Corona ändert unser Freizeitverhalten

Studie Den Alltag hat die Corona-Pandemie verändert. Die Gestaltung der Freizeit auch, diese erfolgt nun privater.

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Hierbei hat das Streamen von Filmen zugenommen und auch das Heimwerken fand viel Zuspruch. Mit Freunden essen gehen oder ins Kino, Sport im Fitnessstudio oder im Verein, Partys feiern oder am Wochenende ein Städtetrip – was für viele Bürger lange Zeit selbstverständlich war, hat die Corona-Krise grundlegend verändert. Strenge Abstandsregeln, Lockdown, Kontaktbeschränkungen – all das hat das Verhalten zahlreicher Menschen verändert.

Der aktuelle Freizeit-Monitor zeigt, welchen Beschäftigungen Menschen während der Corona-Krise häufig nachgehen. Das Marktforschungsinstitut GfK hat im Auftrag von der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen in einer Studie repräsentativ über 2.000 Menschen von 18 bis 74 Jahren Fragen zu ihrem Freizeitverhalten gestellt.

Die Pandemie habe laut Studie die Beschäftigung innerhalb der Familie und das soziale Miteinander verstärkt. Daher werden Karten- und Gesellschaftsspiele wieder öfter ausgepackt und Tagesausflüge haben ebenfalls zugenommen.

Laut Studie waren unter den Top-Five der Freizeitaktivitäten während Corona das Streamen von Serien oder Filmen sowie aufgeschobene Dinge erledigen.

  • Streaming: Was insbesondere bei jüngeren Menschen schon vor der Pandemie üblich war, ist nun in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung ebenfalls die Norm. Hierbei gaben 58 Prozent (im Jahr 2019 nur 39 Prozent) an, Netflix und so weiter mindestens einmal im Monat zu nutzen. Mittlerweile streamt fast jeder zweite, also 44 Prozent, einmal pro Woche oder sogar öfter Serien und Filme, was 2019 bei 23 Prozent lag.
  • Daheim Sport: Die Corona-Pandemie hat Vereine und Fitnessstudios lange zum Stillstand gebracht. Auch Sport in der Freizeit und als Unterhaltung wie Paintball und weitere Team-Sportarten oder das Schwimmen im Schwimmbad gab es während Corona nicht mehr. 41 Prozent der Befragten teilten mit, zu Hause Sport zu betreiben – zum Beispiel Pilates mit einer virtuellen Trainerin oder Gymnastik vor dem Fernseher.
  • Aufgeschobene Aufgaben erledigen: 50 Prozent der befragten gaben an, Aufgaben in Angriff zu nehmen, die auf der To-do-Liste schon längere Zeit mit drei Ausrufezeichen standen – beispielsweise Papierberge sortieren oder die Steuererklärung machen. Oder die Corona-Einschränkungen wurden dazu genutzt, zu Hause gründlich sauber zu machen. Das leidige Ausmisten packten auch viele an, sodass Ebay-Kleinanzeigen und ähnliche Portale kräftige Zuwachsraten verzeichneten. Vor Häusern stand noch nie so viel Hausrat, das verschenkt wurde, wie in den letzten Monaten.
  • Skype: Was in Corona-Zeiten in der Arbeitswelt für zahlreiche Menschen zu einem neuen Alltag geworden ist – kommunizieren über Skype, Zoom und andere Programme, wird inzwischen privat auch stark genutzt. Auf diese Weise pflegten 41 Prozent der Befragten Kontakt zu Familie und Freunden.
  • Heimwerken: Zu Hause haben viele gewerkelt, die Küche endlich gestrichen oder im Flur einen neuen Boden verlegt. 25 Prozent der Befragten teilten mit, das eigene zu Hause aufgehübscht zu haben. 39 Prozent haben sich sogar auf neue Projekte im Bereich des Heimwerkens gestürzt.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Corona-Krise kreativ macht. 24 Prozent der Befragten haben die Zeit während der Pandemie dazu verwendet, um alte Hobbys erneut aufleben zu lassen und 23 Prozent versuchten, neue Bereiche zu erschließen, zum Beispiel eine neue Sportart oder eine neue Sprache.

Damit während der Corona-Pandemie die Kultur nicht völlig untergeht, versuchten viele Künstler, Museen, Theater und Konzertveranstalter, die Bürger virtuell zu erreichen. Solche Angebote nutzten 9 Prozent der Befragten regelmäßig. Außerdem erlebten Autokinos eine ungeahnte Renaissance – 5 Prozent der Befragten gaben an, ein Autokonzert oder ein Autokino mindestens einmal im Monat besucht zu haben.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Thilo S. Pape

Ich grüße euch aus dem beschaulichen Brunnthal (bei München), schreibe enthusiastisch seit 6 Jahren auf meinem Blog über Politik, Kultur und Reisen..

Thilo S. Pape

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