Danke, Bruder Xi!

Krise Wer hilft mehr und besser im Kampf gegen Corona? Wie die EU und China um Serbien wetteifern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2020
Eine Leuchtreklame in der serbischen Hauptstadt Belgrad im März 2020. Zu lesen sind die Worte „Danke, Bruder Xi“
Eine Leuchtreklame in der serbischen Hauptstadt Belgrad im März 2020. Zu lesen sind die Worte „Danke, Bruder Xi“

Foto: Andrej Isakovic/AFP/Getty Images

Zunächst kamen die Chinesen mit einer Flugzeugladung an Ausrüstung und sechs medizinischen Experten nach Belgrad, um bei Serbiens Corona-Politik zu helfen. Ein emphatischer Präsident Aleksandar Vučić küsste dankbar die chinesische Flagge und kritisierte die EU für mangelnden Beistand. Dann kamen die Russen mit Militärjets, um ebenfalls Hilfsgüter einzufliegen. Dann erst meldeten sich die Europäer und wiesen darauf hin, die ganze Zeit schon da gewesen zu sein und finanziell wesentlich mehr geleistet zu haben als Russland und China zusammen. In Serbien, einem EU-Beitrittsaspiranten, ist deutlich sichtbar, wie sich konkurrierende Virus-Diplomatie überschneidet.

Die EU ist um den Beweis bemüht, dass es sich bei Werten wie Solidarit