„Solche Leute gibt es hier nicht“

Homophobie In Tschetschenien werden Schwule inhaftiert und gefoltert. Zwei Betroffene erzählen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2017
Nach Moskau ist dieser homosexuelle Mann aus Tschetschenien geflohen
Nach Moskau ist dieser homosexuelle Mann aus Tschetschenien geflohen

Foto: Naira Davlashyan/AFP

Mindestens einmal am Tag steckten Adams Entführer Metallklammern an seine Finger und Zehen. Einer der Männer drehte dann am Griff eines Apparats, mit dem die Klammern über Drähte verbunden waren. Elektroschocks durchzuckten Adams Körper. Wenn er es schaffte, nicht aufzuschreien, wurde er zusätzlich mit Holzstöcken oder Metallstangen geschlagen.

Während die Männer ihn folterten, beleidigten sie ihn und forderten ihn auf, ihnen die Namen anderer schwuler Männer in Tschetschenien zu nennen. „Manchmal versuchten sie, Informationen aus mir herauszuholen, manchmal machten sie sich nur über mich lustig“, erzählt Adam. Das Reden darüber fällt ihm nicht leicht, knapp ein Monat ist seit der Folter vergangen.

Adams Angabe