Die Rache heißt Büro

Alltag Schon zum sechsten Mal schickt der Autor J. J. Voskuil seinen Romanhelden – und die Leser – in die Ödnis des ganz gemeinen Angestelltenlebens. Und das macht sogar Spaß
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2017
Tod einer Stubenfliege. Neben dem Sterben von Grünpflanzen noch das Interessanteste im Büro
Tod einer Stubenfliege. Neben dem Sterben von Grünpflanzen noch das Interessanteste im Büro

Illustration: der Freitag

Amsterdam in den Jahren 1982 bis 1987: Das Institut für Volkskunde dümpelt vor sich hin. Die Angestellten protokollieren, intrigieren, trinken Buttermilch und feiern kleine Jubiläen. Abteilungsleiter Maarten Koning hat seine Forschungen zur Verbreitung des Dreschflegels im 18. Jahrhundert abgeschlossen und versinkt in seinem neuen Thema: „Ohreisen“. Bei der pedantischen Arbeit über den historischen Schmuck fühlt er sich so sicher wie ein Maulwurf, unerreichbar für die feindliche Außenwelt. Dann wieder ahnt er, dass das ganze Institut nur eine Beschäftigungstherapie für überflüssige Intellektuelle ist. Alle, die hier wirken und wuseln, haben vor langer Zeit aus ihrem Hobby einen Beruf gemacht, und ihre Arbeit läuft mitt