Sie, den Zeitwert von Mut in einer Weise zu verstehen, wie es der zweidimensionale Marktteilnehmer nicht tut. Denn es bedeutet einen Zeitgewinn über die wenigen Tage und Wochen hinaus, in denen sie die Nachrichten bestimmen, wenn Extinction Rebellion die Londoner Waterloo Bridge besetzen und die Pendler nerven. Der Wert dieser frühen und unvorhersehbaren Aktion wird Jahrhunderte anhalten.

Ein sechster Reflex, den wir wiederbeleben müssen, ist, uns gegenseitig sinnvolle Geschichten zu erzählen. Während der Ära des freien Marktes geschah etwas Seltsames: Die Erzählungen wurden unwichtig. In der ersten Phase des neoliberalen Abschwungs, nach dem Dotcom-Crash, wurde Hollywood mit Geschichten überflutet, die darauf hindeuten, dass die Realität, die wir wahrnehmen, eine Illusion ist: Matrix, Inception, Avatar.

Nun sind wir zu „Geschichten ohne Ende“ übergegangen – den Serien von Netflix und HBO, die kein Ende finden und deren Hauptfiguren in einem Schicksal gefangen sind, dem sie nicht entkommen können: Carrie Mathison in Homeland, manisch depressiv, verdammt dazu, die Welt zu retten und sich selbst zugrunde zu richten. Allen voran Game of Thrones, dessen Charaktere vom Schicksal dazu bestimmt sind, zu töten, zu verstümmeln und zu vergewaltigen.

Im Gegensatz dazu fällt bei den Filmen der 30er und der frühen Kriegsjahre auf, dass sie als Reaktion auf den Faschismus von Fatalismus zu Erlösung fortschreiten. Erlösungsgeschichten sind immer nur ein Mikrokosmos der Gesellschaft, die sie erschafft. Bogart wird in Casablanca vom Zynismus erlöst, damit ganz Amerika den antifaschistischen Krieg führen kann.

Alle Tugendsysteme – und das, was ich hier beschreibe, ist eines – sind sozial konstruiert. Aristoteles’ System wurde für die kriegerischen Eliten der Stadtstaaten geschrieben. Das System des Heiligen Franz von Sales war ein Produkt des Katholizismus gegen die Reformation. Foucaults Parodie darauf wurde formuliert, als die linken Utopien des 20. Jahrhunderts zugrunde gingen. Unseres muss so lange halten, bis wir den neuen, vernetzten Anti-Humanismus der Rechten besiegt haben.

Für uns könnte das Äquivalent zum „Glauben“ darin bestehen, daran zu glauben, dass wir gewinnen können. Es ist schwer, Geschichten mit Anfang, Mitte und Ende zu erzählen, wenn man glaubt, dass man in der endlosen Jetztzeit des kapitalistischen Marktes gefangen ist. Es ist schwer, der algorithmischen Kontrolle zu widerstehen, wenn man glaubt, dass man bereits selbst ein Algorithmus ist, dessen Schicksal durch Zufall und DNA bestimmt ist. Deshalb müssen die Linke, die liberale Mitte und auch die Unternehmenswelt etwas tun, das einigen völlig bizarr, ja wie eine Beleidigung erscheinen wird: moralisch denken.

Über Moralphilosophie lachte Marx immer. Spätere Marxisten, wie Leo Trotzki in Ihre Moral und unsere (1938), haben einfach ihre Version des Jesuitentums formuliert: Der Zweck heiligt die Mittel, obwohl bestimmte Ziele bestimmte Mittel ausschließen. Doch das Versäumnis des Marxismus, ein moralisches oder ethisches Regelwerk zu formulieren, steht in scharfem Widerspruch dazu, was die Arbeiterklasse ständig selbst versuchte. Eine „Klasse für sich“ zu werden – was man Marx zufolge tun muss, um den Sozialismus zu verwirklichen – war in der Praxis ein moralisches Projekt.

Kümmerlicher Sack

Wenn die Arbeiterbewegung stark war, gab es den bewussten Versuch, eine Gemeinschaft aufzubauen, in der die Tugenden – wie Solidarität, Großzügigkeit und die Fähigkeit zur Selbstaufopferung – genauso wichtig waren wie das „Ziel“ selbst (ob es nun darum ging, bei einem Streik erfolgreich zu sein oder darum, eine Regierung zu stürzen).

Für mich ist das historische Subjekt, wie ich es in Postkapitalismus (Suhrkamp 2018) skizziert habe, nicht mehr das „Proletariat“, wie es von Marx konzipiert wurde, sondern eine diffusere Bevölkerungsgruppe, die alle umfasst, die vom Kapital über die vielfältigen Kanäle Arbeit, Konsum, Finanzen und Hausarbeit ausgebeutet werden – genauso wie alle, die nicht mit den Folgen der Kontrolle, Überwachung und Willkür leben können, die der neue Autoritarismus mit sich bringt.

Genau wie unsere Großeltern sind wir gezwungen, gemeinsam im Kampf zu zeigen, was ein gutes Leben ist. Die letzten 30 Jahre des Neoliberalismus, in denen alle kulturellen, moralischen und politischen Urteile als Marktentscheidungen formuliert werden mussten, haben unsere Fähigkeit zur Verteidigung einer 400-jährigen Tradition von Rationalität, Wissenschaft und Rechtsstaatlichkeit ausgehöhlt. Diese Tradition ist nicht von sich aus resistent gegen die politischen Kräfte, die Russland, China und Indien regieren. Wenn wir sie bewahren wollen, müssen wir sie aktiv verteidigen. Deshalb dreht sich für mich jetzt alles um die radikale Verteidigung des Menschen.

Die von der UN vertraglich garantierten universellen Rechte werden in Folterlagern, Flüchtlingslagern und kommerziellen Gefängnissen Lügen gestraft. Wenn Sie dies bedauerlich finden, denken Sie immer daran, dass die postmoderne Linke in einer 30-jährigen Kampagne gegen den Universalismus den Weg dafür geebnet hat.

Künstliche Intelligenz und Robotik werden den Menschen in diesem Jahrhundert mit der Frage konfrontieren: „Auf welcher Grundlage fordern Sie kümmerlicher Sack Knochen das Recht, die Maschine zu kontrollieren?“ Um im Zeitalter intelligenter Maschinen unsere Autonomie zuverteidigen, müssen wir die Maschinen mit einer Theorie der menschlichen Wesen programmieren. Dafür müssen wir selbst eine solche Theorie besitzen. Es gibt ein Wort für eine umfassende ethische Theorie, die auf Annahmen über Kognition und freien Willen basiert: Moralphilosophie.

Für Unternehmen, Einzelpersonen und Staaten bedeutet der Aufstieg der künstlichen Intelligenz, dass wir zu intelligenten Kunden für moralische, philosophische Ideen werden müssen.

Obwohl es durchaus ethische Systeme gibt, die über eine Tugendethik hinausweisen – zum Beispiel solche, die nach den Folgen von Handlungen für andere fragen und solche, die die Pflicht gegenüber der Gesellschaft ins Zentrum stellen –, ist der Ansatz, der am besten zur Herausforderung der intelligenten Maschine passt, einer, der sie anweist, dass der Mensch und nicht sie selbst den Endzweck darstellt.

Der Markt ist die Maschine

Die gegenwärtigen Revolten gegen die autoritäre Rechte und gegen die maschinelle Kontrolle sind in Wirklichkeit ein und dieselbe Revolte. Als wir die neoliberale Idee akzeptiert haben, wonach der Markt eine autonome Maschine ist, die effektiver denken kann als jeder Mensch, haben wir die Grundlage für alles geschaffen, worauf wir jetzt reagieren müssen: die Anbetung mächtiger Verbrecher, die Rückkehr antiuniversalistischer Politik und die Kapitulation vor der algorithmischen Kontrolle.

Die radikale Verteidigung des Menschen beginnt nicht bei politischen Führern, bei Klimaaktivisten, die an Fracking-Plattformen gekettet sind, oder in der Ethikkommission Ihres Unternehmens. Sie beginnt mit Ihnen.

Info

Paul Masons Klare lichte Zukunft. Eine radikale Verteidigung des Humanismus erscheint am 13. Mai bei Suhrkamp (Übers. Stefan Gebauer, 415 S., 28 €). Am 6. Juni diskutiert er mit Katja Kipping im Kino Babylon in Berlin-Mitte

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Übersetzung: Mladen Gladić
Geschrieben von

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