„Gehen und Bleiben“ von Volker Koepp: Keine Macht den Drohnen

Dokfilm In seinem Dokumentarfilm „Gehen und Bleiben“ fragt Volker Koepp nach den Folgen alter und neuer Kriege – und sucht nach den Wurzeln des Schriftstellers Uwe Johnson
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2023
Hans-Jürgen Syberberg in „Gehen und Bleiben“ von Volker Koepp
Hans-Jürgen Syberberg in „Gehen und Bleiben“ von Volker Koepp

Foto: Salzgeber

Etwas Eigentümliches hat es schon, dieses schwarz-weiß gefilmte Gesicht, der ovale Kahlkopf mit der großen Brille, der da in die Kamera spricht. Steht er vor Gericht? Will er sich bewerben? Beides würde passen, der Mann trägt Anzug und Krawatte. Er schildert seinen Werdegang, trocken und präzise, an der Schwelle zum Gestelzten. Es sind die einzigen Filmaufnahmen von Uwe Johnson in Gehen und Bleiben, dem neuen Film von Volker Koepp, der doch eigentlich Johnson im Zentrum hat – den Schriftsteller, der 1934 im heutigen Kamień Pomorski an der Ostsee geboren wurde, auf beiden Seiten Deutschlands lebte, mit nur 49 Jahren in Sherness an der englischen Küste starb und ein Werk hinterließ, das vielen als sperrig gilt.

So wie beim genaueren Lesen wir