Vor der Wahl in Ungarn: Zwischen Hammer und Amboss

Parlamentswahl Bisher war Ungarns Premierminister Viktor Orbán ein enger Freund Putins. Jetzt hat er abrupt den Kurs gewechselt – und gute Chancen, wiedergewählt zu werden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2022
Signal aus Moskau im Ohr? Viktor Orbán (rechts) wurde keine drei Wochen vor Kriegsbeginn herzlich im Kreml empfangen
Signal aus Moskau im Ohr? Viktor Orbán (rechts) wurde keine drei Wochen vor Kriegsbeginn herzlich im Kreml empfangen

Foto: janos Kummer/Getty Images

Bis zum russischen Einmarsch in die Ukraine wurde Ungarns Parlamentswahlkampf von Sorgen der Regierungspartei um „traditionelle Werte“ und den Schutz von Kindern vor „LGBT-Propaganda“ dominiert.

Weder Russland noch die Ukraine kamen in den Parolen der Fidesz-Partei von Premier Viktor Orbán vor. Auch die Oppositionsparteien, zusammengeschlossen in der Wahlallianz „Vereint für Ungarn“, hielten sich damit nicht weiter auf. Nun aber haben der Krieg, der Flüchtlingsstrom und die geopolitischen Ambitionen der EU den politischen Kontext vor der Abstimmung über die neue Legislative am 3. April dramatisch verändert. Orbán, keine drei Wochen vor der Invasion im Kreml herzlich empfangen, musste verurteilen, sich zumindest öffentlic