Der Theologe der Herzlosigkeit

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Peter Rath-Sangkhakorn


Der medial als „Kandidat der Herzen“ inszenierte Gauck ist der Theologe der Herzlosigkeit


Die Kirche in der DDR war nicht nur das Nest der Opposition - sie war auch der Hort der Reaktion. Herr Gauck mit seinen autoritär-reaktionären Vorstellungen wird mit seinen Sprüchen den Weg der Bundesrepublik in eine marktgängige Demokratie/Finanzmarkt­-Diktatur "moralisch" abfedern.

Es ist doch bemerkenswert: Wulff ist erst nach seiner Lindauer Rede bei den Eliten und Medien in Ungnade gefallen ...


Nun kriegen wir einen Bundespräsidenten, der als Schönredner des Irak- und Afghanistan-Krieges Kriegführen und Zivilversagern für unterstützenswert hält, seinem Anti-Kommunismus entspricht, die geheimdienstliche Überwachung der Linkspartei für angemessen zu halten, das Buch von Thilo Sarrazin hält er politisch für vorbildlich, Kapitalismus-Kritik ist für ihn albern, soziale Einschnitte und Rente mit 67 notwendig, den Atomausstieg stuft er als „gefühlsduselig“ ein und für die berechtigte Sorge weiter Teile der Bevölkerung um ihre Lebensqualität hat er kein Verständnis.


Wir kriegen einen neuen Lautsprecher für den weiteren Demokratie-Abbau in Deutschland! Gauck wird das Land spalten und SPD und Grüne haben mit ihrem Pyrrhussieg ein Eigentor hingelegt! - Aber was soll man von denen auch noch anderes erwarten? Oder gibt es noch Reste innerparteilicher Demokratie, die sich dem demokratischen Zentralismus der gewerbsmäßigen Parlamentarier von Rot-Grün widersetzen?


Wolfgang Lieb hat auf den NachDenkSeiten heute treffend analysiert:
„Yes we Gauck“ – Springer hat sich durchgesetzt - "Die Präsidentschaft von Joachim Gauck ist ein Produkt der Springer-Presse. Der rechtskonservative Zeitungskonzern hat nicht nur zur Popularität Gaucks wesentlich beigetragen sondern den Kandidatenvorschlag durch FDP, CDU/CSU und SPD sowie durch die Grünen erst möglich gemacht. Mit Gauck hat Schwarz-Gelb einen willkommenen Wahlhelfer gefunden, zumindest aber ist er ein Garant gegen jede Alternative zu einer neoliberal geprägten Politik in Deutschland."

2012-02-20

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

peterrath

Industriekaufmann - Sozialwissenschaftler - Verleger (pad-Verlag)

Avatar

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden