„Ungleichheit ist ein Tabuthema“

Kinderarmut Die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auf. Aber kaum einer sagt, was das für Kinder bedeutet. Carolin und Christoph Butterwegge wissen es
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2021
Von 13,5 Millionen Menschen unter 18 in Deutschland wachsen 2,8 Millionen in Armutslagen auf, 2,4 Millionen sind jünger als 15 Jahre alt
Von 13,5 Millionen Menschen unter 18 in Deutschland wachsen 2,8 Millionen in Armutslagen auf, 2,4 Millionen sind jünger als 15 Jahre alt

Foto: Westend61/IMAGO

Empörung ist gar kein Ausdruck: Über die Armut in Deutschland weiß kaum jemand besser Bescheid als der Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge – und kaum jemand kann sich über die Lage der Dinge mehr entrüsten.

Er und seine Frau Carolin Butterwegge werfen in ihrem neuen Buch Kinder der Ungleichheit. Wie sich die Gesellschaft ihrer Zukunft beraubt Blicke nicht nur auf Armut, sondern auch auf Reichtum, gerade unter Kindern und Jugendlichen.

der Freitag: Frau Butterwegge, wenn Sie an Ihre eigene Kindheit denken: Haben Sie da realisiert, dass es in diesem reichen Land jede Menge Armut gibt?

Carolin Butterwegge: Ich bin im Bergischen Land aufgewachsen, also dort, wo Armut kein Massenphänomen war. Aber ich hatte in meiner Kindheit durchaus Kontakt mit Gleich