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Nicht umsonst haben die Briten den Ruf, unverbesserliche Traditionalisten zu sein. In London bewahren sie nun – hoch offiziell – einen Fußgängerüberweg. Nicht irgendeinen, versteht sich, sondern „den Zebrastreifen“ schlechthin. Genau! Eben jenen, den die Beatles auf dem Weg zur Arbeit in die „Abbey Road Studios“ hurtig und im Gleichschritt überquerten.

Ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat sich diese Stelle im Norden Londons, seit sie das Cover des 1969 erschienenen Albums „Abbey Road“ ziert. 41 Jahre später, am Mittwoch, den 22.12.2010, wird es amtlich: Der britische Minister für Denkmalschutz und Tourismus, John Penrose, setzt das weltweit berühmte weiß-schwarze Getüm auf eine Liste erhaltenswerter Kulturgüter.

Eine Attraktion ist die „Location“ ohnehin schon lange. Viele in Ehren ergraute London-Reisende suchen den Übergang auf und stellen das allseits bekannte Foto nach. Wohl nicht ohne Wehmut – und mit der Hoffnung, auf den Fußspuren der Fabulous Four die eigene rebellische Jugend und vergangene Extasen wieder zu beleben.

Fragt sich nur, wohin die „jungen Leute“ von heute pilgern, wenn sie die Sechzig überschreiten und auf einmal nostalgisch unterwegs sind? Womöglich bleibt ihnen nur ein Treffen im virtuellen Raum – und sie landen im Endstadium von Second Life oder in der seniorentauglichen Version von Facebook. Aber, wer weiß. Vielleicht entdecken sie ja Vinyl und das London der Swinging Sixties wieder. Let it be!

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Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

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