Tagebuch trifft Blog

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Ich habe 1991 noch im Studium angefangen Tagebuch zu schreiben.

Mittlerweile bin ich bei meinem 46 ten Band. Die letzte Woche habe ich mir wieder eine neue Kladde gekauft. Eigentlich sollte es dabei ja vor allem auf den Inhalt ankommen, aber ich achte auch auf schöne Einbände mit schönen Kunstdrucken. Dafür habe ich eigentlich schon verhältnismäßig viel Geld ausgegeben.

Bei vielen dieser Tagebücher habe ich einen richtigen Kult daraus gemacht und die ersten und die letzten Seiten -also zum Beginn und Ende des Tagebuches- mit irgendwelchen Postkarten oder Abziehbildern beklebt.

Auch meine Leidenschaft für viel mehr Kugelschreiber als der Mensch normalerweise zum Schreiben braucht, ist über das Tagebuch zu erklären.

Da hat mein Gehirn schon manchmal komische Windungen uns ich schreibe besonders gerne mit schwedischen Kugelschreibern, weil ich das Land so mag und um eine kleine Erinnerung an meine Reisen nach Schweden als Jugendlicher zu haben. So lange war ich nicht mehr da und das Land liebe ich immer noch so sehr!

Das mit dem Verzieren duch Postkarten und Abziehbilder fördert bei mir immer so einen Assoziation zu den Poesiealben von kleinen Mädchen, was eigentlich gar nicht zu mir passt, weil ich ein großer, starker mittlerweile schon älterer Kerl bin , dem einige Kilos weniger auf den Rippen sicherlich gut tun würden.

Andererseits waren diese Tagebücher jahrelang ein Ventil für mich, dass niederzuschreiben, womit dem ich im Alltag nicht so richtig zurechtgekommen bin.

Die Inhalte der Tagebücher sind wie geschrieben vor allem Alltagskram bis hin zu so simplen Sätzen, was ich gerade im Fernsehen geschaut habe.

Als ich damit anfing Tagebuch zu schreiben ging es vor allem noch über unglückliche und unerfüllte Lieben. 1991 hatte ich mich mal in eine Komilitonin verliebt gehabt, was auch unglücklich gelaufen war. Das war ein ganzes Jahr voller Tränen und Heulkrämpfe.

Heute möchte ich manchmal noch meinen, das selbst das noch besser war als überhaupt nicht mehr zu lieben. Im Studium habe ich mich an kleinen dramatischen und sehr heißspornigen Gedichten versucht. Im Laufe der Jahre wurde es immer profaner.

In der letzten Zeit schreibe ich weniger Tagebuch, weil ich die Zeit doch lieber für den Blog hier verwende.

In meinem aktuellen Tagebuch habe ich von den Blogs berichtet und weil ich das lustig finde, wollte ich hier dem Blog umgekehrt von meinem Tagebuch schreiben.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

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