Normale Gewalt

Italien In Rom hausen Migranten oft in verfallenden Gebäuden ohne Heizung, Wasser oder Strom. Vertrieben werden sie selbst von dort noch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2018
„Wir wollen keine Gebäude besetzen und illegal leben, aber es ist eben immer noch besser, als auf der Straße zu hausen.“
„Wir wollen keine Gebäude besetzen und illegal leben, aber es ist eben immer noch besser, als auf der Straße zu hausen.“

Foto: Alberto Pizzoli/AFP/Getty Images

Handys liegen herum, Schränke stehen offen, herausgezogene Schubladen hängen herab, Papiere und Zeitungen liegen im Raum verstreut. An den Wänden hängen Fotografien von Hochzeiten und Kindern, alles in Eile zurückgelassen, als die Polizei das Gebäude stürmte. Vor sieben Monaten wurde das ehemalige Bürogebäude an der Piazza Indipendenza im Zentrum Roms geräumt. Dies zwang etwa 800 eritreische und äthiopische Flüchtlinge, die dort vier Jahre lang gelebt hatten, alles stehen und liegen zu lassen, was sie im Moment der Razzia nicht mitnehmen konnten. „Es wurde uns gesagt, wir sollten ihnen vertrauen und in Bussen mit ihnen kommen, sie hätten eine Lösung für uns“, erzählt Bereket Arefe*, der aus Eritrea