Die Schufa ist nicht die einzige Firma in Deutschland, die mit dem Handel von persönlichen Wirtschaftsdaten Geld verdient. Laut dem Bundesdatenschutzbeauftragten nutzen Versandhändler, Telefon-Unternehmen und andere Firmen noch mindestens fünf weiter Auskunfteien:
• Creditreform,
• die Telekom-Tochter Accumio,
• die zu Bertelsmann gehörende Arvato AG,
• die Hamburger Bürgel Wirtschaftsinformation und
• die 1994 gegründete Deltavista-Gruppe, eine Trägerin des Big-Brother-Negativ-Preises.
Lange war unklar, welche Daten Auskunfteien nutzen, aus welchen Quellen sie die Informationen erhalten und wie sie die Score-Werte über die vermeintliche Kreditwürdigkeit von Einzelnen errechnen. Ein Test der Zeitschrift Finanztest ergab zudem, dass viele Informationen in den Datenbanken falsch, veraltet oder unvollständig sind. Eine Untersuchung des Bundes- verbraucherministeriums führte zum selben Ergebnis.
Wer daher wissen will, was die Datensammler speichern, ob schon mal Auskünfte abgefragt wurden und wie die eigene Bonität bewertet wird, kann eine umfassende Selbstauskunft anfordern. Die ist laut Bundesdatenschutzgesetz kostenlos, darf die Kredit-Bewertung nicht verschlechtern und muss Erläuterungen erhalten, wie die Score-Werte berechnet werden.
Die Anforderung einer Selbst- auskunft sollte sich explizit auf Paragraf 34 des Bundesdatenschutzgesetzes berufen und eine beidseitige Kopie des Personalausweises enthalten. Musterbriefe für alle Auskunfteien zum Ausdrucken gibt es auf der Internet-Seite des Datenschutzbeauftragten Peter Schaar.
Anschriften
• SCHUFA Holding AG Postfach 10 34 41 50474 Köln
•Accumio Finance Services Postfach 110254 30099 Hannover
• Infoscore Consumer Data Rheinstraße 99 76532 Baden-Baden
• Bürgel Wirtschaftsinformation Gasstraße 18 22761 Hamburg
• Creditreform Consumer GmbH Hellersbergstr. 11 41460 Neuss
• Deltavista GmbH Kaiserstraße 217 76133 Karlsruhe
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