Und zwischendrin verkündet der Wirtschaftsminister mal eben die Verstaatlichung: Montagnachmittag, Robert Habeck tritt vor die Presse, der nächste Termin wartet, die Zeit ist knapp, die Botschaft klar: Das Bundeswirtschaftsministerium setzt per Anordnung die Bundesnetzagentur als Treuhänderin für die Gazprom Germania Gruppe ein.
Eine echte Verstaatlichung ist das, genau genommen, noch nicht. Vorübergehend, bis Ende September, übernimmt der deutsche Staat anstelle des Kremls die Kontrolle über bedeutende Teile der hiesigen Gas-Infrastruktur – Handel, Transport, Betrieb von Gasspeichern. Doch vorausgegangen war dem ein nebulöser Zug Moskaus. Am vorangegangenen Freitag hatte Gazprom angekündigt, sich von seiner deutschen Tochter trennen und diese liquidieren zu wollen. Weil der Konzern dabei gegen die Meldepflicht verstoßen und eine nötige Genehmigung des Bundeswirtschaftsministeriums nicht eingeholt haben soll, schritt Habeck zur Tat: Die Anordnung diene „dem Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und der Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit“. Letztere sei, und dieser Satz fehlt derzeit bei kaum einem Auftritt Habecks, „aktuell gewährleistet“. Wie lange gilt das wohl noch? Bedeutende langfristige Verträge über die Lieferung von Gas aus Russland nach Deutschland laufen über die Gazprom Germania – ist deren Erfüllung gewährleistet?
Noch fließt das Gas aus Russland, und zwar üppig. Am 30. März hatte Habeck die „Frühwarnstufe des Notfallplans Gas“ ausgerufen, in den damit obligatorischen täglichen Lageberichten der Bundesnetzagentur heißt es seither: „Es sind keine Beeinträchtigungen der Gaslieferungen nach Deutschland zu verzeichnen.“ Also fließt ebenso das Geld, von Deutschland nach Russland und – hierzulande allzu gerne übersehen – von Russland an die Ukraine, für den Transit über deren Territorium.
Der Embargo-Streit der Ökonomen
Doch mit jedem neuen Schreckensbild aus dem Krieg steigt der Druck, den Fluss zu stoppen – und damit der Erregungsgrad der Debatte, ob die deutsche Gesellschaft für die Folgen eines plötzlichen Stopps von Kohle-, Öl- und vor allem Gaslieferungen aus Russland wirklich bereit ist. Dass dem so sei, hatte früh eine Gruppe von Ökonomen mittels einer Modellierungs-Studie nahegelegt, die die Folgen auf bis zu drei Prozent Rückgang des Bruttoinlandsprodukts bezifferte. „Eine deutliche Rezession, aber machbar, wenn es sein muss“, hatte eines ihrer Mitglieder, Moritz Schularick, dem Freitag gesagt.
Seither streiten deutsche Ökonomen wie die Kesselflicker, und Schularick darf sich mitgemeint fühlen von herben Worten des Kanzlers: Olaf Scholz, eigentlich bekannt für offene Ohren gegenüber Wirtschaftswissenschaftlern, sprach sie bei Anne Will: Es sei „unverantwortlich, irgendwelche mathematischen Modelle zusammenzurechnen, die dann nicht funktionieren“. Das saß – und wurde gefeiert von jenen Vertretern der Disziplin, die unken, Schularick & Co. wollten Deutschland in eine ökonomische wie soziale Katastrophe rennen lassen.
Für den Kritisierten selbst wiederum ist die Verweigerung eines sofortigen Importstopps nur Ausdruck davon, wie eisern die deutsche Industrie an einem Geschäftsmodell festhält, das auf dem klimaschädlichen Verbrennen fossiler Rohstoffe fußt: „Zu zählen scheint, wer das Telefon zücken und die richtige Nummer wählen kann. Das sind die gleichen Industrievertreter und Denkfabriken, die uns jahrelang erklärt haben, die Abhängigkeit von Russland sei kein Problem.“
Die Folgen eines Embargos für die Industrie
Die Vertreter der Industrie, die ein Stopp zugunsten der Versorgung privater Haushalte mit Wärme zuerst treffe würde, zücken nicht mehr nur ihr Telefon, um in deutschen Ministerien vorstellig zu werden. Sie wagen sich aus der Deckung und an die Presse: „Wenn den Bürgern die wahren Konsequenzen eines Energieboykotts klar wären, würde sich die Mehrheit dagegen aussprechen“, sagte Martin Brudermüller der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Vorstandschef des BASF-Konzerns, dessen Tochter Wintershall Dea 2015 mit Gazprom deutsche Gasspeicher gegen Gasfelder in Sibirien getauscht hatte. „Wollen wir sehenden Auges unsere gesamte Volkswirtschaft zerstören?“, fragt Brudermüller jetzt. Siemens-Energy-Chef Christian Bruch formulierte es im Handelsblatt zurückhaltender: Infrage stehe, „was eine Gesellschaft bereit ist auszuhalten“. Die Auswirkungen eines kurzfristigen Boykotts würden für Deutschland gravierender ausfallen als für Russland.
Was damit gemeint ist, zeigt ein Blick auf die hiesige Glasindustrie mit knapp 400 Betrieben und rund 54.000 Mitarbeitern: Das Feuer für deren Glaswannen brennt rund um die Uhr – erlischt es infolge von Gas-Engpässen, gehen die viele Millionen teuren Maschinen kaputt, und ob ein Hersteller dann noch einmal in neue Anlagen investiert, ist höchst zweifelhaft. Mit den Worten von BASF-Chef Brudermüller: „Wenn es in Australien viel Solarenergie zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und auch viel Eisenerz gibt, warum soll man den Stahl dann nicht gleich dort herstellen statt in Deutschland?“ Hinzu kommen Kaskaden-Effekte: Kann etwa die Papierindustrie keine Kartons mehr herstellen, trifft das andere Branchen, die sie zum Verpacken ihrer Produkte brauchen.
Produktionsausfälle, Arbeitslosigkeit, irreversible Schäden am Kapitalstock – es sind Perspektiven wie diese, die den Wirtschaftsminister sagen lassen, es käme jetzt darauf an, „abgewogen, gut vorbereitet, konzentriert“ zu entscheiden – „und nicht alles, weil man sich gerade heute so fühlt, über die Bordsteinkante“ zu werfen, schlicht zu sagen: „Jetzt machen wir es einfach mal, so ging es mir halt heute“, so Habeck jüngst bei Markus Lanz.
Dem Grünen geht es nicht um Zuneigung, wie sie ihm deutsche Wirtschaftsführer nun erklären – BASF-Boss Brudermüller und andere sind voll des Lobes. Vielmehr dürfte Habeck allerspätestens sein Besuch in Katar im März vor Augen geführt haben, welchen Marathonlauf die Unabhängigkeit von russischen Rohstoffen erfordert.
Robert Habecks Osterpaket
Saad al-Kaabi, Katars Energieminister und Chef des Staatskonzerns Qatar Energy, sagte nach seinem Treffen mit Habeck der FAZ, von einem konkreten „Deal“ über Flüssiggaslieferungen nach Deutschland könne keine Rede sein. Man liefere gerne mehr, aber nahezu das gesamte katarische Gas sei bis 2026 durch bestehende Lieferverträge gebunden, erst dann werde eine erhöhte Produktion neue Kapazitäten freisetzen. Wolle man die Abhängigkeit von anderen Ländern verringern, „dann muss man das planen, und es braucht Jahre, bis alles entwickelt ist“. Zumal für die verflüssigte Form des Gases LNG-Terminals nötig sind, wie sie etwa Polen, Litauen oder Italien in den vergangenen Jahren errichtet und mit denen diese ihre Abhängigkeit reduziert haben, während es in Deutschland – im Idealfall – noch mindestens anderthalb Jahre dauert, bis diese Infrastruktur steht.
So bleiben gute Nachrichten einstweilen solche für die mittlere Frist: Nachdem dies Regierungen über Jahre hinweg verschleppt hatten, einigten sich Habeck und seine Grünen-Parteifreundin, Bundesumweltministerin Steffi Lemke, nun auf bundeseinheitliche Regeln für Windkraftausbau und Artenschutz – Standards also für die Prüfung, inwieweit ein Windrad Vogelarten gefährdet. „Jetzt ist der Weg frei für mehr Windenergie-Flächen an Land“, freute sich Habeck. Am Mittwoch dann verabschiedete das Kabinett die in den Worten des Wirtschaftsministeriums „größte energiepolitische Gesetzesnovelle seit Jahrzehnten“ für einen beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren. „Durch eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz, den Ausbau Erneuerbarer Energien sowie die Elektrifizierung von Industrieprozessen und Gebäudewärme kann der Gasbedarf Deutschlands bis 2027 um rund ein Fünftel sinken“, hatte vor kurzem noch die Denkfabrik Agora Energiewende, deren Chef Patrick Graichen im Dezember als Staatssekretär in Habecks Ministerium gewechselt war, vorgerechnet.
Enorm viel Geld für die Beschleunigung der Energiewende fordert der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, gegenüber dem Freitag: „Wir brauchen einen richtig massiven Investitionsschub.“
Was Marcel Fratzscher über die Inflation sagt
Fratzscher befürwortet die Unabhängigkeit von Russland, das Szenario eines plötzlichen Ausstiegs aber treibt ihm Sorgenfalten auf die Stirn – ebenso wie die Frage, ob die Ampel den sozialen Herausforderungen gewachsen ist, die zu bewältigen sind. Das gelte vor allem im Angesicht von Energiepreisen, die für lange Zeit sehr hoch bleiben und die aktuell auf einer 40-Jahres-Spitze von 7,3 Prozent stehende Inflation weiter treiben würden: „Der Krieg hat den Ausblick auf die Inflation nicht nur für dieses Jahr, sondern für die nächsten fünf bis zehn Jahre komplett verändert.“
Fratzscher hat Ende der 1990er Jahre die Asienkrise in Indonesien miterlebt, und wie explodierende Energiepreise eine Gesellschaft implodieren lassen können. Es reiche aber auch ein Blick zurück auf die Gelbwesten-Proteste in Frankreich infolge höherer Benzinpreise, um zu ahnen, was blühen kann, wenn eine Regierung nicht gegensteuert, was im gegenwärtigen Deutschland unter anderem bedeuten würde: Die Hartz-IV-Regelsätze erhöhen, von der Schuldenbremse Abstand nehmen oder Steuern erhöhen – ihm schweben die Reaktivierung und Reform der Erbschaftssteuer oder eine einmalige Abgabe für Immobilienbesitzer vor.
„Meine größere Sorge ist: Transformation erfordert politisches Kapital, und das ist begrenzt“, sagt der DIW-Chef. Populismus wie die Benzinpreis-Bremse Christian Lindners – von der allein mehr als die Hälfte der einkommensschwächsten 20 Prozent nichts haben, weil sie gar kein Auto besitzen – mache alles nur schlimmer.
Info
Ein Gespräch mit dem Ökonomen Marcel Fratzscher finden Sie als Freitag-Podcast u. a. bei Spotify, Apple Podcasts und hier auf freitag.de
Kommentare 51
Der Kapitalismus der Germanen soll mit Tempomat und langsamer fahren. Das spart! Funktioniert aber nicht in dieser Wachstums-Psychose ...
Ja, ich werde mein Bestes geben, dass das "politisches Kapital ... begrenzt“ ist. Man sollte grummelnden, wütenden Mitmenschen immer mal einige Worte mit auf den Denkweg geben. Sanktionen, Rüstungslieferung, Kriegsverlängerung ... IHR ZAHLT DAFÜR!
Man muss nicht akzeptieren, zum Schlachthof der politischen Kamikazefahrer getrieben zu werden, um Bü90/Gründlich unterzugehen.
„Ende der Durchsage“ (O-Ton Colani)
Laut Klimawandel und Nachhaltigkeit haben wir alle nur Schönwetter-Luxus-Probleme und die löst man mit einem Schattenspendenden Sonnenschirm. Alles andere wird kollektiv ignoriert. oder zur Zeit schöngeschrieben. Und jetzt schreib ich mal was schön.
All unsere Arbeit benötigt Ungleichheiten als Energieerhaltungssatz und da ist es ganz eindeutig, dass kriegerische Kampfzonen, wie beim Fußball entstehen, um mit einem für sich positiv notierten ungleichen Torergebnis als Sieger von Platz zu gehen.
Auch wir wollen wie beim Fußball, auch beim Klimaschutz und anderen Krisenbaustellen mit für uns positiv notierter Ungleichheit und Energieerhaltung im Ergebnis gegenüber anderen, so unseren Glaube an Wohlstand und Wachstumsideale beibehalten und auch weiter in diesem Sinn Wachstum für unseren idealen Glaube fördern, damit wir weiterhin Arbeit so leben und gestalten können, wie wir es gewohnt sind, mit immer mehr an Produkten und Energie-Ressourcenbedarf.
Dies gilt auch in der Wissenschaft und wo auch immer als Kultur verkörpert wird und das ist die Nachhaltigkeit in dem Wort nachhaltig, was wir als wirken anstreben und nicht aufgeben werden, bis … .
Ja bis, bis uns für diesen Weg die Energie und Rohstoffe ausgehen und wir gezwungen werden eine neue Infrastruktur über einen anderen Energieerhaltungssatz aufzubauen. Was schwer sein wird, da gewohnte Autoritäten und Machtstrukturen in dem bisherigen Energie-Ressourcen-verschwenderischen-Weg, dies nicht zulassen werden und das konservative bestehende Denkmodell in Wissenschaft und Politik, weiterhin mit genügend krimineller Energie durchsetzen und stabilisieren wollen, da es ja ihre eigenen Arbeitsplätze sichert.
Das ist das eine, was unbewusst automatisch Klimawandel einleitet und wir über Produktionen nachdenken müssen, wobei dan vieles an Arbeit zweitrangig werden wird und wie Armut bei vielen Menschen den Umgang mit ihrer anwendbaren kriminellen Energie ihr Leben verändern wird, wird gar nicht mit beachtet.
Da steht uns eine ganz andere Zeitenwende bevor, worauf keiner+*innen eine Antwort hat, da wir in diese Richtungen nicht denken wollen.
Übrig bleibt das ??? Fragezeichen Sinnspiel, wie man mit Geringwertige in zukünftigen Zeiten umzugehen hat.
Das westdominierte, free total global industy Paradigma ist gescheitert. An sich selbst. Schland steht auf zwei tönernen Wackelbeinen: Export & Konsum. Wendehälse wo wir auch hinschauen, alle mit der gleichen Absicht: "Weiterso" - Energiewende, Mobilitätswende etc. - nur eins nicht: Umkehr, die wahre Wende. Uns bleibt noch dieses Jahrzehnt, um das uns rettende Klimaziel von 1,5 C° zu erreichen. Das gegenwärtige Verhalten ist davon meilenweit entfernt. Keine Tat bleibt ohne Folgen. Wir können nur ernten, was wir gesät haben! Sorry, change, no, we do not want! Basta!
Der Sanktionsextremismus bleibt erklärungsbedürftig, zumal hierzulande. Dass die USA sich dabei die Hände reiben ist ja schon eine Binse. Aber in Deutschland? Mein Eindruck ist, dass die Rezession mit Massenarbeitslosigkeit gewollt ist, weil es das letztverbliebene Mittel gegen Inflation und zur Rettung des Euro ist. Und man kann es Putin in die Schuhe schieben. Nebenher kann mit dem Sozialstaat aufgeräumt werden, die Klimapolitik beendet werden (nicht nur AKW, sondern auch die Braunkohle wird wieder zum Leben erweckt.) und es kann kräftig militarisiert werden.
Zu dem anregenden Artikel von Puschner bleibt noch zu sagen, dass man kritischer mit dem Begriff der "Abhängigkeit" umgehen sollte. Nicht nur, weil Abhängigkeit Frieden und Wohlstand sichern hilft, sondern man nicht aus dem Blick verlieren darf, dass Deutschland vor allem davon abhängt, seine Produkte auch exportieren zu können. Wer nichts exportiert, braucht auch kein Gas. Die Sanktionen zerstören aber die deutschen Exportmärkte.
Was für ein Wahnsinn!
Da legen wir schnell mal unsere leistungsfähige Wirtschaft - nicht nur die deutsche, sondern die der gesamten EU - lahm, indem wir ihr den wichtigsten Grundstoff, die Energie, entziehen!
Warum eigentlich?Aus Solidarität? Als Bestrafung? Aus Hilflosigkeit? Aus Prinzip? Als Mutprobe? Als Genugtuung, moralisch gehandelt zu haben?
Was u.a. zur Konsequenz hat, dass die dann darniederliegende Rüstungsindustrie der Ukraine keine neuen Waffen mehr liefern kann, dass die Nahrungsmittelindustrie keine Überschüsse, die wir an die Ukraine weitergeben könnten, mehr produzieren kann, dass wir der Ukraine nicht mehr mit überschüssiger Energie aushelfen können, dass unser Schuldenberg weiter exorbitant steigt, so dass wir die Ukraine nicht mehr finanzieren können, dass Hyperinflation, ein Arbeitslosenheer und Massenarmut die Bereitschaft und Fähigkeit nicht nur der Deutschen zur Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge untergräbt.
Andere halten das für maßlos übertrieben, führen u.a. die Corona-Krise an, die angeblich noch herausfordernder gewesen wäre, können aber in der konkreten Realität mein o.g. Szenario nicht ausschließen.
Was wären die Folgen für den von Putin und seinem Gefolge unrechtmäßig angezettelten Angriffs-Krieg in der Ukraine?
Ja, er wäre tatsächlich zu Ende, sobald die Ukrainer mit ihrer Wehrkraft am Ende wären. Und das wären sie spätestens, wenn die EU keine Waffen mehr liefern könnte.
Andere glauben, dass ein sofortiges Energie-Embargo Putin innerhalb weniger Monate in die Knie zwingen würde, können das aber weder wirtschaftlich, noch finanziell, noch politisch auch nur näherungsweise belegen, zumal alternative Abnehmerstaaten nicht nur in Afrika, Indien, China bereitstehen. Also bestehe ich weiterhin auf die Einbeziehung meines Worst-Case-Szenarios.
Und ja, verlockend wäre dann in diesem Szenario für Russland, anschließend die wirtschaftlich am Boden liegenden Länder der EU Schritt für Schritt zu überfallen und diese in ein imperiales russisches Machtimperium einzugliedern. Russland könnte glauben, dass die verarmten Massen ihnen es möglicherweise danken würden.
Andere glauben, dass Russland sich nach dem Ukraine-Krieg an die Einverleibung der nächsten EU-Staaten machen würden, obwohl diese doch mit dem Beistandspakt einer - noch - vergleichsweise starken NATO geschützt sind.
Und Deutschland hätte sich 100 Milliarden Euro zur Finanzierung des militärischen Anteils der „Zeitenwende“ erspart!? Und die Wirtschaftswissenschaftler, die den Anschein erwecken, als könnten ihre Modelle die Gesamtauswirkungen abbilden, obwohl sie sich doch auf klassische volkswirtschaftliche Kennzahlen und Modelle beschränken, hätten mit Ihren Prognosen recht behalten, dass der Energiemarkt einen sofortigen Energie-Importstop aus Russland verkraften würde - mit lediglich einem Stagnatiönchen!?
Ist das schon die Resignation, die sich hier Bahn gebrochen hat oder nur manchen Kriegstreibern und Verharmlosern geschuldete Polemik, Satire, Sarkasmus?
Dies alles auch vor Augen hoffe ich inständig,
- dass sich Habeck und Scholz und die gesamte Bundesregierung mit Ihrer verantwortlichen, vernunftgeleiteten Real-Politik weiterhin durchsetzen.
- dass sich einseitig verantwortungslos gerierende Talkmaster, die plötzlich die Moral für sich entdeckt haben, und Kriegsjournalisten von SPRINGERschen Anspruch mal in den Kopf geht, dass die deutsche Regierung auch und insbesondere eine Verantwortung für Deutschland, seine Bevölkerung, seine Wirtschaft und seine Zukunft, aber auch eine Mitverantwortung für eine friedlichere und nicht eine kriegerischere Welt hat. Dass im übrigen gerne dreiste Falschbehauptungen ukrainischer Offizieller wie z.B. des ukrainischen Botschafters Melnyk - offensichtlich unrecherchiert - für bare Münze genommen und deutschen Regierungspolitikern anklagend vorgehalten werden, ist eine weitere Eigentümlichkeit der deutschen Berichterstattung.
- dass die Wirtschaftswissenschaften endlich die Grenzen ihrer Profession erkennen und der staunenden Öffentlichkeit reinen, realistischen Wein einschenken, wenn Sie halbgare, der Physik und der Realität widersprechende Prognosen abgeben.
- dass die Verantwortlichen in Deutschland, der EU und der NATO nicht auf die populistischen Parolen der Demokratiefeinde aus Polen, Ungarn und anderswo hereinfallen.
Und ich bin erleichtert, dass wir in diesen Zeiten keinen Bundeskanzler a là Merz oder Söder haben, die einerseits schein-populistische, aus dem Corona-Irrsinn übernommene Nebelkerzen („Independence Day“, „Weiterbetrieb der AKWs“) werfen, anstatt Verantwortung zu übernehmen, andererseits die Entlassung der Verteidigungsministerin wegen angeblicher Überforderung, fordern, obwohl die Union doch mit Ihren zig wirklich überforderten Verteidigungsministern der letzten 16 Jahre das heute in vollem Ausmaß sichtbare Desaster in der Bundeswehr hinterlassen hat. Mal ganz abgesehen von Überforderungen anderer Unions-Minister insbesondere im Wirtschaft (leere Gasspeicher)- und Verkehrsressort( (Maut).
Trotz allem sehe ich, dass - in Anbetracht der immer grausigeren Kriegsbilder aus der Ukraine - fast im Wochen-Rhythmus an der Eskalationsschraube - und zwar immer nur in eine Richtung - gedreht wird: von bestimmten konservativen Kreisen, von - häufig falschen - Moral-Aposteln, von Interessenvertretern, …! Nicht selten werden dabei die grausamen Seiten des verbrecherischen Krieges instrumentalisiert.
Wollen wir wirklich in einem neuen Weltkrieg enden?
Wehret diesen Unheilsbringern!
Die FDP ist ein Korrektiv, das hat sich aktuell in der Impfpflicht Entscheidung gezeigt, aber im Wesentlichen wird das Ganze von der Ideologie getrieben, für die sich Scholz, Habeck und Baerbock die Hände reichen. Ich glaube, Rot/Grün wird die Karre vor die Wand fahren, so wie sie das unter Schröder/Fischer schon einmal geschafft haben. Bis es allerdings so weit ist, werden sie von den deutschen Zeitgeist-Medien gepampert und bedingungslos hochgejazzt werden. Leider habe ich das Gefühl, das wird alles nur zu beenden sein, wenn sich die ideologische Grundlage auf der die jetzt ihre kompromisslose Politik durchziehen, ein weiteres Mal als völlig illusionär erwiesen haben wird. Und leider fürchte ich, dass das, was sie damit anrichten werden die Möglichkeiten für eine eigenständige deutsche Außen-, Wirtschafts-, Sozial- und Energiepolitik auf Jahrzehnte, vielleicht länger, zerstören werden. Baerbock und Habeck sind Überzeugungstäter, Scholz ist in meinen Augen ein Opportunist ohne eigene politisches Profil, wie im Übrigen die gesamte SPD Parteielite.
"Mein Eindruck ist, dass die Rezession mit Massenarbeitslosigkeit gewollt ist, weil es das letztverbliebene Mittel gegen Inflation und zur Rettung des Euro ist. "
Das ist aber doch ein wenig erklärungsbedürftig. Bin gespannt ...
"Und ja, verlockend wäre dann in diesem Szenario für Russland, anschließend die wirtschaftlich am Boden liegenden Länder der EU Schritt für Schritt zu überfallen und diese in ein imperiales russisches Machtimperium einzugliedern. Russland könnte glauben, dass die verarmten Massen ihnen es möglicherweise danken würden"
Lenins Ansatz 1917/18 by the way ...
Guter Kommentar Ihrerseits, wo kann ich unterschreiben?
>>...verlockend wäre dann in diesem Szenario für Russland, anschließend die wirtschaftlich am Boden liegenden Länder der EU Schritt für Schritt zu überfallen und diese in ein imperiales russisches Machtimperium einzugliedern.<<
Der Wirtschaftsblock China/EAWU* schöpft seinen ökonomischen Aufstieg aus eigener Kraft, sowohl eigener Arbeitskraft wie eigenen Bodenschätzen. Welchen Grund sollten sie haben sich die EU ans Bein zu binden?
*EAWU = Eurasische Wirtschaftsunion: Russland, Kasachstan, Armenien, Kirgistan, Weisrussland
Wir sind wohl wirklich verloren.
Falls wir uns noch nicht aufgeben wollen als Gesellschaft, sollten wir dringend zusammen etwas unternehmen!
Stoppt den Krieg! Keine Waffen mehr in die Ukraine!
https://www.freitag.de/autoren/meinewenigkeit/rubel-s-o-s-menschenleben-sind-wichtiger-als-geld
(Geschrieben als noch unklar war, wie man den Konflikt der Zahlungen in Euro vs. Rubel auflösen könnte.)
Raus aus der NATO!
Ami go home!
Not our war!
Unabhängig von der Frage Putin sind Verkehrs- und Energiewende ohnehin ein umweltpolitische Notwendigkeit. Wir haben - und damit ist die gesamte Menschheit gemeint - noch etwa 10 Jahre Zeit, den Klimawandel in erträglichen Grenzen zu halten. Putin hat uns insofern noch den Gefallen getan, uns diese Notwendigkeit noch einmal sehr deutlich vor Augen zu führen.
Deshalb spricht ja Habeck auch bei Katar auch nur von einer Übergangslösung. Ähnliches gilt für LNG-Terminals und Kasachastan, das sich selbst auch als Energie- und Rohstoff-Lieferant anbietet.
Und all ihr Autoverliebten: Wenn der Gebrauch von Erdöl eingeschränkt werden muss - so oder so - wird der normale Privat-PKW in letzter Priorität stehen. Als erstes wird Erdöl als Grundstoff für Industrien gebraucht, dann für Einsatzdienste wie Polizei, Feuerwehr - und Bundeswehr! Und dann für die Logistik-Branche. Da kommt Euer privates Autovergnügen an letzter Stelle.
Gleiches gilt für die ach so beliebten billigen Urlaubsflüge. Als erstes werden nämlich Luftwaffe, Polizei und Rettungsdienste Kerosin erhalten. Die kommerziellen Fluglinien werden zwar auch welches bekommen, aber deutlich teurer. Dann wird Fliegen wieder zum Luxus wie in den 60er und 70er Jahren.
Wenn wir Glück haben, gibt es dann genug "grünen Strom" für ein gut ausgebautes Bahnnetz, Industrie und Haushalte. Und mit dem Rest können dann Elektro-PKW fahren. Dann passt aber auf, dass sich der Klimawandel tatsächlich in Grenzen hält. Sonst gibt es jedes Jahr lange Hitze- und Dürreperioden, gemischt mit Hochwasser, und "Sabine" (Orkantief im Februar 2020) und ihre stürmischen Schwestern blasen uns regelmäßig den Marsch und wehen uns unsere komplexe Infrastruktur kaputt. Uns, und auch dem Putin - da kennen "Sabine 4.0" und ihre Schwestern keine (Staats-) Grenzen!
Läuft es nicht immer auf dasselbe hinaus?
Das System ist einfach nur krank und fährt beschleunigt gegen die Wand, und aus Angst vor kleineren Einschnitten traut sich keiner auf die Bremse zu treten. Die Wirtschaft ( siehe 100 000 Mrd. für die Rüstungsindustrie...etc...) wird wieder subventioniert und die Menschen schuften wieder für wenig Lohn und müssen dann auch noch für dieses - schon lange außer Rand und Band geratene Wirtschaftsystem - passende Konsumenten werden. Das ist das Ziel. Nun muss sich niemand mehr fragen, warum wir immer steigende Energieverbrauchswerte haben.
Was reden Sie da? Merz und Co. sind ja nicht anderer Meinung in der Ukrainesache.
Zitat: "Eine deutliche Rezession, aber machbar, wenn es sein muss, hatte eines ihrer Mitglieder, Moritz Schularick, dem Freitag gesagt."
Selbstverständlich wäre es machbar. Eine ökologische Trendwende wäre auch schon lange vor dem Krieg in Ex-Jugoslawien, dem Krieg in Afghanistan oder dem Krieg in der Ukraine machbar gewesen, dann aber geplant und mit Weitblick und nicht wie jetzt plötzlich, hopphopp und unüberlegt, weil ein Russe die Ukraine überfallen hat.
Und wie bei jeder Rezession, die es in den letzten 100 Jahren gegeben hat, stellt sich die Frage: Wer zahlt dabei drauf?
Die deutschen Oligarchen und Multimilliardäre aka "Superreiche", Großaktionäre, Bürger mit zwei oder drei Privatjets inklusive Ferienvilla am Starnberger See, die ihr Vermögen diversifizieren/streuen, und die deutschen Beamten, die ihre sicheren Bezüge vom Staat erhalten, werden es ganz bestimmt nicht sein. Das werden die politischen Stiefellecker und "Freiheitskämpfer" in unserer "Demokratie" verhindern.
Die Arschkarte werden die bekommen, die schon jetzt beim großen Monopoly-Spiel ganz schlechte Karten haben, die obdachlos und/oder arbeitlos sind, sich einmal in der Woche bei der Tafel anstellen oder mit ihrer Arbeit wenig verdienen und mit dem Einkommen Monat für Monat geradeso über die Runden kommen.
Schlechte Karten haben auch die Mitglieder der viel gepriesenen Mittelschicht, die über keine großen Rücklagen verfügen und deren finanzielle Reserven ganz schnell aufgebraucht sind. Der Abstieg von der Mittelschicht zur Unterschicht geht erheblich schneller als der Aufstieg von der Unter- zur Mittelschicht. Das weiß jeder, der schon mal zu Fuß auf einen Berg geklettert und dann ohne Fallschirm vom Gipfel in die Tiefe gesprungen ist. Man ist sehr schnell unten, aber die Landung ist in der Regel extrem hart und in den meisten Fällen tödlich.
Was sagt der ehrenwerte Herr Schularick dazu? Und sagt der "Freiheitskämpfer" und Altbundespräsident Joachim Gauck dazu?
Im Art. 20 (1) Grundgesetz von 1949 heißt es:"Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat."
Nein, die Bundesrepublik ist schon lange kein sozialer Bundesstaat mehr. Die Bundesrepublik Deutschland ist ein unsozialer und asozialer Staat, bei dem die echten Asozialen in der Schlossalle wohnen und nicht in der verlausten Obdachlosenunterkunft am Südbahnhof.
Ich freue mich auf die Zukunft. Die Zukunft wird noch spannender als die Gegenwart und vor allem viel realistischer als jeder 3D-Action- oder Kriegsfilm im Fernsehen.
Wie immer...gut gebrüllt rioja | Community
Danke!!! Weiter so!
Zitat: "Zu dem anregenden Artikel von Puschner bleibt noch zu sagen, dass man kritischer mit dem Begriff der 'Abhängigkeit' umgehen sollte. Nicht nur, weil Abhängigkeit Frieden und Wohlstand sichern hilft ..."
Auch Monarchien haben bzw. hatten ihre Schattenseiten, aber in dieser Hinsicht waren viele große Monarchen (und Monarchinnen) klüger als die bürgerlichen Volksvertreter in unserer sogenannten "Demokratie". Nicht wenige Monarchen verheirateten ihre Töchter/Söhne mit den Abkömmlingen anderer Monarchien und schafften auf diese Weise (familiäre) Abhängigkeiten.
Die Schattenseiten dieser Friedenspolitik sollte man allerdings auch sehen: Auch in den besten Familien gibt es hin und wieder Streitereien, wenn diese auch nicht immer tödlich endeten, und auf Dauer sinkt die genetische Vielfalt (Stichwort: Inzest).
Genetische Vielfalt und "Multikulti" aber ist ein Grundprinzip für menschlichen Fortschritt. Sonst wären die größtenteils unbehaarten Affen, die sich auf diesem Planeten heutzutage als Homo sapiens bezeichnen, immer noch vollständig behaart und würden unbekleidet im Urwald herumlaufen. Leider tragen manche Affen heute teure Maßanzüge und Designerklamotten von Armani, Gucci und/oder Versace.
Die völlige Abkopplung der deutschen Wirtschaft von der russischen Rohstoffversorgung wird die BRD in die größte Krise seit dem WK 2 stürzen. Das Ziel der BRD, Russland zu ruinieren - wie es die Baerbock "diplomatisch" formulierte - wird aber nicht erreicht werden.
Im Gegenteil, nach anfänglichen Schwierigkeiten wird sich Russland stabilisieren und sogar stärker werden. Schon jetzt hat der Rubel sein Vorkriegsniveau wieder erreicht. Das ist einer weitsichtigen russischen Strategie zu verdanken, auf die das Land sich lange vorbereitet hat. Hierzulande unbemerkt hat Russland einen neuen Golfstandard im Welthandel etabliert. Die russische Zentralbank garantiert den Ankauf einer Unze Gold für 5000 Rubel. Das ist sozusagen eine russische Neuauflage des Bretton-Woods-Systems von Keynes, das von 1944 bis 1971 funktionierte.
Russland wird seine Rohstoffe zu günstigen Preisen nach Asien verkaufen. Am Wochenende war Lawrow in Indien und hat Handelsverträge abgeschlossen. Der Handel soll dollarunabhängig in Rubel-Rupien abgewickelt werden.
Dies sind nur einige Maßnahmen die zeigen, eine neue Weltordnung, eine neue Weltwirtschaftsordnung entsteht vor unseren Augen. Der globale Süden kooperiert um sich endgültig vom westlichen Kolonialismus zu befreien. Im Süden erfreut dies die Menschen, bringt neuen Optimusmus hervor.
In der Blase des Westens bekommt man diese globalen Entwicklungen nicht mit. Man realisiert nicht mal, daß die Sanktionen den Westen strategisch mehr schaden als Russland. Diese Sanktionen werden mitnichten den Ukrainekrieg beenden.
Der Westen schießt sich selbst ins Knie, bemerkt es nicht mal und erreicht nur eine Schädigung der eigenen Bevölkerung.
Wie lange werden dies die Leute hier noch ertragen?
Ach ja, die Zukunft Europas? Europa wird auf das Niveau von Puerto Rico absinken, den Menschen hier steht viel Leid bevor!
Ein durchaus differenzierter Kommentar. Da könnte sich mancher Politiker, Journalist und Ökonom ein paar Brotscheiben davon abschneiden.
Zur Frage: "Wollen wir wirklich in einem neuen Weltkrieg enden?"
Sind wir da nicht schon lange mittendrin. Es kommt allerdings darauf an, was man unter "Krieg" versteht.
Tag für Tag sterben auf diesem Planeten viele Menschen, ganz einfach weil sie nicht genug zum Fressen haben und das seit Jahren und Jahrzehnten. Das interessiert aber fast niemanden, so lange diese Menschen im Namen der "Freiheit" verhungern und nicht von russischen Soldaten erschossen werden. Ist ein schneller Tod durch eine Gewehrkugel aber nicht humaner und menschenwürdiger als langsam und qualvoll zu verhungern?
Der Homo sapiens ist zuweilen schon ein eigenartiger und komischer Affe.
Was sagt der ehemalige DDR-Pastor, Altbundespräsident und "Freiheitskämpfer" Joachim Gauck zu den Schattenseiten der Freiheit?
Die Ampel hat eine nie dagewesene Fülle von brach liegenden Baustellen übernommen wie z.B. Infrastruktur, Bildung, Pflegenotstand, Alters- und Kinderarmut, Corona und Klimakrise. Hinzu kam der Angriffskrieg auf die Ukraine und der Zustrom der Flüchtlinge aus der Ukraine.
Die Probleme im sozialen Bereich wären lösbar, wenn die finanziellen Prioritäten nicht ausgerichtet wären wie z.B. der Ausbau der internationalen Machtposition Deutschlands durch Militarisierung und Investitionen in Kriegsbeteiligungen direkt oder indirekt mittels Waffenlieferung.
Die Ampel hat sich für eine sogen. Zeitenwende entschieden, also für militärische Hochrüstung mit dem Ziel, sich "besser" an Kriegen interventionistisch beteiligen zu können einschließlich der verharmlosend bezeichneten der" atomaren Teilhabe". Eine auf Selbstverteidigung ausgerichtete Bundeswehr sähe anders aus.
Es gibt derzeit nicht das geringste Anzeichen dafür, dass Deutschlad außenpolitisch zur Deeskalation beitragen will. Will man Baerbock Glauben schenken, dann ist Putin ein Dämon, der weg muss und mit dem man auf keinen Fall reden kann. Damit hat zumindest Deutschland die Tür zugeschlagen für jeden erdenklichen diplomatischen Versuch, zumindest einen Waffenstillstand zu erreichen. Und Frau v.d. Leyen hat die EU offensichtlich auch so im Griff, dass auch seitens der EU keine Eskalationspolitik zu erwarten ist. Und die Scharfmacher in den ÖR wie Markus Lanz gewinnen langsam Überhand. Von BILD bis taz herrscht Kriegsstimmung. Ist das denn UNSERE Ukraine?
Mit Geldpolitik wird man nichts, Zinserhöhungen würden in Europa alle Haushalte sprengen. Also muss man drastisch die Nachfrage reduzieren. Das geht mit Rezession und Massenarbeitslosigkeit am sichersten. Wie bei weiland Brüning und Schacht. Mit allen Konsequenzen, die aber rechts sehr gut ins Konzept passen.
Guter Hinweis auf Lenin! Danke!
Ich versuche Ihrer mehr oder weniger zutreffenden Beschreibung mal wenigstens einen positiven Aspekt abzugewinnen:
Die vielen Baustellen, die die Ampel übernommen hat, bedingen, dass zu deren Beseitigung mindestens 10 Jahre benötigt werden.
Mindestens 10 Jahre die Union in der Opposition und - möglicherweise - mindestens 6 Jahre die FDP in der Opposition oder ganz weg vom Fenster! Das würde mir schon gefallen.
Ja, man könnte darüber schwermütig werden. Bringt uns aber auch nicht weiter!
Naja, ein paar fleißige Arbeitssklaven könnten die doch sicher noch gut brauchen!
anstelle des versteckten kommentars von mir oben.
nicht weg-geklappt von puschner, sondern von jemand anderem*:
@gustlik, im verein mit grummmelnden, wütenden mit-"menschen",
verweigert sich dem widerstand gegen putins krieg.
er verweigert sich ukrainischen mit-menschen,
die hinhaltenden widerstand gegen un-menschliche invasoren,
massaker und versklavung wehren.
und nochmal: auch wenn das die redaktion durchgehen läßt:
gustliks behauptung, die grünen seien schuld am krieg,
am ab-schlachten der ukrainer: das ist die UNWAHRHEIT .
* ist mit in 6 jahren erst viermal passiert...
„...anstelle des versteckten kommentars von mir oben.
nicht weg-geklappt von puschner, sondern von jemand anderem*:...“
Kommentare können nur vom Autor eines Artikels oder von der Community-Redaktion weggeklappt werden.
„...die hinhaltenden widerstand gegen un-menschliche invasoren,
massaker und versklavung wehren.“
In der Ukraine gibt es aktuell von den Russen billige Sklaven zu kaufen? Haben Sie die Preise für die Sklaven?
„...gustliks behauptung, die grünen seien schuld am krieg,
am ab-schlachten der ukrainer: das ist die UNWAHRHEIT .“
Ich könnte Sie fragen, woher nehmen Sie die Erkenntnis. Mache ich nicht, weil ich weiß, das Erkenntnisse, so sie vorhanden sind, Sie nicht interessieren.
Zitat: "Wie lange werden dies die Leute hier noch ertragen?
Ach ja, die Zukunft Europas? Europa wird auf das Niveau von Puerto Rico absinken, den Menschen hier steht viel Leid bevor!"
Nun aber mal halblang. Als deutscher Oligarch aka "Superreicher" hat man natürlich in weiser Voraussicht rechtzeitig vorgesorgt und sein Vermögen diversifiziert. Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "verteilen" bzw. "streuen".
Mit anderen Worten: Ein paar (vermietete) Immobilien hier in Deutschland, ein Hotel in der Schweiz, eine Villa in Österreich und Florida (USA), ein paar unbebaute Grundstücke in Canada, ein kleines Aktiendepot, ein paar Goldbarren/Goldmünzen/Diamanten im Tresor, ein paar Kunstobjekte im Keller, ein paar Konten in verschiedenen Währungen im Ausland (vor allem der Schweiz) und selbstverständlich etwas Bargeld in den derzeit wichtigsten Weltwährungen (US-Dollar, Euro, Yen) usw.
Einige deutsche Oligarchen haben sogar noch ein paar Bündel mit alten 100-DM-Scheinen im Bankschließfach. Sicher ist sicher. Man kann ja nie wissen.
Man muss das auch nicht persönlich machen, wenn man keine Zeit dafür hat oder zu faul dafür ist. Dafür gibt es Vermögensverwaltungen und Steuerberater, die das professionell erledigen. Man muss dann einmal im Jahr nur die Einnahmen bzw. Bilanzen und die Gewinne überprüfen, damit man von den "Profis" nicht über den Tisch gezogen wird.
Gibt es in diesem Land wirklich noch so dumme Bürger, die Ihre gesamten Ersparnisse in einem Schuhkarton sammeln oder unter das bekannte Kopfkissen legen?
Was sagen Leute wie Dieter Schwarz, Karl Albrecht Junior, Elisabeth Schaeffler, Susanne Klatten, Klaus-Michael Kühne, die Familien Knauf, Oetker, Henkel, Riegel und Michael und Wolfgang Herz dazu?
Was sagen die Faktenfinder von der Tagesschau dazu?
"...Dies alles auch vor Augen hoffe ich inständig, - dass sich Habeck und Scholz und die gesamte Bundesregierung mit Ihrer verantwortlichen, vernunftgeleiteten Real-Politik weiterhin durchsetzen..."
Wo sehen Sie denn "Realpolitik" bei der gegenwärtigen Bundesregierung? Wenn auch zur Zeit ein komplettes Kappen der russischen Gas- und Öllieferungen wie auch anderer Rohstoffe noch ausbleibt, Habeck nennt doch ganz klar das Ziel, demnächst unabhängig von Russlands Beiträgen zu unserem Wohlstand zu sein. Da fehlt nur noch eine weitere Horrormeldung aus der Ukraine, dazu ein kräftiger Tritt aus Washington - und schon knicken unsere Politiker ein. Wer sich den Sieg über Russland auf die Fahnen geschrieben hat (was immer das auch bedeuten mag), kann nicht zurück zu einem "normalen" Verhältnis zu Moskau mit "normalen" wirtschaftlichen Verbindungen. Da hülfe nur ein klarer Kotau der Russen vor NATO und USA. Aber ob der kommt?
Es gibt natürlich in den Gesellschaften eine Spaltung zwischen Oligarchie und Volk. Den Reichen in Puerto Rico geht es gut, aber das Volk lebt in Elend.
Der Westen hat jetzt in Russland etwas komisches getan, er hat durch seine Sanktionen die russischen Oligarchen entmachtet. Vielleicht wollte dies Putin und denkt heimlich "danke lieber Westen, diese Sippschaft bin ich los?"
Ich bin keine Marxistin, sondern Anhängerin des Privateigentums an Produktsmitteln. Wenn Kreative Unternehmerinnen im Wettbewerb die Produktivkräfte voranbringen und so den Wohlstand der Nationen mehren, so ist das positiv. Es braucht aber einen starken Staat, der die Oligarchen zügelt und wenn notwendig züchtigt!
Hat dies nicht gerade China mit Tencent und dem Genossen Jack Ma und einigen anderen getan? Der Westen hat getobt, als seine Klassengenossen gezüchtigt wurden....lach, lach lach....
nicht für Sie , sondern für interessierte leser:
sklaverei besteht darin, daß äußerungen von sklaven
kein kommunikatives gewicht in der öffentlichkeit, vor gericht,
in der politik haben. sie sind zwar teil der gesellschaft,
aber ohne stimme.
und sie haben kein recht auf organisation ihrer interessen.
und das ist so, auch wenn Sie es nicht in ihr hirn-kastl
nein lassen wollen...
>>Mindestens 10 Jahre die Union in der Opposition und - möglicherweise - mindestens 6 Jahre die FDP in der Opposition oder ganz weg vom Fenster! Das würde mir schon gefallen.<<
Beim letzten Mal waren es sieben Jahre (1998 - 2005), von Beginn an ohne Regierungsbeteiligung der FDP. Erinnern wir uns ruhig mal.
>>Die Ampel hat sich für eine sogen. Zeitenwende entschieden, also für militärische Hochrüstung mit dem Ziel, sich "besser" an Kriegen interventionistisch beteiligen zu können einschließlich der verharmlosend bezeichneten der" atomaren Teilhabe". Eine auf Selbstverteidigung ausgerichtete Bundeswehr sähe anders aus.<<
Man kann darin eine Fortsetzung der Politik von "S"PD/grün in der Zeit 1998 - 2005 erkennen. Es ist also keineswegs so dass wir nicht gewusst hätten was auf uns zu kommt.
Dem Kommentar stimme ich ansonsten im Ganzen zu.
Sind Sie sicher, dass Ihr Kommentar zu dem Artikel von Sebastian Puschner paßt?
In der Analyse sind wir uns hier ja weitgehend einig - außer den üblichen Verdächtigen.
Und nun? Warten wir ab bis das Damoklesschwert auf uns herniedersaust?
Was Deutschland in etwa bevor steht, kann man am Beispiel Großbritanniens schon mal gern besichtigen: https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-03/grossbritannien-inflation-armut-sozialhilfe-rishi-sunak
Während Boris Johnson generös Abermillionen an Rüstungsmaterial in die Ukraine schickt, verarmt die eigene Bevölkerung.
Die Ukraine-Krise - Realpolitik anstelle von Wunschträumen!Update vom 8.April 2022
Die öffentliche, mediale Diskussion über den Ukraine-Krieg wird verantwortungslos verkürzt auf den sofortigen Stop aller Energie-Importe aus Russland.
https://www.freitag.de/autoren/sigismundruestig/ein-aktueller-einspruch-die-ukraine-krise-realpolitik-anstelle-von-wunschtraeumen
Ja, das ist sicher. In welcher Form und Größenordnung die Einschnitte auftreten werden weiß ich natürlich nicht. Aber Rüstung, Hilfen für Ukrainer, Arbeitslosengeld2, Krankenversicherung, Rohstoffpreise und Mangel, Energie, Lebensmittel usw werden auf alle Fälle Spuren hinterlassen. Man sollte gegenteilige Aussagen als Täuschung abtun.
Bei meiner beruflichen Tätigkeit ist das schon eindeutig zu erkennen und es wird kräftige Auswirkungen auf uns und die Auftraggeber haben. Wobei das eine Aussage ist, die den Anfang der Krise beschreibt.
Wie das ein Hartz4 Empfänger meistern will ist mir ein Rätsel.
Wozu der Schaum vor dem Mund?
Sie übersehen in Ihrem Kommentar, dass im Rahmen der beschlossenen Decarbonisierung mittelfristig eh die Kohle-, Öl- und Gas-Lieferungen aus Russland entfallen wären?
„...nicht für Sie , sondern für interessierte leser:...“
Ich freue mich, dass Sie einen Kommentar verfasst haben, der nicht für mich ist und extra darauf verweisen.
"mittelfristig eh die Kohle-, Öl- und Gas-Lieferungen aus Russland entfallen"
Das ist wohl etwas sehr vollmundig: "Mittelfristig" allenfalls ein (kleiner) Teil, wahrscheinlich aber gar nichts bei "normaler" Wachstumsentwicklung. Die Sache stellt sich allerdings anders dar bei kräftiger Sanktions-Rezession und Massenarbeitslosigkeit mit Konsumeinschnitten, dann braucht es halt weniger Energie.
"Wozu der Schaum vor dem Mund? Sie übersehen in Ihrem Kommentar, dass im Rahmen der beschlossenen Decarbonisierung mittelfristig eh die Kohle-, Öl- und Gas-Lieferungen aus Russland entfallen wären?"
Tut mir aufrichtig leid, wenn ich über das Ziel hinausgeschossen bin. Aber der "mittelfristige" Wegfall im Rahmen der "Decarbonisierung" kann auch nur bestenfalls alle Industrien betreffen, die Gas und Öl als Energieträger brauchen. Es gibt jedoch vielfältige andere Nutzungen, die Umwandlung und Veredelung betreffen. Und da wird die Ökonomie kaum verzichten können. Weiter wird die angekündigte Hochrüstung zuerst einmal ein deutliches Mehr an Energieträgern benötigen. Ansonsten haben Sie sicher Recht, nur ist eben die Zeitspanne "mittelfristig" sehr ungenau.
Sorry, aber Sie liegen total daneben!
Warum informieren Sie sich nicht über die derzeitigen Pläne im Rahmen der "Klimawandel-Aktivitäten"? Dann würden Sie Ihren Kommentar anders geschrieben haben.
"Warum informieren Sie sich nicht über die derzeitigen Pläne im Rahmen der 'Klimawandel-Aktivitäten'? Dann würden Sie Ihren Kommentar anders geschrieben haben."
Ich denke, ich bin ganz gut informiert. Es ging mir im Wesentlichen auch um Ihre Festellung einer "verantwortlichen, vernunftgeleiteten Real-Politik" der Bundesregierung. Denn die sehe ich nun wirklich nicht. Nicht einmal in Bezug auf die "Klimawandel-Aktivitäten", denn da sei die FDP vor. Und die Kosten, die jetzt mit einer 100 Milliarden-Spritze in das Militär , konterkariert werden. Auch Sie werden erleben, dass die "grünen" Vorstellungen des Herrn Habeck sich angesichts der selbstverursachten "Real"politik zwar nicht in Luft, aber in Einschränkungen und Verzicht auflösen werden.
Es wird einfach nur grausam werden..
Sit back and watch Europe commit suicideIf the US goal is to crush Russia's economy with sanctions and isolation, why is Europe in an economic free fall instead?
"Das atemberaubende Spektakel, in dem die Europäische Union (EU) in Zeitlupe Harakiri begeht, ist etwas für die Ewigkeit. Wie ein billiges Kurosawa-Remake handelt der Film eigentlich von der von den USA betriebenen Zerstörung der EU, einschließlich der Umleitung einiger wichtiger russischer Rohstoffexporte in die USA auf Kosten der Europäer.
Ein Hinweis auf die kommenden katastrophalen wirtschaftlichen Folgen, die die Europäer in ihrem Alltag spüren (nicht aber die reichsten fünf Prozent): Die Inflation frisst Gehälter und Ersparnisse auf, die Energierechnungen für den nächsten Winter werden heftig ausfallen, Produkte verschwinden aus den Supermärkten, Urlaubsbuchungen werden fast eingefroren. Frankreichs "Le Petit Roi" Emmanuel Macron - der vielleicht eine böse Wahlüberraschung erlebt - hat sogar angekündigt: "Lebensmittelmarken wie im Zweiten Weltkrieg sind möglich.
Deutschland sieht sich mit dem wiederkehrenden Gespenst der Weimarer Hyperinflation konfrontiert. Der Präsident von BlackRock, Rob Kapito, sagte in Texas: "Zum ersten Mal wird diese Generation in ein Geschäft gehen und nicht in der Lage sein, das zu bekommen, was sie will." Die afrikanischen Landwirte können sich in diesem Jahr überhaupt keinen Dünger leisten, was die landwirtschaftliche Produktion um eine Menge reduziert, mit der 100 Millionen Menschen ernährt werden könnten."
Okay! Sie ignorieren Pläne, da Sie nicht an deren Umsetzung glauben. Kann man machen, muß man aber nicht.
Das trifft in etwa die Sicht der kritischen US-Linken auf Europa. Die sind schon immer fassungslos mit Blick auf die Inkompetenz und schiere Unfähigkeit der Biden-Administration, aber das Trauerspiel der europäischen Eliten toppt alles. Immer gut zur Lektüre: Michael Hudson. Oder Yves Smith
https://www.nakedcapitalism.com/2022/04/a-sobering-view-of-high-fuel-prices-green-energy-and-bidens-plans-to-help-europ.html
Na ja, Hysterie, folgsamer als selbst die USA dies fordert, Politiker die sich als Mitarbeiter der BILD verstehen, Dilettantismus, endlich unseren Angriff auf Russland rächen
Um die Schlösser hier abzubauen und in Chiona aufzubauen. Chinesische Milliardäre stehen auf Neuschwanstein usw..
Es gibt im Leben Gewinner und Verlierer, Eliten und den Plebs. Sowar es immer und so wird es immer sein. Wer den Kapitalismus abschaffen will, der will selbst zu den Gewinnern gehören. Vielleicht mal versuchen, sich anzustrengen und man kann selbst zu den Gewinnern gehören. Ohne Superreiche, die die Gesellschaft voranbringen, wären wir noch in der Steinzeit. Musk, Gates, die Albrechts: das sind und waren Macher, eben keine 08/15-Menschen.
ein wirklich lesenswerter Artikel auf Heise.de
https://www.heise.de/tp/features/kann-aber-nicht-billigen-dass-Putin-dadurch-zum-Verbrecher-geworden-ist-6667822.html