B.B. King ist tot

Legende gestorben - nach einer langen erfolgreichen Kar- riere und einem ereignisreichen Leben starb B.B. King am 14. Mai 2015 an den Folgen einer Diabetes.

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Es wird allmählich eng. Musik-Giganten treten ab und ich kann weit und breit nicht erkennen, dass die gerissenen Lücken sich in absehbarer Zeit wieder füllen (lassen). Dieser, natürlich sehr sub- jektive, Eindruck von mir verstärkt sich immer mehr. Und wenn ich an einige Todesfälle denke, die mir spontan einfallen, wird mir ganz flau: Nina Simone +++ Oscar Peterson +++ Etta James +++ Bobby Womack u.v.a.

B.B. King, dessen B.B., so wird kolportiert, von seinem Spitz- namen „Blues Boy“ abgeleitet sein soll, war mit seiner Musik bei mir seit vielen Jahren präsent. Seine Alben stehen so selbstver- ständlich im Regal und werden so regelmäßig aufgelegt, dass ich kaum noch darüber nachdachte, was für großartige Musik der Mann macht. Auch darüber, dass der Musiker inzwischen weit über 80 Jahre alt war, machte ich mir bis vor kurzem keine Ge- danken; er schien unsterblich zu sein. Bis zuletzt stand er ja auch regelmäßig auf der Bühne.

B.B. King hat wohl so ziemlich jeden Gitarristen und auch die- jenigen, die nur gelegentlich Gitarre spielen, beeindruckt und beeinflusst (Eric Clapton, George Harrison, Mark Knopfler u.v.a.).

Dass rasten rosten bedeutet war ihm sicher bewusst und so hat er mehrere Abschiedstourneen durchgeführt, nur um kurz danach wieder auf die Bühne und auf Tournee zu gehen, Seine Fans dankten es ihm und gingen begeistert in die Konzerte.

War King ein puristischer Blues-Musiker? Sicher nicht, denn nach einem Start in der Blues-Szene des amerikanischen Südens, wur- de er bald schon auch ein gefragter Musiker beim Rhythm & Blues Publikum, das diese großstädtische, meist schneller und rhythmi- scher gespielte, Blues-Variante immer mehr dem ländlich gepräg- ten Blues vorzog.

B.B. King wechselte mehrfach die Plattenfirma (Bullet, Modern, Sun, Chess, Reprise, MCA, ABC), hatte Hits in den R&B- und Pop-Charts, begeisterte aber auch Rock-Hörer und wurde sowohl in die 'Blues Hall Of Fame', als auch in die 'Rock’n’Roll Hall Of Fa- me' aufgenommen. Er erhielt insgesamt 15 Grammys und besaß eigene Blues-Clubs in Memphis, Los Angeles, New York City, Nashville und einigen anderen Städten.

Sein 1964 im ‚Regal Theater’, Chicago vor einem fast ausschließ- lich schwarzen Publikum live aufgenommenes Album ‚B.B. King Live At The Regal’ gilt als Meilenstein, ebenso wie sein Spätwerk ‚B.B. King Deuces Wild’ aus dem Jahre 1997, bei dem sich be- rühmte Gastmusiker gegenseitig „die Klinke in die Hand gaben“ (Tracy Chapman, Eric Clapton, Joe Cocker, Van Morrison, Rolling Stones, Bonnie Raitt, Dionne Warwick, Zucchero, Willie Nelson u.a.)

Er wird mir fehlen, was bleibt sind seine großartigen Alben und eine Musik, die „unsterblich“, weil zeitlos gut, ist.

B.B. King (16.09.1925 - 14.05.2015)

R.I.P.

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Geschrieben von

Saul Rednow

Meine Themen: Rechtsextremismus - Rassismus - Homophobie - Politik - Musik u.a.

Saul Rednow

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