Rainers Unfug

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Rainer Langhans, Kommunarde der ersten Stunde und inzwischen stolze 70, will offenbar seinen vier Frauen entfliehen. Wie so viele Not leidende Prominente zuvor sucht er sein Glück und das Weite im RTL Dschungelcamp. Dies verbreitet ausgerechnet die Bildzeitung am 16.11.2010. Wer dergleichen 1968 prophezeit hätte, wäre lebenslänglich aus Uschis Bettchen verbannt worden.

Der Zeitenlauf ist und bleibt gnadenlos: Aus dem Hippie mit Lockenmähne ist ein Rentner mit Mini-Einkommen geworden. Von nur 207 Euro im Monat fristet der rüstige Rainer sein karges Leben im teueren München. Dem Vernehmen nach auf 29 Quadratmetern. Kein Wunder, dass der – auch von sich selbst stets verzückte – Langhans so etwas wie Vorfreude formuliert: „Die Urform der Kommune. Man hockt sich Tag und Nacht auf der Pelle und geht sich auf die Nerven. Das war bei uns 68ern auch so.“ Weiter gibt sich der strenge Veganer als jovialer Medienkumpel: „Ich will viel meditieren, fasten und reden. Der Intellekt der anderen Kandidaten spielt keine Rolle.“

Aber wie mag es aktuell um die Birne von Rainer Langhans bestellt sein? Schwebt hier ein bekiffter Narziss vor unseren Augen durch die Pforten der Altersdemenz? Nimmt der Spaßguerilla den Abstieg zum Possenreißer nicht mehr wahr? Oder erstrahlt RTL schon bald vor subversivem Sendungsbewusstsein? Wie auch immer. Der seelige Fritz Teufel muss das nicht mehr mit ansehen. Und wir armen Hinterbliebenen retten uns mit der Fernbedienung.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden