Der Lieberknecht-Coup

Thüringen Die Linke macht der CDU ein Angebot, das sie kaum ablehnen kann. Die eh schon taumelnden Konservativen haben sich auskontern lassen
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Christine Lieberknecht (CDU), Mitglied des Vorstands der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, ist persönlich bestens bekannt mit Bodo Ramelow (links)
Christine Lieberknecht (CDU), Mitglied des Vorstands der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, ist persönlich bestens bekannt mit Bodo Ramelow (links)

Foto: Jacob Schröter/Imago

Es gibt diese Szene aus der Anfangszeit Bodo Ramelows als Ministerpräsident in Thüringen: Seine Vorgängerin Christine Lieberknecht steht vor dem Landtag, der Schrifsteller Landolf Scherzer fragt sie, was sie eben in der Plenarsitzung auf ihrem Smartphone herumgetippt habe. Facebook-Freunde habe sie überprüft, antwortet Lieberknecht, zu diesem Zeitpunkt noch einfache Landtagsabgeordnete und mit 1.000-Freundschaftsanfragen innerhalb weniger Monate konfrontiert: „Die muss ich sortieren und manchmal in anderen Netzen nachprüfen, mit wem sie außerdem befreundet sind. Ob sie vielleicht Verbindungen zur rechten Szene haben.“

Wenn Thüringens undurchsichtiger und unkalkulierbarer CDU-Landesverband die düsterste Seite christdemokratischer Gegen