Satan, weiche

Bolivien Vor der Präsidentenwahl Anfang Mai wird die religiöse Rechte immer stärker
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2020

Nicht wenige Bolivianer halten den erzwungenen Rücktritt des linken Präsidenten Evo Morales für einen rassistischen Coup der Rechten. Andere reden von der Revolte gegen einen Staatschef, der zu lange geblieben ist.

Luis Aruquipa Carlo, ein geistlicher Hardliner aus La Paz, sieht das anders. „Die Ehre gebührt Gott“, insistiert der evangelikale Führer, der dem Nationalen Christlichen Rat vorsteht, dem Konvent konservativer bolivianischer Kirchen. Für Aruquipa hat Morales vor seiner Flucht nach Mexiko die göttliche Weisung erhalten: „Pharao, lass Bolivien in Frieden!“ Genauso, wie er Israel vom ägyptischen Pharao erlöst habe, so Aruquipa, „befreite Gott Bolivien vom Pharao Evo. Dessen Ära ist zu Ende. Und das Zeita