Mamma Mia!

Super Trouper Ist Wladimir Putin ein heimlicher Abba-Fan? Ein exklusives Konzert in Russland nährt diesen Verdacht

Das Konzert war hoch-exklusiv. Als die Abba-Revival-Band Björn Again die Bühne betrat, bestand das Publikum aus gerade einmal acht Leuten, die von der Band taktvoll durch einen Gaze-Vorhang abgeschirmt waren. Ehrengast der Veranstaltung war, Bandgründer Ron Stephen zufolge, kein geringerer als Russlands Premierminister Vladimir Putin.

„Björn Again interagiert viel mit dem Publikum. Wenn wir Super Trouper spielen, fordern wir die Leute auf, die Arme von einer Seite zur anderen zu schwenken, bei Mamma Mia sollen sie zwei Finger in die Luft strecken. Bei diesem Konzert wurden wir angewiesen, nicht mit dem Publikum zu kommunizieren. Dabei tanzten alle, riefen Bravo und applaudierten begeistert.“

Neun Stunden durch Schnee und Kälte

Putins Pressesprecher Dimitri Peskov dementierte später Putins Anwesenheit bei der Veranstaltung. Dabei hatte die Band schon vor Weihnachten eine Einladung erhalten, am 22. Januar eine Show für „die Nummer Zwei Russlands“ zu spielen. Die Band willigte ein und wurde von London nach Moskau geflogen. Von dort ging es neun Stunden weiter durch Schnee und Kälte, bis schließlich die Endstation der Reise erreicht war, ein stark bewachtes Gelände in der Nähe des Waldaisees, – ein Feriengebiet 320 km nördlich der russischen Metropole.

Stephen sagte, er sei sich „zu 99 Prozent sicher“, dass Putin unter den Zuhörern gewesen sei. Neben ihm habe eine Frau in einem eleganten creme-farbenen Kleid gesessen, wegen des Vorhangs sei es allerdings sehr schwer gewesen, die Leute genau zu erkennen.

Nach der Show war es der Band nicht erlaubt, sich unter die Kreml-VIPs zu mischen. Sie mussten in ihre an eine Kaserne gemahne Umkleidekabine zurück, während die Russen draußen mit Feuerwerk feierten.

Nur für kurze Zeit!

12 Monate lesen, nur 9 bezahlen

Geschrieben von

Luke Harding, The Guardian | The Guardian

Der Freitag ist Syndication-Partner der britischen Tageszeitung The Guardian

The Guardian

Freitag-Abo mit dem neuen Roman von Jakob Augstein Jetzt Ihr handsigniertes Exemplar sichern

Print

Erhalten Sie die Printausgabe zum rabattierten Preis inkl. dem Roman „Die Farbe des Feuers“.

Zur Print-Aktion

Digital

Lesen Sie den digitalen Freitag zum Vorteilspreis und entdecken Sie „Die Farbe des Feuers“.

Zur Digital-Aktion

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Unabhängiger und kritischer Journalismus braucht aber Unterstützung. Wir freuen uns daher, wenn Sie den Freitag abonnieren und dabei mithelfen, eine vielfältige Medienlandschaft zu erhalten. Dafür bedanken wir uns schon jetzt bei Ihnen!

Jetzt kostenlos testen

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden