„East Coast Floods“: 1953 starben bei Flutwelle an Nordseeküste 1.836 Menschen

Zeitgschichte Beim Wiederaufbau nach dem Krieg werden die Deiche vernachlässigt. Das soll sich bitter rächen, als 1953 ein Orkan auf Südwestküste der Niederlande trifft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2023
Rettungskräfte erreichten die Opfer der Flutwellen erst Tage später
Rettungskräfte erreichten die Opfer der Flutwellen erst Tage später

Foto: Dominique Berretty/Gamma-Rapho/Getty Images

„Guten Morgen, liebe Zuhörer, hier ist Hilversum, Niederlande. Heute ist der 1. Februar 1953. An verschiedenen Orten im Westen des Landes ist eine Notsituation entstanden durch abnormal hohe Wasserstände.“ Mit dieser Meldung, verlesen in ruhigem Tonfall, werden an jenem Sonntag Tausende von Radiohörern zwischen Maastricht und Groningen wach. Was das vor Ort, im südlichen Teil der Küste und dessen Hinterland bedeutet, darüber können sie sich freilich keine Vorstellung machen. Dass in der Nacht zuvor die größte Naturkatastrophe des Jahrhunderts über die Niederlande hereingebrochen ist, wird außerhalb des davon heimgesuchten Gebiets nur langsam bekannt.

Von „gefährlich hohem Wasser“ spricht der Sturmflut-Warndi