Die Anmaßung der Terrorabwehr

Eine Analogie. Was ist das wohl für ein Staat, der jegliche Terroranschläge verhindert?

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Während eines Terroranschlags, berichten Opfer, fiele einem der Himmel auf den Kopf. Es fühle sich wie Lava an, die infolge eines Vulkanausbruchs niederregnet. Hat sich die Lava erst einmal zu Stein erhärtet, beginnt der Boden unter den Füßen von neuem weg zu rutschen. Denn die Ursache des Ausbruchs, das Erdbeben, ist ein eigentlich undurchschaubarer, löchriger Unterbau, ein sich im Vakuum befindender Zwischenraum, der immer in Bewegung ist. Anti-Terror-Gesetze wollen diesen Zwischenraum einsehen und füllen, und damit einen weiteren Ausbruch zu verhindern.

Man stelle sich vor, seismografische Forscher, die jene Zwischenräume ebenso beobachten, sähen das Erdbeben kommen. Die Behörden beschließen daraufhin einen Evakuierungsplan. In den folgenden Evakuierungsaktionen allerdings, würden die in Not versetzten Menschen in ihrem Streben nach Sicherheit eine Panik auslösen, die verheerender wäre als die Katastrophe selbst. Unter dem Vorwand der Katastrophenprävention, verursachten die Behörden Konsequenzen, die letztlich zur eigenen Gefahr würden. Sowohl Prävention, als auch Katastrophe sind gleichermaßen Bedrohungen.

Dabei kennt man in Deutschland eigentlich keine Erdbeben. Liegt das daran, dass die Zwischenräume unlängst mit Ohren und Augen gefüllt wurden? Dass die seismografischen Aktivitäten tatsächlich im Keim erstickt werden? Aber was ist das wohl für ein Staat, der dazu in der Lage ist, jeglichen Terrorismus im Keim zu ersticken? So etwas gewaltiges wie ein Erdbeben zu verhindern? Jedenfalls hat man nach Terroranschlägen Opfer selten sagen hören, während sie die Asche aus den Haaren zupften, dass sich der Boden unter ihren Füßen aufgetan hätte.

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Geschrieben von

Paul Felx

Interessen: Kino/TV, BigData, Gesellschaft.

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