Am Ende ist Israel sogar an den Anschlägen schuld

regressive Israelkritik Selbst ein antisemitischer Anschlag am Holocaustgedenktag hat den Deutschlandfunk nicht von seiner Lieblingsaufgabe abgehalten: der regressiven Israelkritik

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Die seit langen schwersten antisemitischen Anschläge in Israel, 7 Tote wurden von am Holocaust-Gedenktag von einen palästinensischen Antisemiten ermordet und in verschiedenen palästinensischen Städten in der Westbank und im Gazastreifen jubelt der palästinische Mob, Alte verteilten Essen und kleine Kinder applaudieren. Dann braucht man sich nicht zu wundern, dass ein 13jähriger gleich selber Juden töten wollte, aber zum Glück vorher gefasst wurde

Und was hat das Programm des Deutschlandfunks dazu zu sagen? Wird dort auf das Trauma eingegangen, dass ein solcher antisemitischer Anschlag auf auf die jüdische Bevölkerung in Israel auslöst? Keineswegs, wenn man sich die Sendungen dazu im Deutschlandfunk in den letzten Tagen anhört. Nach dem pflichtschuldigen Verurteilen des Anschlags begnegnen wir dort das Lieblingsthema deutscher Publizist*innen: der Israel-Kritik. Da bietet natürlich die gegenwärtige Rechtsregierung einen willkommen Anlass. Aber wir sollten uns täuschen lassen. Auch die israelische Vorgängerregierungen wurden ähnlich kritisiert.



Zwei Beispiele dazu: Heute gab es im Deutschlandfunk ein Interview mit dem FDP-Mitglied und Leiter der Friedrich-Naumann-Stfitung in Jerusalem Julius Freytag-Loringhoven (https://www.deutschlandfunk.de/informationen-am-mittag-100.html). Statt über die Anschläge, ihrer Urheber und ihre Unterstützer*innen wurde fast das Interview über die ach so schlimme rechte Regierung lamentiert und über Möglichkeiten, sie der US-Außenminister sie einhegt.

Während der FDP-Mann zumindest erwähnte, dass auch auf der palästinensischen Gesellschaft niemand mit Israel verhandeln will, tönte der als Nahost-Experte vorgestellte Peter Lintl, der am Samstag im Deutschlandfunk interviewt wurde (https://www.deutschlandfunk.de/neue-gewalt-im-nahen-osten-interview-peter-lintl-nahostexperte-der-swp-dlf-60230951-100.html) wie ein palästinensischer Lautsprecher. Er ereiferte sich über „die Rechtsradikalen in der israelischen Regierung“, die einen Bevölkerungstransfer planen. Über die toten des antisemitischen Anschlags fand er keine weiteren Worte. Nachdem Lintl nur gegen die israelische Regierung polemisiert hat, erinnerte die Interviewerin Sandra Schulz daran, dass der Anlass für das Interview ja eigentlich das Attentat am Holocaust-Gedenktag war. Auch danach relativierte Lidl den Terror noch, als er erklärte, dass sich der Anschlag in irgendein Panorama einordne und dass Gewalt Gegenwalt erzeuge. Am Ende ging es um Druck, die die USA und die europäischen Staaten auf die israelische Regierung ausüben müsse.

Nun dürfte, wer meine Texte liest, wissen, dass ich durchaus zwischen der Kritik an der israelischen Regierung und die generelle Delegitimierung Israels zu unterscheiden weiß. Ich unterstützte die sehr machtvolle israelische Oppositionsbewegung, die sich nach den antisemitischen Anschlag nicht von der Demonstration gegen die Rechtsregierung hat abhalten lassen. Ich weiße aber darauf hin, dass sich sowohl Ramallah als auch im Gaza längst zu Racketstaaten entwickelt haben. Eien guten Überblick über die Rackettheorie liefert der Politikwissenschaflter Thorsten Fuchshuber in seinen im Ca Ira-Verlag erschienenen Buch "Rackets - Theorie der Bandenherrschaft" Seit Jahren hat es dort keine Wahlen mehr gegeben hat und Protest wie jetzt in Israel blutig niedergeschlagen würden. Angesichts der Hoffnungslosigkeit in der dortigen Bevölkerung wird der Kampf gegen Israel propagiert. Doch davon hört man in Deutschlandfunk selbst dann nichts, wenn dort Teile der Bevölkerung antisemitische Morde in Israel bejubeln.

Peter Nowak

Der Autor hat in der Edition Assemblage das Buch "Eine kurze Geschichte der Antisemitisdebatte in der deutschen Linken" herausgegeben .

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Peter Nowak

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