Akt der Selbstermächtigung

Libyen Nach Protesten der Bevölkerung wollen die verfeindeten Regierungen in Tripolis und Tobruk beide zurücktreten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2020

Die erstarrten Fronten kommen in Bewegung. Und Donald Trump muss deshalb weder Bomber noch Truppen entsenden. Es hat ein kleiner diplomatischer Anstoß genügt, der die provisorische Regierung in Ostlibyen und Chalifa Haftar, Befehlshaber der Libyschen Nationalarmee (LNA), aufwertet. Die jahrelangen Friedensbemühungen von UN und EU werden jäh als das entlarvt, was sie stets waren: wirkungslos. Der von deutschen Medien gebetsmühlenartig als international anerkannter Chef der „Einheitsregierung“ in Tripolis hofierte Fayiz as-Sarradsch hat Mitte September seinen Rücktritt für Ende Oktober angekündigt. Zuvor will er noch die Verhandlungen bei einer von den Vereinten Nationen in Genf angesetzten Friedenskonferenz leiten.

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