Islamische Aufklärung

Orient Als der Osten vom Westen nur das Beste haben wollte: der Journalist Christopher de Bellaigue über das goldene Zeitalter der Reformer in Istanbul, Kairo oder Teheran
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2017

Ein geläufiges Argument, der Islam sei im Mittelalter stecken geblieben, ist allzu grob vereinfachend – das Zusammentreffen islamischer Völker mit der westlichen Moderne war nachhaltiger als oft gedacht, sagt der britische Orientalist Christopher de Bellaigue, der sich als Journalist einen Namen gemacht hat. In seinem neuen Buch will er zeigen, dass die rationale Aufklärung im Nahen und Mittleren Osten aus einem tief verwurzelten Interesse des Islam an den Werken Platons und anderer Philosophen des klassischen Altertums erwuchs. Jedenfalls war das so an ganz bestimmten Orten und zu ganz bestimmten Zeiten.

Das schillernde, kenntnisreiche Buch führt uns durch das napoleonische Ägypten, das Istanbul der Tanzimat-Periode, das Teheran des 19. Jahrhunderts sowie den