Ode an das ländliche Idyll

Russland Die Corona-Krise hat einen Run auf Datschen im Moskauer Umland ausgelöst. Dieser Markt folgt ganz eigenen Regeln
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2020

Was, schon so lange in Moskau, und Sie haben noch keine eigene Wohnung?“ Mitleidiges Staunen bei allen Russen, mit denen ich über mein Leben in der hiesigen Hauptstadt spreche. Wer in den 2000er Jahren aus der Provinz nach Moskau zog, um Geld zu verdienen und Karriere zu machen, handelte schnell und konnte nach ein paar Jahren mit Hilfe von Krediten Besitzer der eigenen vier Wände sein. Eine 40-Quadratmeter-Wohnung in einem der Hochhäuser, die Moskaus Peripherien bevölkern, kostet umgerechnet 110.000 Euro. So viel Geld habe ich nicht. Und will man in diesen Rayons ein Leben als Ameise führen?

Dann doch lieber nach einem Häuschen an einem Ort suchen, der noch mit der Vorortbahn, der Elektritschka, erreicht werden kann. Nur begibt man sich mit diesem Ansinn