Ausblick: Abgrund

Griechenland Wie das ganze Land kämpfen kulturelle Institutionen in Athen ums nackte Überleben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2018
Mit Athene wacht eigentlich ein göttlicher Schutz über den Kunstbetrieb der Hauptstadt. Doch für viele bleibt dieser Schutz ein Mythos
Mit Athene wacht eigentlich ein göttlicher Schutz über den Kunstbetrieb der Hauptstadt. Doch für viele bleibt dieser Schutz ein Mythos

Foto: Louisa Goulliamaki/AFP/Getty Images

Der Kulturverein Parnassos, Griechenlands älteste Literaturgesellschaft, residiert gegenüber einer Kirche an einem der ältesten Plätze Athens. Die neoklassische Fassade und die monumentalen Säulen des Gebäudes beeindrucken. Die nach der Heimat der Musen benannte Gesellschaft wurde 1865 gegründet, um „eine intellektuelle, moralische und soziale Verbesserung“ der Nation voranzutreiben. Frisch von den Ketten osmanischer Herrschaft befreit, versuchten die Griechen wie andere Staaten in Europa zu sein. Bei Parnassos war der Ort, wo sich Dichter trafen, Maria Callas sang, Künstler Ausstellungen eröffneten und Mitglieder königlicher Familien begrüßten. Parnassos’ Schicksal in den vergangenen Jahren spiegelt das der Grie