Abgesehen von allen Fehlern und Unzulänglichkeiten, die dazu geführt haben, dass die Landtagswahl in Berlin wiederholt werden musste, frage ich mich, ob die führenden Berliner Politiker das Wahlergebnis vom Sonntag wirklich richtig interpretieren.
Geht man von der zuletzt gemeldeten Wahlbeteiligung von 63 Prozent aus, hat der Sieger Kai Wegener gerade einmal 17,7 Prozent der Berliner Wahlberechtigten überzeugen können, Franziska Giffey und Bettina Jarasch gerade einmal jeweils 11,6 Prozent! Kann man da von Führungsanspruch reden, wenn man als Wahlsieger nicht einmal ein Fünftel, bzw. knapp über 10 Prozent der Bürger hinter sich scharen konnte? Sollten die Kandidaten und ihre Parteien nicht wesentlich demütiger in ihren Nach-Wahl-Aussagen sein? Der Anteil der Nichtwähler ist also größer als der Stimmanteil des Wahlsiegers – dies sollte allen Beteiligten zu denken geben!
Sicher war ein Teil der Nichtwähler zu bequem, um zur Wahl zu gehen, möglicherweise zu bequem, um sich überhaupt eine Meinung zu bilden. Aber unter den Nichtwählern war sicherlich auch ein nicht zu vernachlässigender Teil, der sich von keiner der Parteien und ihrer Kandidaten angesprochen und abgeholt fühlte und auch unter denen, die gewählt haben, werden etliche sein, die nur das ihrer Meinung nach kleinere Übel gewählt haben!
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