Das Geld ist nie genug

Rücklagen Das Deutsche Historische Museum will eine der vermeintlichen nationalen Tugenden hinterfragen: das Sparen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2018

Geld sei geprägte Freiheit, wusste der passionierte Spieler Fjordor M. Dostojewski, und dem „Geldsammler“ attestierte er, ihn leite ein „gewisser Stumpfsinn des Geistes“. So wären die Deutschen mit ihrer ungebrochenen Sparleidenschaft also erst einmal unter Verdacht gestellt. Denn in Zeiten von Null- oder gar Negativzinsen ist die Neigung, sein Geld auf die Bank zu tragen, nicht nur Ausdruck einer möglichen mentalen Deformierung, sondern schlicht irrational, denn das bienchenfleißige Sammeln lohnt sich schlicht nicht mehr. Das gilt insbesondere volkswirtschaftlich, wo sich das Spargebot geradezu kontraproduktiv auswirkt.

Das „German problem“ hat der Economist die Forderung des „Kaputtsparens“ einmal genannt. Verkörpert