Wie umgehen mit den Roma?

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Ausgrenzen, abschieben und hoffen, dass sie weg bleiben. Ist dies der richtige Ansatz?

Heute musste ich wieder einmal in der französischen Presse, genauergesagt in “Le Progrès“, u.a. im Raum Lyon ansässig, lesen, dass Roma von einem von ihnen angeblich illegal besetzten Haus vertrieben wurden. In Frankreich passiert dies nicht täglich, aber sehr oft. Romaverbände, ja die gibt es, und Unterstützer dieser Volksgruppe, die in Europa seit Jahrhunderten miss-und verachtet wird, protestieren gegen diese „Form von Rassismus“ und Ungerechtigkeit seitens der konservativen Regierung von Staatspräsident Sarkozy. Er machte schon im vergangen Sommer auf sich aufmerksam indem er durchsetze, dass die Roma, die illegal nach Frankreich kommen, wieder zurück in ihre „Heimat“ nach Rumänien und Bulgarien geschickt würden. Man gab ihnen Geld für die Rückreise, nur viele kamen wieder oder fuhren erst gar nicht aus Frankreich ab. Populistisch und falsch ist diese Politik meiner Ansicht nach, da man erstens nicht „alle“ Roma „expulsent“, d.h. in diesem Falle zurück in ihre Heimat schicken kann und zweitens sich dem Vorwurf des Rassismus und der Diskriminierung von Minderheiten aussetzt. Und drittens so keine Probleme löst. Durch bloße Abschiebung erleichtert man nur sein Gewissen und schiebt die Verantwortung weiter.

Sicherlich sind einige Roma Diebe, Trickbetrüger und gewaltbereit, nur warum? Ist dies aus bzw. wegen ihrer Normadenkultur erklärbar? Ich glaube nicht. Die sozioökonomischen Umstände, die sie massiv aus Rumänien und Bulgarien zum Auswandern ins „alte Europa“ zwingen, sind wohl eher Grund hierfür. Wie muss man mit ihnen umgehen? Sie in Randbezirke wie die maghrebinische-und schwarzafrikanische Bevölkerung Frankreichs zu stecken, und zu hoffen, dass die Probleme außerhalb der „sauberen und sicheren Innenstädte“ bleiben und ja nicht durchsickern? Auch hier, nein!

Es gibt selbstredend keine heilsbringe Lösung.Man vergießt auch gerne einmal, dass die Roma durch den EU-Beitritt Rumäniens und Bulgariens im Jahre 2007 vollwertige EU-Bürger sind und eigentlich dieselben Rechte besitzen sollten wie französische, deutsche oder italienische EU-Bürger. In Rumänien oder noch schlimmer in Bulgarien versteht man dies nicht, man will es auch nicht. Leider. Wer schon einmal dort gewesen ist, weiß, dass sie bewusst in Ghettos unter schwierigsten Lebensverhältnissen gehalten werden.

In Deutschland sind die Roma zum Teil auch schon in den großen Städten anzutreffen. In Duisburg beispielsweise sind sie besonders im türkischgeprägten Stadtteil Hochfeld aufzufinden und sorgen für Konfliktstoff unter den Hochfeldern, der Polizei und der Stadt. Einige sagen sogar, dass Hochfeld wegen den „Zigeunern“ immer unsicherer wird und sie sich ernsthaft überlegen aus Hochfeld wegzuziehen, wenn noch mehr von ihnen kommen. Auch hier die Antwort: Falsch! Nur wie kann man diese Menschen integrieren und dafür sorgen, dass sie auf den rechten Weg kommen. Ich bin davon überzeugt, dass man die junge Generation in Schule aufnehmen sollte und/oder gar extra Klassen und Kurse für sie anbietet, um erstens ihnen zu helfen sich in Deutschland zu recht zu finden, die Sprache zu erlernen und die Normen unserer Gesellschaft kennenzulernen und vor allem zu akzeptieren und schätzen zu lernen.

Die Älteren unter ihnen sollte man ebenfalls „schulen“ und fördern, sie dazu ermuntern sich eine reguläre Arbeit zu suchen und mit gutem Vorbild voranzugehen. Sie müssen ich von den Minijobs und geringqualifizierten Arbeiten hocharbeiten. Denn eineandere Arbeit wird ihnen wohl leider verweht bleiben. Dies ist leicht gesagt, denn oftmals kennen sie nur das Gesetz der Straße und regeln ihre Probleme mit Gewalt, natürlich nicht alle unter ihnen.

Wichtig erscheint mir, dass man sie von der Straße herunterholt und ihnen geeignete und sichere Wohn-und Schlafplätze zuweist. Wenn sie einmal eine Arbeit und Verdienst, also Sicherheit haben, dann muss man sie ermutigen sich eine dauerhafte Wohnungzu suchen, um sich allmählich in die Gesellschaft hineinzutasten.

Wie ist ihre Reaktion hierauf?

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