Schwert des Islam

Porträt Saif al-Islam will als Gaddafi-Sohn Präsident Libyens werden und ruft zu nationaler Versöhnung auf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2021
Wer mit seinem Vater nicht reden wollte, der verhandelte mit Saif al-Islam. Er spricht Deutsch, Englisch und etwas Französisch
Wer mit seinem Vater nicht reden wollte, der verhandelte mit Saif al-Islam. Er spricht Deutsch, Englisch und etwas Französisch

Foto: Ason Florio/Getty Images

Ausgerechnet der 1972 geborene zweitälteste Sohn Muammar al-Gaddafis, Saif al-Islam (Schwert des Islam), hat sich Mitte November als libyscher Präsidentschaftskandidat präsentiert. Die Wahlkommission hatte nichts dagegen und bestätigte die Bewerbung. Ein Indiz dafür, wie wenig über die innere Dynamik Libyens bekannt ist, besonders über das Kräftespiel der vielen internen Akteure. Gegen Gaddafi junior liegt noch ein Haftbefehl des Internationalen Haager Gerichtshofs vor, der ihn anklagt, während der Kämpfe im Jahr 2011 Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Dabei spielte Saif al-Islam seinerzeit eher eine propagandistische als militärische Rolle. Nach bisher unaufgeklärten Fluchten, Gefangennahmen und erneuten Fluch