„Skandalös optimistisch“

Bolsonaro Der legendäre Liedermacher Caetano Veloso sorgt sich um Brasilien, findet Schwarzseherei aber zu bequem
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2020

Ein halbes Jahrhundert ist es her, seit die Schergen der brasilianischen Diktatur an die Haustür der Musiklegende Caetano Veloso klopften und verkündeten: „Packen Sie besser Ihre Zahnbürste ein.“ Sechs Monate Haft später wurde er ins europäische Exil gezwungen und verbrachte die nächsten zweieinhalb Jahre in den Londoner Stadtteilen Chelsea, West Kensington und Golders Green, wo er sein bis heute am stärksten gefeiertes AlbumTransain der Sakristei einer Kirche probte.

„Davor war ich nur einmal in London gewesen, und es hatte mir nicht gefallen. Es war mir zu distanziert, so fremd“, erinnerte sich Veloso während eines der seltenen Interviews, die er gibt. „Die ganze Situation war sehr deprimierend.“

Fünfzig Jahre