Dose an Ohr

Fertigsounds Der französischen Musikerin Christine and the Queens wird vorgeworfen, die Melodie eines Computerprogramms zu nutzen. Damit ist sie in bester Gesellschaft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2018
Ich lieb das nicht, es liebt mich nicht. Da ding dong dong dong
Ich lieb das nicht, es liebt mich nicht. Da ding dong dong dong

Foto: Joseph Branston/uture Music Magazine/Getty Images

Ist es „Hochstapelei“ oder sogar „Betrug“, wenn Musiker für ihre Songs vorfabrizierte Melodien verwenden, die in einer gängigen Musikproduktionssoftware enthalten sind? Zwei Hörer werfen das der französischen Synth-Pop-Sängerin Héloïse Letissier alias Christine and the Queens vor, weil die markante Tonfolge, mit der ihre aktuelle Single Girlfriend beginnt, aus dem Programm Logic Pro von Apple stammt. Die Frage wird in Frankreich so hartnäckig diskutiert, dass Letissier sich zu einer Stellungnahme gezwungen sah. Sie habe die kostenlosen Loops ganz bewusst genutzt, „als Referenz-Sound, den ich von innen heraus verzerren kann“. Auch ein Blick in die Popgeschichte zeigt, dass der Rückgriff auf vorgefertigte Sounds