Der Massentourismus zerstört seine Ziele

Longread Kreuzfahrtschiffe, Umweltverschmutzung, Wassermangel: Der Tourismus bedroht die Orte, die von ihm abhängen. Ist eine Wende möglich?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2020
Der Massentourismus zerstört seine Ziele

Illustration: Ira Bolsinger für der Freitag

Von allem Unheil, das Touristen beim Ausbruch des Coronavirus erlebten, wirkte die Ansteckungsgefahr auf einem Kreuzfahrtschiff besonders dramatisch. Vergnügungspaläste verwandelten sich in kolossale Gefängnisse, auf denen sich zwischen übel riechenden Kabinen via WhatsApp Gerüchte über Infektionen an Bord verbreiteten. Während ein Hafen nach dem anderen ihnen die Landung verweigerte, waren die Touristen auf engstem Raum gefangen, gleichzeitig Opfer und möglicher Ansteckungsherd.

Zu Beginn wirkte die tödliche Falle auf See für viele noch wie der absurde Auswuchs eines chinesischen Problems. Das erste Schiff, auf dem es zu einem größeren Ausbruch kam, war die Diamond Princess. Bis Mitte Februar gab es 355 bestätigte Fälle