Auswahl gefragt

Schwulenehe Der Kultsänger Rufus Wainwright wehrt sich gegen Vorwürfe, ein Gegner der gleichgeschlechtlichen Ehe zu sein - für ihn selbst ist sie allerdings nichts.

Rufus Wainwright hat Berichte zurückgewiesen, denen zufolge er ein Gegner der Ehe homosexueller Paare sei. Auf seiner Webseite erklärt der Kultsänger, er sei „entsetzt“ über das Ergebnis eines Volksentscheids in Kalifornien, indem über das Eherecht Homosexueller abgestimmt worden war.

Wainright hat Kritik für Kommentare einstecken müssen, die er in der vergangenen Woch gemacht hatte. Gegenüber der New York Press hatte er gesagt: „Ich bin eigentlich kein großer Anhänger der Homo-Ehe. Ich denke, dass grundsätzlich jedes Gesetz oder jede Verfassungsergänzung, die sich mit Liebe oder Sex befasst, verboten werden sollte.“ Weiter fragte er „Wenn man einen Hund heiraten will, warum geht man dann nicht einfach los und heiratet einen Hund?“

Bei einigen Tier-Liebhabern fand diese Bemerkung durchaus Zuspruch, von anderer Seite aber musste Wainwright Prügel einstecken, was in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen in Kalifornien nicht weiter verwunderlich ist. Die Proposition 8 – ein Antrag, der das Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen verlangte – erhielt bei besagter Volksabstimmung im November die Mehrheit der Stimmen und hat in Amerika das Thema der Rechte Homosexueller zurück auf die Tagesordnung gebracht.

In dieser Woche dann gab Wainright auf seiner Internetseite bekannt: „Ein Zitat aus einem Interview ist aus dem Kontext gerissen zitiert worden. Um das richtig zu stellen: Ich bin dagegen, dass irgendjemandem – egal ob homo- oder heterosexuell - das Recht zu heiraten versagt wird – das war schon immer meine Meinung.“

„Ich meinerseits möchte im Moment nicht heiraten und fühle mich stark dem traditionellen Boheme -Konzept von Schwulsein verbunden, was bedeutet, dass das Letzte was ich will ist, wie jeder andere zu sein. Doch wer weiß, ein Mädchen schätzt die Auswahl. Vielleicht will ich eines Tages einmal heiraten.“

Zugleich verurteilte Wainwright den rechtlichen Status, dem gleichgeschlechtliche Paare gegenwärtig in den USA unterstehen, und bezog sich dabei besonders auf „praktische Themen wie unter anderem Staatsbürgerschaft, Steuer- oder Erbschaftsrecht.“

„Ich habe mich bei einer Vielzahl von Gelegenheiten deutlich gegen die Proposition 8 ausgesprochen“, gab Wainwright bekannt, „und werde das auch weiterhin tun, bis das Referendum rückgängig gemacht wird.“

„Verglichen mit Europa und Kanda“, so Wainwright weiter, „ sollten die USA sich für ihren Umgang mit der Liebe schämen.“



Nur für kurze Zeit!

12 Monate lesen, nur 9 bezahlen

Übersetzung: Zilla Hofman
Geschrieben von

Sean Michaels | The Guardian

Der Freitag ist Syndication-Partner der britischen Tageszeitung The Guardian

The Guardian

Freitag-Abo mit dem neuen Roman von Jakob Augstein Jetzt Ihr handsigniertes Exemplar sichern

Print

Erhalten Sie die Printausgabe zum rabattierten Preis inkl. dem Roman „Die Farbe des Feuers“.

Zur Print-Aktion

Digital

Lesen Sie den digitalen Freitag zum Vorteilspreis und entdecken Sie „Die Farbe des Feuers“.

Zur Digital-Aktion

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Unabhängiger und kritischer Journalismus braucht aber Unterstützung. Wir freuen uns daher, wenn Sie den Freitag abonnieren und dabei mithelfen, eine vielfältige Medienlandschaft zu erhalten. Dafür bedanken wir uns schon jetzt bei Ihnen!

Jetzt kostenlos testen

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden