tazlab "Das gute Leben" am 14. April im Haus der Kulturen der Welt, John-Foster- Dulles-Allee 10, 10557 Berlin
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taz-Artikel zum Medienkongress 2011
Nicht wenige Analysten und Denker glauben: „Öko ist der Kern einer modernen Moral des 21. Jahrhunderts“. Aber ist öko überhaupt mehr als ein Reklameversprechen? Wer auf sich hält, schwört auf öko. Sagt, dass er grüner isst. Den eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst klein hält. Und nötigenfalls, nach einer Fernreise, sogar an eine Umweltorganisation spendet, als sei ein Ablass des schlechten Gewissens nötig. Wer modern sein will, darf kein Umweltschwein sein. So gerann das Wort "öko" zu einer Chiffre, zu einem Dreibuchstabensymbol, das sich jeder und jede anheftet, um weltanschaulich ganz auf dem Laufenden zu sein.
Aber ist das wirklich schlecht, ja, ideologisch verblendet? Weil es sich inzwischen keine Firma mehr nehmen lässt, mit grünem Siegel, Öko-Anmutung oder fairem Image zu werben? Muss das kritisiert werden, weil selbst diese kleinen promotionellen Gesten an den Strukturen nichts ändern können? Ist es nicht so, dass Themen wie der Klimawandel oder die Entschleunigung der finanzökonomischen Rasereien durch die Börsen- und Staatsbudgetkrisen an den Rand gedrängt wurden?
Was genau das ist, das gute Leben, bleibt offen, auf alle Fälle umstritten. Der taz Kongress des Jahres 2012 will die neue Bewegung ermutigen - auch durch die Kritik, die sie unbedingt verdient hat.
Über Alternativen und Chancen soll auf dem tazlab am 14. April im Berliner Haus der Kulturen nachgedacht werden.
Dieser Text ist zuerst auf taz.de erschienen.
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