Neulinke Rechte, wie die Antideutschen in der Linkspartei und Neurechte Linke in der AfD, sowie Querfrontler für den Frieden - wie verwirrend. Oben - Unten statt Links - Rechts? Das hilft auch nicht bei der eigenen Standortsuche im politischen Spektrum. Ein Umgang mit diesen vielfach missbrauchten Klischees wäre deren totale Vermeidung - auch keine Lösung.
Wenn man statt einer parlamentarischen Sitzordnung darin eine Grundhaltung erkennt, kommt man der Sache schon näher:
LINKS war doch Soldarität mit allen Menschen, speziell den Unterprivilegierten und Einsatz für ein friedliches Miteinander. Dazu gehören alle Grundrechte einschließlich Meinungsfreiheit und Toleranz gegenüber Andersdenkenden.
Und
RECHTS heißt doch hierachiebewusstes Handeln für Privilegien (auch rassistische) unter Nutzung aller Macht, darunter auch extremer (autoritärer, krimineller und militärischer) Gewalt.
Dann sind die Antideutschen, der Schwarze Block (sicherlich angereichert mit V-Männer*Innen) und Herr Lederer auf der Atlantikbrücke nicht mehr links zu verorten. Oskar Wagenknecht und so mancher Aluhutquerfrontler lassen sich plötzlich eher links einordnen, gegen so manchen Vorwurf von rechts. Sie kommen bei ihren Systemanalysen auf ähnliche Ergebnisse, wie manch Rechter, wodurch sie nicht gleich Rechte sind. Ihre Schlussfolgerungen daraus gehen in die andere Richtung, also nach links. Mir wird schwindlig. Bei der Verbreitung ihrer Schlussfolgerungen scheuen sie weder Kontaktschuld noch eine satirisch/polemische Unterstreichung. Manchmal auch etwas laut aber friedlich. Sonst nimmt sie ja keiner in unserem wischiwaschi-Konsensmedienrummel wahr.
Oh jeh. Wie soll man sich im vorangegangenen links/rechts-Geschwurbel noch zurechtfinden? Doch Ignorieren und sich einfach so der Friedensbewegung anschließen?
Mein Alternativvorschlag zu diesem Dilemma wäre, beide Grundhaltungen mit neuen Begriffen zu belegen. Zum Beispiel:
Backbord als ehemals Links
und
Steuerbord statt ehemals Rechts
Dann kann einem keiner mehr QUER kommen.
Und so wünsche ich allen Lesern einen Guten Rutsch!
Natürlich nicht nach steuer(a)bort.
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