Ich würde liebend gerne den neuen Pixar-Film Oben sehen. Meine Kinder auch. Werden wir aber nicht. Nicht nach Ice Age in 3D.
Nach einer Viertelstunde wusste ich, dass es aus war: Mein Dreijähriger lag mit dem Rücken auf dem Boden, die Füße in die Luft gestreckt, während der Sechsjährige seine Schuhe ausgezogen hatte und hineinflüsterte.
„Wo sind eure Brillen?“, zischte ich.
„Runtergefallen ...“, antwortete der Ältere.
„Brillen?“, fragte der Jüngere.
„Ja, die, mit denen man den Film sehen kann.“
„Guck hier,“ sagte der Ältere und setzte seine auf. Ein Bügel löste sich von seinem Ohr. Ich schob meinen Sohn zurück auf seinen Platz. Die Brille glitt seine Nase herab.
„Halt den Kopf in den Nacken,“ befahl ich ihm. Immerhin hatte ich gerade eine enorme Summe bezahlt, um in den Genuss dieser neuen Technologie zu kommen. (Außerdem wollte ich wirklich wissen, ob dieses komische Eichhörnchen am Ende die Eichel kriegt.)
Die Brille Kleinen passte meinem Kleinen nicht mal annähernd. Ich musste je eine Hand an sein beiden Ohren halten, damit sie nicht runterfiel. Nach ungefähr einer Minute merkte ich, dass ich eine Brille in der Luft hielt. Der Junge war auf den Boden geglitten und aß weggeworfenes Popcorn.
Das brachte mich ins Grübeln. Da hatten die Filmstudios Millionen in die Entwicklung dieser wunderbaren Technologie gesteckt. Und dabei bestimmt auch erkannt, dass sie für deren Vermarktung die Kids an Bord kriegen müssen. Doch dann haben sie einfach eine Milliarde Brillen in Erwachsenengröße rausgehauen, die keinem passen, der jünger ist als acht. Echt gut gemacht, Jungs!
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