Beifall allein genügt nicht! Botschaften dieser Art kursieren derzeit im Netz, sie erreichen Redaktionen, sind Gegenstand des öffentlichen Gesprächs. Als „blanken Hohn“, schreibt uns ein Pfleger, empfinde er das anerkennende Klatschen vom Balkon, und er drückt damit wohl das Gefühl vieler Ärzte, Pflegenden, von Laborpersonal und all den anderen aus, die nun plötzlich als systemrelevant gelten. Die spontane Anerkennung mag zwar kurzzeitig Genugtuung vermitteln, ändert aber nichts an der Lage der Betroffenen: „Zahlt nach der Krise ordentlich“, schreibt uns ein anderer Pfleger, „schafft die Bürokratie ab und bildet ausreichend Menschen aus.“
Was alle Debatten über Ärztemangel und Pflegenotstand der vergangenen Jahre nicht vermocht haben: Die Corona-Krise legt die neuralgischen Stellen im System der Daseinsvorsorge frei. Deren verschiedene Segmente – von der Energie- und Wasserversorgung über die Zustelldienste bis hin eben zum Gesundheitssystem – sind in den abgelaufenen beiden Jahrzehnten immer mehr ins Visier globaler Investmentstrategien geraten. Die Folgen im Bereich der Gesundheitsversorgung sind alle bekannt: Privatisierung, Kostendruck durch Fallpauschalen, Auslagerung von Diensten, Arbeitsintensivierung und schlechte Bezahlung auf der einen Seite, Klinikkonzentration und Abschöpfung der Gewinne auf der anderen.
Corona katapultiert aber auch ans Tageslicht, was sonst hinter den Mauern von Krankenhäusern und Pflegeheimen verschwindet und verdrängt wird: Einsamkeit, Siechtum und Sterben. Die in den Abendnachrichten schockartig vorgeführten Beatmungspatienten, die aus Pflegeheimen abtransportierten Särge, die zu Leichenhallen umfunktionierten Sportstätten: All das ruft Grauen hervor und Angst, die durch noch so eifriges Händewaschen nicht fortgeschrubbt werden kann.
Den Menschen wird durch Corona vor Augen geführt, dass der Staat seine Versorgungsaufgaben nicht mehr erfüllt, sondern nur noch auf individuelle Prävention und Überwachung setzt, wie die aktuelle Debatte um eine „freiwillige“ Corona-App zeigt. Alte Leute in Pflegeheimen, die die Distanzregeln nicht verstehen oder umsonst auf Angehörige warten, sagen, sie verstehen die Welt nicht mehr. Sie kennen noch eine Welt, in der es in jeder kleinen Stadt ein Krankenhaus gab, in der der Arzt Zeit hatte und keine „individuelle Gesundheitsleistung“ feilbot. Man mag das für nostalgisch halten, aber die Leute waren damit zufriedener als mit dem Gesundheitsmarkt heute.
Es dürfe nach der Krise nicht mehr so weitergehen wie davor, verkündete CDU-Wirtschaftsminister Peter Altmaier im Brustton der Überzeugung, um sofort die „Marktstärke“ Deutschlands ins Feld zu führen in der internationalen Konkurrenz um Atemmasken und -geräte. Was den Befund betrifft, hat der Mann recht: Nein, es darf und kann nicht so weitergehen! Deutschlands Marktmacht und Reichtum dürfen eben nicht den Verdrängungswettbewerb befeuern, sondern müssen eingesetzt werden, um anständige Arbeitsbedingungen in den Kliniken zu schaffen, die Beschäftigten – und nicht nur dort – vernünftig zu bezahlen und flächendeckend ausreichend mit Schutzmaterial und Ausstattung zu versorgen. Der Skandal, dass skrupellose Krisengewinnler Atemmasken zu horrenden Preisen verhökern, ist nur die Spitze des Eisbergs privatwirtschaftlicher Gewinnerzielung mit Gesundheit. Der Markt richtet gar nichts, außer den Wucher.
Wenn jetzt in der Krise teilweise die Fallpauschalen ausgesetzt werden, ist das ein erster Schritt. Das medizinische Personal sollte sich nicht mit Almosen wie steuerfreien Bonuszahlungen abspeisen lassen, die Beschäftigten in den Supermärkten darauf bestehen, ein fettes Stück von den Extragewinnen der Lebensmittelbranche abzubekommen. Wir benötigen kontrollierbare und verlässliche Produktionsstätten für medizinisches Material, Gerätschaften und Medikamente. Viel Angst würde von den Menschen genommen, wenn sie nicht fürchten müssten, dass für sie in ein, zwei Wochen kein Intensivbett und kein rettendes Atemgerät mehr da ist.
Wer das alles bezahlen soll? Sicher nicht die gesetzliche Krankenkasse, die spätestens mit Corona in heftige Turbulenzen geraten wird. Es braucht nicht etatistische, sondern politische Aufräumarbeiten, etwa die Abschaffung der Zweiklassenmedizin, die nun zwar völlig obsolet erscheint, aber fortbesteht. Wann, wenn nicht jetzt, läuten die Glocken für einen Systemwechsel, der im Gesundheitsbereich seinen Anfang nehmen und in eine generelle Umverteilungsoffensive münden könnte? Nur zehn Prozent des Vermögens der 130 reichsten Deutschen, hat die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) errechnet, brächten 50 Milliarden Euro für die Krisenbewältigung.
Klar ist das Populismus. Klar stehen die Gralshüter des Eigentums sofort Gewehr bei Fuß. Aber wie im Großen, in der EU, muss die Solidarität im Land, wenn schon nicht aus Einsicht, so doch aus Selbsterhaltungstrieb erwachsen. Wie hoch müssen die Opferzahlen sein, wie tödlich die Erschöpfung des medizinischen Personals, wie dramatisch die sozialen Verwerfungen, um das zu verstehen? Das Ansteckungsrisiko durch Corona wird verschwinden. Offen ist, ob sich die Gesellschaft anstecken lässt von der Infektion freiwilliger Selbstunterwerfung oder den Corona-Schock zum Anlass nimmt, die Karten neu zu verteilen.
Kommentare 45
verglichen zu z.b. cholera-epidemien im 19.jh.
ist der markt für gesundheits-vorsorge/hygiene in den wirtschafts-metropolen
deutlich besser entwickelt.
was sowohl allgemeine achtsamkeit, speziell-ausgebildete und
organisierte eingriffs-möglichkeiten betrifft.
(durchaus vergleichbar mit der entwicklung des feuer-schutz-wesens) .
Die Menschen sind einfach gestrickt ... sie sind überwiegend mit dem Krisenmanagement der Regierung zufrieden. Am Ende vetrauen sie dem Kapitän, der sie ins Bemudadreieck geschippert hat und basteln noch Schwimmwesten in Eigenregie. Über den Bordfunk wurde zu Geschlossenheit und Solidarität aufgerufen. Derweil haben sich die Gäste der 5-Sterne-Kabine ins Schweigen veabschiedet ...
Im Prinzipe ja.
Ich denke aber, dass Kapitalkraken (vor Allem der Oberkrake auf dem schwarzen Fels) ihren Machtzuwachs nutzen werden um alles menschliche Tun noch strenger der Kapitalverwertung zu unterwerfen. Womit das Ziel einer hohen Qualität der Daseinsvorsorge immer weiter verdrängt wird durch Priorität der Rendite der stetig wachsenden Kapitalmenge.
>>Derweil haben sich die Gäste der 5-Sterne-Kabine ins Schweigen veabschiedet ...<<
Das haben sie ja schon nach 2008 getan. Aber man kann mal mit der Taschenlampe dort hin funzeln wo sie schweigend Billion auf Billion hamstern...
Alles d’accord (mit den Feststellungen im Beitrag).
Ich weiß nur nicht, wer die anskizzierte Wende im Gesundheitswesen und im Logistikbereich durchsetzen soll. Streiks dürften, so lang die Krise anhält, schlichtweg nicht vermittelbar sein; im Fall des Falles könnten da – die Not wird sich so schnell nicht verdünnisieren – sogar Zwangsverpflichtungen ins Haus stehen.
Ansonsten sehe ich zwei Hürden. Zum einen den Umstand, dass sich die Bevölkerung derzeit um die Regierung und ihre Krisenmanagement-Gesichter schart – abgesehen von der begrüßenswerten Begleiterscheinung, dass die AfD bei aktuellen Umfragen deutliche Einbußen erleidet ein Punkt, der nicht wirklich überrascht. Darüber hinaus: Wenn man sich Länder wie Brasilien anschaut oder auch die USA, gibt es am Krisenmanagement in D – das Sich-Zieren bei den Euro-Bonds vielleicht mal ausgenommen – wenig Grundsätzliches auszusetzen.
Die zweite Hürde ist schlichtweg, dass es zwischen Corona-Verursachung und Marktradikalismus keinen ursächlichen Zusammenhang gibt (es sei denn, man macht doch noch die Bilderberger ausfindig, die das Virus in Wuhan irgendwo ins Trinkwasser gekippt haben). Sicher – das neoliberalisierte Gesundheitssystem mit seinen unsäglichen Fallpauschalen ist ein wichtiger Faktor dafür, dass wir nun quasi mit anderthalb auf den Rücken gebundenen Händen dastehen. Da wird nach der Krise sicher die ein oder andere Stellschraube zur Disposition stehen. Aber gleich den Kapitalismus abschaffen? Ähnlich wie 2008–2013 wird es da allerhärteste Widerstände geben.
Die Einwände sollen nicht heißen, dass ich einen »System Change« nicht befürworten würde. Man sollte sich nur nicht der Illusion hingeben, dass das easy zu bewerkstelligen wäre. Wobei aktuell noch völlig unklar ist, wie sich die potenzierenden Begleitfaktoren auswirken werden: Die UN warnt vor einer kommenden Hungerkrise, und auch Klima und Ökosysteme könnten mit den aktuellen Zuständen auf negative Weise korrelieren. Ein »Demokratie-Alarm« könnte zusätzlich ebenfalls anstehen – alles in allem also ein Vielfronten-Krieg, dessen Ausgang in meinen Augen eher total offen ist als dass er per se in die linke, fortschrittliche Richtung verweisen würde.
"Derweil haben sich die Gäste der 5-Sterne-Kabine ins Schweigen veabschiedet ..."
Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass im gleichen Boot sitzen.
"Wer das alles bezahlen soll? Sicher nicht die gesetzliche Krankenkasse, die spätestens mit Corona in heftige Turbulenzen geraten wird."
Es werden nicht nur die gesetzlichen Kassen sein. Insbesondere die privaten werden ins Trudeln geraten und damit vielleicht die Möglichkeit zu einer einheitlichen Kasse schaffen. Ganz im Sinne von Gewinne privatisieren und Verluste vergesellschaften.
Das stimmt je wichtiger der Job ist desto mieser wird er bezahlt, habe ich das Gefühl. Stellen wir uns nur mal vor, die Müllabfuhr würde bundesweit streiken, oder die Reinigungskräfte und Pfleger/innen in den Kliniken die alles desinfizieren wie Betten etc. Das gab es in New York in den 80gern glaube ich mal dass die Müllabfuhr 10 Tage streikte. Am Ende musste die Stadt allen Forderungen nachgeben, da sie sonst unbewohnbar geworden wäre.
Im Gegensatz dazu würde sich nichts ändern, wenn Finanzdienstleister, Firmenanwälte, Spekulanten und Inkassobüros verschwinden würden. Das Leben läuft dann halt weiter, die Menschen würden es nicht mitbekommen, für manche wäre es sogar eine Erleichterung. Von Anfang an war der neoliberale Kapitalismus ein System, das nur zu seiner eigenen Erhaltung lief. Wo der gemeine Mensch nur noch seine Arbeitskraft zum Markt tragen kann, sonst hat er keine Existenzberechtigung.
"dass es zwischen Corona-Verursachung und Marktradikalismus keinen ursächlichen Zusammenhang gibt"
Sicher?
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/das-kommt-nicht-von-aussen
Wenn es der Menschheit nicht gelingt, sich dem Unwesen der Beteiligungsgesellschaften à la Blackrock & Co zu entledigen, die ganz entscheidend zur Anonymität heutiger Finanzmacht beitragen hat das Gros der Menschen für die Zukunft nichts weiter zu hoffen, als Sklaverei und vollkommene Unterwerfung unter ein Feudalsystem, wie es in der Menschheitsgeschichte in dieser Totalität noch nie existiert hat.
Leider kann ich nirgendwo eine Bewegung sehen, die in dieser Hinsicht Hoffnung machen würde. Zu tief eingedrungen sind mittlerweile lähmende Angst und Hoffnungslosigkeit bei den Armen und falsche Hoffnungen aufgrund der lügnerischen Sirenenrufe aus den Propagandafabriken der Bewusstseins-Industrie bei der letztlich auch von Angst vor Armut beherrschten Mittelschicht.
"Die Menschen sind einfach gestrickt ... sie sind überwiegend mit dem Krisenmanagement der Regierung zufrieden."
Das Eine hat hat ja nichts mit dem anderen zu tun. Mit dem Krisenmanagement bin ich auch durchaus zufrieden, mit der Gesamtsituation des medizinischen und pflegerischen Systems aber ganz und gar nicht und 99% der Zeit ist eben keine Krisenzeit.
Wir müssen also nicht nur formulieren, was wir nicht wollen, sondern auch, was wir ganz konkret anders wollen. Da reicht es nicht, die Atemschutzmasken demnächst hier zu produzieren.
Wir wollen doch alles alt werden, aber wenn man dann in ein Altenheim kommt, hat man im Schnitt noch 2 Jahre zu leben. Viele, die keine Angehörigen haben, dämmern einsam und schlechtestens versorgt dahin, was nicht am bösen Willen der KollegInnen aus der Altenpflege liegt, sondern daran, dass man sich mehr als Pflegekräfte nicht leisten will, es fehlt offiziell am Geld. Ist es dann ein Gewinn, wenn die Lebenserwartung immer weiter nach oben geschraubt wird.
Demnächst kommt die Generation ins Altenheim, die keine Kinder hat, da kommt dann kein Angehöriger mehr zu Besuch und kleiner Exklusiv-Hinweis: das sind diejenigen denen es im Heim besonders schlecht geht, Ausnahmen wird es immer geben, aber zwischen Hochglanzbroschüre und Lebensrealität klaffen mitunter sehr breite Lücken.
Das ist nur eines von bestimmt 20 Themen, aber wir müssen erst mal wissen, was alles im Argen liegt und dann Vorschläge machen, was genau geändert werden soll. Es geht um uns alle: Wie hätten wir's denn gern?
“Wie hoch müssen die Opferzahlen sein, wie tödlich die Erschöpfung des medizinischen Personals, wie dramatisch die sozialen Verwerfungen, um das zu verstehen? Das Ansteckungsrisiko durch Corona wird verschwinden. Offen ist, ob sich die Gesellschaft anstecken lässt von der Infektion freiwilliger Selbstunterwerfung oder den Corona-Schock zum Anlass nimmt, die Karten neu zu verteilen.“
Vor Corona … Achtung: "Impfpflicht wie in der DDR" Masern-Vorstoß bekommt viel Zuspruch …
… ich kann mich ganz genau an einige Besserwisser und Bürgerbewegte erinnern – Eingriff in Freiheit, Diktatur und was noch für ein Schmarren! "Wer sich impfen lässt, übernimmt nicht nur Verantwortung für sich, sondern für die Gesellschaft." Präsident der Bundesärztekammer – Nach Corona sollte einiges neu bewertet werden, das wäre auch hilfreich und hilft Leben retten!
„Ich weiß nur nicht, wer die anskizzierte Wende im Gesundheitswesen und im Logistikbereich durchsetzen soll. Streiks dürften, so lang die Krise anhält, schlichtweg nicht vermittelbar sein; im Fall des Falles könnten da – die Not wird sich so schnell nicht verdünnisieren – sogar Zwangsverpflichtungen ins Haus stehen.“
Wir. Die Öffentlichkeit muss wach bleiben. Blogs, der Freitag, größere Presseorgane, das Thema darf keines von Seite 7 sein und bleiben, sondern es könnte eine zentrale Aufgaben sein, eine gesellschaftliche Veränderung mit dem Medizinsystem beginnen zu lassen. Durchgehend thematisieren, immer eines der 12 größten Probleme einen Monatr lange beleuchten, im nächsten Jahr Nachsorge, schauen, was sie inzwischen geändert hat.
An Gustlik schrieb ich über die Situation in Altenheimen, aber machen wir doch eine große Liste der Themen, die im Argen liegen.
Großes Problem der Vergangenheit: Es wollte niemand wissen. Man braucht den Glauben daran, dass es zwar im Wesentlichen hier und da vielleicht was gibt, was nicht so gut läuft, aber doch unterm Strich alles super ist.
Nein, ist es nicht. Sind wir auf Mutationen von Sars-CoV-2 vorbereitet? Dann geht der Spaß von vorne los. Christoph Leusch schrieb, dass es drei Krankheiten gibt, die momentan grassieren, Covid-19, HIV und die Tuberkulose. Die übrigens immer resistenter gegen Antibiotika wird, es gibt Fälle, da wirkt nichts mehr. Wie wollen wir als Gesellschaft darauf reagieren? Dauerquarantäne?
Was ist mit Depressionen und Angststörungen, psychische Erkrankungen Nummer 2 und 1? Wenn die Hölle im Kopf stattfindet, ist es egal, ob man goldene Wasserhähne und Roomservice hat und nein, es reicht keinesfalls immer, einfach ein paar Pillen zu nehmen.
Aber diskutieren wir auch breiter, als nur im Bezug auf Problemlösungen: Was bedeutet Krankheit für uns, in unserer Zeit? Nur ein Fehler? Ein Irrtum, der die Normalität durchbricht?
Wir müssen, auch wenn es stressig ist und weh tut, die Idee aus den Köpfen bekommen, dass hier doch noch unterm Strich alles sehr gut ist, aber in einer differenzierten Weise. Es heißt nicht, dass hier alles sehr schlecht ist, keineswegs, aber dennoch, es kann und muss in vielen Bereichen, sehr viel besser werden.
Wie es wird, das bestimmen auch wir.
Völlig richtig, es gibt keine Bewegung mehr, denn alle Mittel die wir hatten (Streiks, Gewerkschaften, Sozialstaat) wurden von den neoliberalen Propheten als schlecht und überflüssig deklariert, unter Schröder waren die Gewerkschaften sogar willfährige Helfer für die Schleifung allen Sozialen. "Selbstverwirklichung" und jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, dieses Geschwätz, diese Illusion lenkt uns von politischer und gesellschaftlicher Meinungsbildung ab und entzweit uns, die unsägliche Hartz-4- Gängelung macht uns soviel Angst, dass wir jede Drecksarbeit annehmen.
Wenn sogar der öffentliche Rundfunk und die FAZ oder taz ihre Aufgabe vom neutralen, kritischen Journalismus nicht wahrnehmen, ist die Meinungsbildung fast komplett unmöglich und es entsteht ein politisches Vakuum. Und sie haben diesen Auftrag nicht wahrgenommen die letzten Jahrzehnte, sondern treu-doof die neoliberalen Phrasen heruntergebetet und damit aktiv an die Anpassung an das neoliberale System mitgearbeitet. Wichtige Vordenker wie Sahra Wagenknecht werden von der eigenen Partei rausgeekelt, weil man Angst vor der Wahrheit und dem Verlust seiner Blase hat.
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CGT fordert Macron heraus
Tränengas statt Schutzmasken Keine Ausrüstung gegen Coronavirus:
Frankreichs öffentlicher Dienst für einen Monat zum Streik aufgerufen
Die Märkte steuern und betreiben eine Zerrteilung, um die eigene Zuteilung grenzenlos zu halten.
Verglichen mit den gegebenen Möglichkeiten sind unsere Wirtschaftsmetropole unterentwickelt.
Wir leben jetzt, im 3. Jahrtausend und nicht im 19. Jahrhundert.
Ist das alte Denken nicht der einfache Grund, dass man sich dann nicht mit neuem Denken aufgrund neuer Bedingungen abmühen muss?
Wie passt das alles zusammen mit unserer perversen friedliebenden Kriegspolitik. "Teilen" wir endlich den Rüstungshaushalt in sozialen Frieden und Verteitigung.
Wir alle sind ein Marktfaktor solange wir nur als Wirtschaftsfaktor in Rechnung gestellt werden. Wie weit funktioniert das Immunsystem der unterernährten Menschen, die gleiche Lebensrechte haben und unter unmenschlichen Bedingungen leben müssen.
Die Zahlen erzeugen Druck nach unten. Das Denken soll nach oben führen?
Danke.
Was hältst Du von einer Liste der Probleme, bei der nach Verbreitung und Leidensdruck hierarchisiert wird? Gerne auch eine, in der aufgezeigt wird, was wirklich prima ist.
Wie lang sollte die Deiner Meinung nach sein?
Es ist ja wirklich super, die Lebenserwartung binnen 150 Jahren mehr als verdoppelt zu haben. Ich sehe immer wieder Menschen, die hoch in den 90ern erstaunlich vital und happy sind. Aber Demenzen, Altersarmut und Einsamkeit relativieren die Freude wieder. In den Staaten sinkt die Lebenserwartung. Ist doch nur wegen der Schmerzmittelmissbrauchs Epidiemie, könnte man berughigend sagen. Aber das nächste „ist doch nur“ erleben wir geraden, Coivid-19. Die nächsten kommen mit Ansage, Antibiotikaresistenzen sind nun wahrlich auch kein Spaß, die heißen konkret, dass man demnächst vielleicht wieder mit 22 an einem entzündeten Zahn stirbt.
Ist seit Jahrzehnten als Problem bekannt und ein logistisches bzw. psychosoziales Problem. Falsch gegeben, falsch eingenommen, schwupps, hat man Resistenzen und irgendwann multiple Resistenzen, zu deutsch, immer weniger was wirkt. Dazu kommen Probleme mit Allergien und mitunter üblen Nebenwirkungen. Es ist nicht gut, wenn man gleich mit den größten Kanonen schießen muss, weil man nichts anderes hat.
Diabetes ist häufig, teuer und eine echte Scheiß-Krankheit weil sie jede Menge Folgeerkankungen nach sich zieht und keine davon ist wirklich lustig. Herzinfarkte, Blindkeit, Impotenz, Nervenstörungen, amputierte Zehen und schließlich Unterschenkel, Wunden, die nicht heilen. Der meiste Diabetes ist selbstgestrickt und kann – hörte neulich im Radio einen Diabetologen – durch eine Änderung der Lebensweise, man den selbstgestrickten Typ 2 Diabetes wieder in den Griff bekommen werden, anders, als man vorher dachte.
Wir haben aber oft diese User-Haltung, durchaus durch gut gemachte Werbung, die suggeriert, dass man im Grunde leben kann, wie man will, man impft hier, spritzt dort, gegen alles gibt es Tabletten. Das wäre dann aber eine Sache, die uns angeht, indem wir uns schlau machen und nicht jeden Mist glauben.
So es braucht, m.E. Basics für die Dummen und Ungebildeten, sorry wenn ich das so sagen, aber ein Mangel an Bildung und Intelligenz ist als Ursache für Krankheiten bekannt, damit sie wenigstens wesentliche Grundlagen kapieren. Denn, wer viel falsch macht schädigt nicht nur sich, sondern auch andere. Wer Antibiotika falsch einnimmt oder ständig welche fordert, schädigt auch andere. Wer uninformiert bleibt, obwohl der mehr könnte, schädigt sich und andere,
Das sollte und muss man m.E. hierarchisch weiter treiben, bis dahin, dass man kompetent wird, zu erkennen, was eine gute Studie von Schrott unterscheidet. Undenkbar im Fake-News Zeitalter, allerdings haben ja sogar schon erste Alarmisten kapiert, dass die alternativen Medien derzeit eine schlechte Figur machen, von den alternativen Staatsführern will ich mal gar nicht erst anfangen.
Als Kirsche auf der Sahne muss man dennoch auch die Methodiken der Wissenschaft kritisieren und reflektieren, es ist nicht alles Gold, was sich evidenzbasiert nennt, es gibt gute Gründe die Peer-Review Verfahren zu kritisieren, Doppelblind-Studien sind nicht in jeden Fall der Gipfel. Das kann man aber nicht mit den Kreischsägen diskutieren, aber es gehört auf jeden Fall dazu.
Wie sollte man sowas Deiner Meinung nach gestalten?
Mangel an Bildung und Intelligenz mag ein Grund sein, aber die Hauptursache für Krankheiten ist doch Armut. Und auch ein Mangel an Bildung rührt doch oftmals von einem sozial schwachen Elternhaus, also so pauschal kann man das nicht sagen. Natürlich ist es aber nicht intelligent, zu rauchen, Energy Drinks zu konsumieren oder sich immer diesen Fast Food Müll reinzuschieben.
Als Konsument des "Qualitätsjournalismus" UND der "alternativen Medien" muss ich fairerweise, auch zur Verteidigung der Politik sagen, dass wenn das RKI, die John-Hopkins-Universität, Wodarg, Drosten und all die anderen täglich unterschiedlichste Ansichten mitteilen, es als medizinischer Laie (was die meisten Politiker und Journalisten sind) ungemein schwierig ist, die richtigen Maßnahmen zu treffen.
„Mangel an Bildung und Intelligenz mag ein Grund sein, aber die Hauptursache für Krankheiten ist doch Armut. Und auch ein Mangel an Bildung rührt doch oftmals von einem sozial schwachen Elternhaus, also so pauschal kann man das nicht sagen. Natürlich ist es aber nicht intelligent, zu rauchen, Energy Drinks zu konsumieren oder sich immer diesen Fast Food Müll reinzuschieben.“
Da gibt es mit hoher Sicherheit Überschneidungen, aber mir ist es wichtig, dass nicht ein komplexes Bündel an Ursachen auf genau eine zurück geführt wird, was dann zwar die Gruppe befriedigt, die genau diese eine Ursache zu ihrer Lieblingsursache für alles erwählt hat, was aber sonst keinem hilft.
Wer ungebildet ist und nun genügend Geld hat, ist immer noch ungebildet, wenn Dummheit die Ursache ist, bringt Geld hier auch nichts. Wer dann einfach die dreifache Menge Müll in sich reinpfercht, ist sogar noch gefährdeter, also wäre es gut wenn mehr Geld und mehr Bildung – gezieltere und einfache Aufklärung – parallel laufen würden.
Simple Verhaltensregeln, möglichst sehr wenige und sehr klar, aber was macht man, wenn sich jemand nun auch noch darüber definiert, dass er sich an Regeln generell nicht hält? Auch das muss man mitdenken. Es ist nicht genehm, sowas zu sagen, aber wenn die Alternative ein früher Tod ist … ? Man kann dann immer noch über die Relation von Lebensqualität und -quantität reden. Niemand hat und kann einem anderen vorschreiben, was er für sein Leben als wichtig und sinnvoll erachtet. Hier ist jede Form von Besserwisserei und Snobismus unangebracht, beides scheint ein Widerspruch zu sein, es ist aber keiner.
Man kann sehr einfach strukturierte Menschen nicht für etwas verantwortlich machen, was sie nicht überblicken können und zwar genau aus dem Grund, weil sie es nicht überblicken können. Man kann aber als Gesellschaft das Gefühl haben, dass es genau dieser Gesellschaft im Ganzen schadet, wenn Einzelne sich so verhalten, dass alle darunter leiden. Da fallen einem dann immer zuerst Finanzjongleure ein, aber was ist mit denen die auf ihre Art der Gesellschaft nicht weniger schädigen?
Auf die Frage gibt es keine fertige Antwort, wir müssen darum ringen, es sollten m.E. die Zusammenhänge nur nicht jedes mal auf die eine ewige Ursache reduziert werden, das ist mein Punkt. Ansonsten hatten wir das ja schon an anderer Stelle besprochen und waren da ja nicht so weit auseinander, oder wie siehst Du das?
„Als Konsument des "Qualitätsjournalismus" UND der "alternativen Medien" muss ich fairerweise, auch zur Verteidigung der Politik sagen, dass wenn das RKI, die John-Hopkins-Universität, Wodarg, Drosten und all die anderen täglich unterschiedlichste Ansichten mitteilen, es als medizinischer Laie (was die meisten Politiker und Journalisten sind) ungemein schwierig ist, die richtigen Maßnahmen zu treffen.“
Ja. Ibuprofen und Corona: Erst galt die Warnung als Fake News, wurde dann offizielle WHO Warnung, dann doch wieder alles kein Problem. Mundschutz; ja, nein, vielleicht. Dazu kommt eben der neue Trend, dass einige lieber Außenseitermeinungen glauben oder von einem generellen Misstrauen durchdrungen sind. Schwierig, darum mein Plädoyer, dass man (wir alle) lernen müssen, das besser einordnen zu können. Ich bin sicher, dass das geht, wenngleich in Abstufungen.
Aber es scheitert ja schon an den "simplen Verhaltenregeln". In Schweden sind sie "nur" Appelle der Politiker an die Vernunft ihrer Bürger, in Tschechien und der Stadt Jena hingegen Mundschutzpflicht während Knallköpfe wie Johnson, Trump oder Bolsonaro, Irre im Amt des Präsidenten, wochenlang ihren Ländern vorgespielt haben, es wäre nicht so schlimm und man müsse die Verhaltensregeln, die beispielsweise in Asien oder Europa gelten, nicht befolgen. Ich muss mich der "fertigen Antwort" annähern und ich persönlich kann hauptsächlich durch Aufzeigen politisch gemachter Missstände meinen Teil dazu beitragen.
Aber natürlich würde selbst die Abschaffung des Neoliberalen Dogmas das Virus nicht verschwinden lassen. Es hätte uns aber mehr Zeit gebracht, Tote verhindern können. Und für die "simplen Verhaltenregeln" der Nach-Corona-Zeit, die wir auch jetzt schon aufstellen sollten, gilt: Gesundheit ist keine Ware und darf nicht dem Markt überlassen werden!
Hm, die Beschneidung politischer Einflussnahme von Unten ist nicht ursächlich bei Schröder zu suchen.
Da muss man 100 Jahre zurück schauen als sich Sozialdemokraten gegen Kommunisten durchsetzten und sich die Grundlage für unsere so gennante Sozialpartnerschaft als Stützpfeiler unserer Gesellschaft etablierte.
Soll heißen: Gewerkschaften halten sich an Tarifverträge und fordern nichts außerhalb deren Laufzeiten, Betriebsräte haben kein wirtschaftliches Mitbestimmungsrecht sondern sind Sprachrohr des Leitung gegenüber der Belegschaft etc.
Seit dieser Zeit sind Gewerkschaften die einzigste Möglichkeit seine Interessen als Lohnabhängiger zu artikulieren, gleichzeitig sind sie das größte Hindernis, da sie sich natürlich absolut Systemkonform verhalten. Ich würde sogar noch weiter gehen - manch Hauptamtlicher finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge ein üpiges Konsumverhalten.
Zur Mitgliederwerbung wird der Klassenkampf ausgerufen, aber in der Umsetzung ist man DIE Institution zur Unterdrückung von politischer Partizipation.
Das gleiche gilt fast 1:1 für die politschen Ableger SPD und die Linke in Teilen.
Das gleiche gilt für die Sozialversicherungen. Gedacht als soziale Absicherung des Arbeiters, sind sie heute die Hüter des Status Quo. Und zwar jeder einzelne der vielen tausend Beschäftigten die bei Ihnen arbeiten.
„Aber es scheitert ja schon an den "simplen Verhaltenregeln". In Schweden sind sie "nur" Appelle der Politiker an die Vernunft ihrer Bürger, in Tschechien und der Stadt Jena hingegen Mundschutzpflicht während Knallköpfe wie Johnson, Trump oder Bolsonaro, Irre im Amt des Präsidenten, wochenlang ihren Ländern vorgespielt haben, es wäre nicht so schlimm und man müsse die Verhaltensregeln, die beispielsweise in Asien oder Europa gelten, nicht befolgen.“
Es gibt verschiedene Strategien und ich denke man wird erst am Ende sehen, welche erfolgreich war und vielleicht sind die Erfolge auch gar nicht auf jedes andere Land 1 zu 1 zu übertragen, wegen unterschiedlicher Kultur, Luft, Demographie (Altersverteilung), Geographie, politischem System, Wohlstand, Infrastruktur des Gesundheitswesens (Intensivbettenzahl), Zahl der Raucher und so weiter. Schwierig finde ich nur die Strategie mitten drin grundlegend zu wechseln, was bei uns aber nicht geschah. Da wird nach meiner Einschätzung eine Linie gefahren, die man kleinteilig anpasst, d.h. lockert oder verschärft.
„Ich muss mich der "fertigen Antwort" annähern und ich persönlich kann hauptsächlich durch Aufzeigen politisch gemachter Missstände meinen Teil dazu beitragen.“
Ja, es ist m.E. weder ein unkluger, noch unsolidarsicher Gedanke, wenn man sich in diesen Situationen, möglichst an die Vorgaben hält, denn wenn jeder seine Privatlösung nimmt (was man ja zusätzlich machen kann), ist das m.E. eher zum Schaden der Allgemeinheit. Was ausdrücklich nicht heißt, dass in diesen Sonder- und Krisenzeiten eingeführte Beschränkungen für uns oder Ausweitungen der Einflusssphäre des Staates nach der Krise beibehalten werden dürfen.
„Aber natürlich würde selbst die Abschaffung des Neoliberalen Dogmas das Virus nicht verschwinden lassen.“
So sehe ich das auch. Ich sehe da wenig ursächliche Zusammenhänge, aber natürlich kann man den Neoliberalismus kritisieren, das ist dann nur eine andere, getrennte Diskussion.
„Es hätte uns aber mehr Zeit gebracht, Tote verhindern können.“
Inwiefern?
„Und für die "simplen Verhaltenregeln" der Nach-Corona-Zeit, die wir auch jetzt schon aufstellen sollten, gilt: Gesundheit ist keine Ware und darf nicht dem Markt überlassen werden!“
Ja, der Auffassung war ich auch vor Corona-Zeiten schon, ich würde auch noch andere Bereiche gerne dem Markt entziehen, bei anderen finde ich eine Marktkonkurrenz durchaus nicht schädlich. Und es gibt sicher Fälle, in denen man genauer hinschauen muss, um Nutzen und Schaden abzuwägen. Planungen, die anderen sagen, was sie zum Leben brauchen finde ich ebenfalls extrem gefährlich. Mit den Joghurtsorten das ist ja eher spaßig gemeint und schön, wenn meine Broterwerbs-Zunft (die Pflege) mal mehr Aufmerksamkeit bekommt, aber wenn nun nach dem Prinzip geschaut wird, was oder wer 'wirklich nützlich' ist, ist nichts gewonnen, denn brauchen wir wirklich Kunst? Philosophie? Grundlagenforschung?
Da ist man doch schnell mal der Meinung, das sei nicht wirklich 'systemrelevant' und das treibt den Irrsinn einer funktionalistischen Denkweise, die wir ja schon haben, unter der wir ja schon leiden, nur noch weiter voran. Da mahnte uns schon Kant, aber der ist dann eben nicht systemrelevant. ;-)
Mit Zeit gewinnen meinte ich, dass nicht nur in Deutschland seit den 90ern die Zahl der Kliniken zusammengestrichen wurden, sondern natürlich auch in Italien oder Spanien, da sie nicht wirtschaftlich waren. Diese hatten wahrscheinlich auch Beatmungsgeräte, Mitarbeiter der Pflege die sich nach der Entlassung womöglich einen anderen Job gesucht haben. Vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein aber jedes Leben ist es definitiv wert, dass daRum gekämpft wird.
Dem Markt entzogen gehört meiner Meinung nach auch die Spekulation mit Boden und Wohnraum sowie mit Lebensmitteln. Und man muss im digitalen Zeitalter auch darauf achten dass die Regeln des Marktes nicht von seinen größten Fans (Amazon, Facebook) umgangen werden da diese sich momentan ein Quasi-Monopol aufbauen und es durch Corona jetzt noch leichter haben die Buchläden u.ä. in den Ländern wirtschaftlich zu ruinieren.
Also zu Philosophie oder Kunst kann ich gar nichts beitragen, aber Philosophie könnte sogar systemrelevant sein wenn sie durch Anschauung die Gesetzgeber inspiriert bei einer Verfassung oder so.
Das stimmt diese ganzen früheren Sprachrohre der Arbeiter sind zu einem Verein der Abnicker geworden, die alle Gängelungen der Arbeitgeber durchwinken und sich wie Sie sagen oftmals ein schönes Leben von den Beiträgen der Mitglieder machen.
Aber Schröder, der nicht die Ursache sein mag, hat der SPD nach erfolgreichen Zeiten unter Brandt und Schmidt den letzten Rest an Glaubwürdigkeit genommen. Es gingen ja nicht nur die Arbeitnehmerrechte weitestgehend verloren, sondern auch staatliche Infrastruktur, die Gesundheitsvorsorge, die gesetzliche Rente zugunsten der Privatversicherer, der Ausverkauf der klammen Kommunen etc. Auch wenn es schon unter Helmut Kohl begann, den Neoliberalismus zu entfesseln, Schröder hat es auf den Höhepunkt getrieben. Mit den Grünen die jetzt jammern Hartz-4 wäre unmenschlich (Göring-Eckhardt, die diese Reform mitbewilligte, will damit für die sozial stets blassen Grünen Stimmen fischen).
"(alte Leute) kennen noch eine Welt, in der es in jeder kleinen Stadt ein Krankenhaus gab, in der der Arzt Zeit hatte und keine „individuelle Gesundheitsleistung“ feilbot".
-> Tja, das ist vorbei. Willkommen in der marktkonformen Demokratie. Das kommt davon wenn man all die Jahre CDU wählt. (oder SPD). In der Altersgruppe wählt ja leider jede/r Union.
Und wenn der Altmaier was vom "es darf nicht mehr so weitergehen" quatscht glaub ich dem kein Stück, dass seinen Worten auch Taten folgen.
„Vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein aber jedes Leben ist es definitiv wert, dass daRum gekämpft wird.“
Ja, das meine ich auch und da ist jedes Leben kostbar. Da passen diese statistischen Größen dann nicht gut dazu.
Und ja, da müssen 1000 weitere Teilaspekte betrachtet werden, am besten von denen, die davon etwas verstehen. Aber es auch von uns, wir haben es oft genug selbst in der Hand, wen wir unterstützen, so ist jedenfalls meine Meinung.
„Also zu Philosophie oder Kunst kann ich gar nichts beitragen, aber Philosophie könnte sogar systemrelevant sein wenn sie durch Anschauung die Gesetzgeber inspiriert bei einer Verfassung oder so.“
Die übergeordnete Frage ist ja die, nach dem System selbst. Wenn etwas nicht systemrelevant ist, ja was heißt das? Dass es schlecht ist? Für wen? Fürs System, jenes, was wir ja gerade kritisieren. Natürlich ist Philosophie nicht systemrelevant, ja und? Sie ist aber manchen Menschen ein Bedürfnis. Anderen die Musik, wieder anderen die Forschung, manchen ihr hübscher Garten, anderen dass sie gerne Sport machen, Kochen oder ihre Haustiere.
Mehr Krankenpfleger sind im Grunde auch nicht systemrelevant, denn 'das System' (falls es denn eines gab oder man sich drauf einigen kann, was das sein soll) kam ja bekanntlich sehr gut ohne aus. Wenn's schlecht läuft, sterben halt ein paar (oder auch ein paar mehr) Menschen.
Die Frage ist, wie wir leben wollen, es geht um uns, nicht nur gesundheitlich, sondern in was für einer Welt wir zukünftig leben wollen. Ein Frage, die aus zig Gründen nie diskutiert wurde und auch die Linke hat sich da nicht mit Ruhm bekleckert. Die will immer sofort ändern und weiß schon die Antwort, was Du/Sie und ich fürs Leben 'wirklich' brauchen. Wenn 'die Gesellschaft' darüber abstimmt, was der Einzelne braucht, wird mir auch schlecht. Warum soll ich mir eine doofe Smartphone-App aufdrängen lassen, ich hab nicht mal ein Smartphone und wenn mir irgendwann die Gesellschaft sagt, dass ja soundso viele Bücher dann auch genug sind, dann habe ich auch dagegen was.
Aber Gesundheit könnte ein guter Auftakt sein. Ich hoffe, dass vielen klar wird, dass es um alle geht und das in 8 Wochen nicht schon wieder vergessen haben.
>>Und wenn der Altmaier was vom "es darf nicht mehr so weitergehen" quatscht glaub ich dem kein Stück, dass seinen Worten auch Taten folgen.<<
Irgendwelche Taten schon. Welche, hängt von Lobbyisten & "Beratern" ab.
"Irgendwelche Taten schon. Welche, hängt von Lobbyisten & "Beratern" ab." ... UND besten " Freuden" !!!
Da bin ich mal gespannt, was der Altmaier dazu sagt?
Innensenator Geisel: 200.000 Schutzmasken für Berlin in die ...www.rbb24.de › Wirtschaft › Coronavirusvor 1 Stunde - In Bangkok wurde die Lieferung dann in die USA "umgeleitet", bestätigte ... Der US-amerikanische Hersteller lässt seine Masken auch in China ..
Danke für diese Art von Humor- muß man mögen.
Ebenso- danke für diesen Humor, da lache ich doppelt.
Ich bin aktuell sauer wegen einigen Krisenmanagement-Erscheinungsweisen, die meines Erachtens überhaupt nicht rund laufen. Das Masken-Thema – mit seinen verunsichernden Stellungsnahmen und der Frage, wie die Leute sich etwas besorgen sollen, dass (offiziell) gar nicht zur Verfügung steht und das man demzufolge offiziell eigentlich gar nicht haben darf – steht da sicher an oberster Stelle. Bei den kommunizierten Zahlen wird die Luft nach oben ebenfalls immer größer: Mittlerweile etwa sind in den Infizierten-Zahlen immer mehr Genesene mit enthalten – sollte man den Leuten vielleicht auch mal mitteilen.
Die Frage der (nicht vorhandenen) Tests und somit auch der Aussagekraft der kolportierten Zahlen ist ein weiteres Trauerspiel. Statt ordentliche Infosendungen zu fabrizieren mit dem aktuellen Stand der Dinge, fasern die »Extra«-Ausgaben von tagesschau und zdf.heute immer mehr in Richtung Corona-Infotainment aus (der mit viel Landser-Romantik aufgepeppte neue Degeto-Mehrteiler taugt da als Alternative leider nur bedingt). Okay – was die Lage hierzulande anbelangt, ist das immer noch Jammern auf recht hohem Niveau. Trotzdem würde ich Stellungnahmen von RKI-Chef Wieler gegenwärtig kategorisch mit folgendem Symbol kommentieren: ><o)))°>
Ansonsten: Schauen wir mal, was sonst noch an fachmännischem oder regierungsamtlichem Unsinn auf uns zukommt. Zumindest ich persönlich betrachte den ganzen Trouble mittlerweile recht gelassen.
Guten Abend Frau Baureithel! Nein- der Markt richtet, reinigt oder rechnet nicht für Alle in einer Gesellschaft. Mir ist nicht bekannt, daß je eine Ministerin oder ein Minister mit der Zuständigkeit für Gesundheit Krankenhäuser, Hospize und und und besucht hatte vor Corona und im Bundestag gibt es auch keine Krankenschwestern oder Krankenpfleger als Bundestagsmitglieder. Diese Pandemie pfropfte sich jetzt auf die sowieso schon vorhandenen Verunsicherungen z.B. Rente, Zytostatikaanwendung und Herstellung-Engpass? usw..Ich erinnere mal an diesen CDU-Typen-neue Hüfte ab 80 nicht mehr- war vor ein paar Jahren, besteuerte Renten, Kinder - deren Einkommen hinten und vorne nicht reicht..., ich denke, ein Teil der Nation wird Redebedarf haben und dann muß Herr Spahn auch endlich das richtige Gesetz erlassen-z.B.gute Bezahlung von Psychologen und Psychologinnen....Ich wähle jetzt mal die drastische Ausdrucksweise- es kann auch gut möglich sein- ...,weil der Ar... auf Grundeis geht, daß fortwährende Verlängerungen aller Coronaerlässe einer Angst geschuldet sind, weil das Wissen und der Glaube an das Gesundheitswesen schlichtweg negativer sind als es in Wirklichkeit ist. Die dort Arbeitenden sind doch auch da, weil es auch eine wichtige Arbeit ist und Anerkennung..., die mußt Du Dir selber geben. Was mich immer fuchtig gemacht hatte, war das Freischießen des Gesundheitsmarktes für alle Glücksritter des turbokapitalistischen Marktes.Ich hoffe, daß Denen ein Tritt gegeben wird, von wem?- vielleicht von - nein von Spahn nicht- aber seinem Nachfolger oder Nachfolgerin- sozusagen Roß und Reiter benennen und ändern. Ich arbeite nicht mehr für eine Aktiengesellschaft und somit habe ich gesunde Arbeitsbedingungen.
Am leichtesten ist es zu regieren, wenn Menschen in Angst leben. Das war bei unterschiedlichen Völkern in verschiedenen Evolutionsstufen der Menschheit sehr oft der Fall. Die Angst blendet und Menschen sehen es nicht und prüfen nicht nach, wer am kaputten Gesundheits- und Pflegesystem Deutschlands schuld ist. Verängstigte Menschen sind gehorsam und reflektieren die Politik nicht.
ARD-Umfrage zeigt: Coronavirus beeinflusst Vertrauen in Regierung
Die dürfte sich bestätigt fühlen: Die Zufriedenheit der Deutschen mit der Bundesregierung ist laut ARD-Deutschlandtrend so hoch wie noch nie in dieser Wahlperiode. 63 Prozent der Befragten gaben an, mit der Arbeit der Koalition zufrieden oder sehr zufrieden zu sein.
Eine krasse Steigerung. Zum Vergleich: In der Umfrage Anfang März waren es nur 35 Prozent. Gleichzeitig sank die Zahl derer, die weniger beziehungsweise gar nicht zufrieden waren. Dort fiel der Wert von 65 auf 36 Prozentpunkte. Besonders hoch ist mit 72 Prozent die Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung in der Corona-Krise.
https://www.derwesten.de/politik/ard-deutschlandtrend-umfrage-hammer-coronakrise-deutsche-bundesregierung-coronavirus-id228838595.html
Ich finde das gar nicht so unsinnig. Mit den Tests, das hatten wir ja schon und ich finde die Aussagen zu den Masken vergleichsweise eindeutig.
Sie helfen anderen ein wenig, dem Träger kaum, wenn man aus einem Gefühl falscher Sicherheit (was sich schnell einstellt) die anderen, wichtigeren, weil wirksameren Maßnahmen einstellt oder aufweicht, schaden Masken mehr, als sie nutzen. Hat man das auf dem Schirm und hält sich weiter an die sehr wichtigen 2 Meter Abstand und das sehr wichtige regelmäßige Händewaschen, ist das Tragen einer Maske über die nette Geste hinaus noch ein zusätzlicher Gewinn.
und gerne auch dies in der Le Monde diplomatique 3/2020, leider nicht im Netz:
Woher kommt das Coronavirus?Viele Erreger von Infektionskrankheiten stammen von Tieren. Allerdings kommt selten zur Sprache, dass bei der Übertragung auf den Menschen die Zerstörung von Lebensräumen eine zentrale Rolle spielt. von Sonia Shah
"Was hältst Du von einer Liste der Probleme...Wie sollte man sowas Deiner Meinung...?"
Liebe Moorleiche, fühle mich (wirklich!) geehrt, aber im Moment überfordern mich die auf diese Themen bezogenenen Fragen bzw. die Suche nach sinnvollen Antworten.
Vielleicht etwas später, okay (die Zeit läuft uns ja gerad' nicht davon) ?
Danke für den Tipp, gibt ja da mittlerweile mehrere verschiedene, aber in Ihrer Grundaussage generell übereinstimmende, Beiträge dazu.
Sogar unsere BMU- Ministerin hat ja jetzt schon davon gehört und sich geäussert:
Schulze: "Unser Lebensstil zerstört Natur"
Guten Morgen, kann man da nur sagen.
Aber: Immerhin.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/coronavirus-naturschutz-schulze-100.html
„Mittlerweile etwa sind in den Infizierten-Zahlen immer mehr Genesene mit enthalten – sollte man den Leuten vielleicht auch mal mitteilen.“
https://www.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6
"sollte man den Leuten vielleicht auch mal mitteilen" DAS AUCH!
Sowjetisches Serum gegen Tuberkulose rettet vor ...
de.rbth.com › lifestyle › 83287-sowjetisches-serum-gegen-tuberkulos...
vor 1 Tag - Sowjetisches Serum gegen Tuberkulose rettet vor Coronavirus. ... In Russland ist dieser Impfstoff allgegenwärtig und die Impfung für alle ...
Nur mal am Rande, in der DDR war das Pflicht-Impfung und im Osten ist doch das tatsächlich nicht so ausgeprägt?! ( Verlauf, Todesrate usw. ) Warum liest man darüber so wenig?
Immunschub gegen das Coronavirus | Max-Planck-Gesellschaft
www.mpg.de › Startseite › Newsroom
20.03.2020 - Der Verlauf der Corona-Pandemie wird stark davon abhängen, wie schnell ... Eine Impfung mit einem Tuberkulose-Impfstoff könnte das …
???!
„Die Maßnahmen im Zuge des Corona-Virus führen teilweise zu dramatischen Verknappungen von Medikamenten für Patienten mit anderen Krankheiten. Ein exemplarisches Beispiel ist das Medikament Hydroxychloroquin für Personen, die an der Autoimmunkrankheit Lupus erythematodes leiden.“
„Es gibt in Deutschland ungefähr 30.000 bis 40.000 Menschen, die an einer durch einen Gendefekt verursachten Erkrankung, genannt Lupus erythematodes, leiden. Diese Autoimmunerkrankung wird durch Rheumatologen behandelt. Ungefähr ein Drittel der Patienten werden mit Hydroxychloroquin dauerhaft therapiert. Dies ist ein uraltes und preiswertes Medikament, das ursprünglich als Mittel gegen Malaria entwickelt worden war, inzwischen dort aber wegen der Nebenwirkungen kaum noch eine Rolle spielt.
Schon in der Vergangenheit hatte es immer wieder Versorgungsprobleme gegeben. Möglicherweise weil der Markt zu klein und die Profite zu gering waren. Nachdem aber bekannt wurde, dass das Mittel, in Kombination mit anderen Präparaten, eine positive Wirkung bei der COVID-19-Erkrankung zeigt, verschwanden innerhalb von Wochen sämtliche Vorräte aus dem deutschen Markt.“
"Vielleicht etwas später, okay (die Zeit läuft uns ja gerad' nicht davon) ?"
Klar, ich wollte Dich damit nicht stressen, war mir jetzt gar nicht so klar. Sorry.
Die neueste Idee: Göring-Eckardt schlägt heute vor, die Boni für die Pflegekräfte aus dem Gesundheitsfornd zu bezahlen, also ob die Privatversicherten nicht von deren Pflege profitierten. Es geht gerade so weiter, Abwälzung der Lasten auf die Versicherten, statt Systemwechsel.
Die Asian Development Bank erklärt uns soeben: Corona-Pandemie wird mehr als 4 Billionen US-Dollar der Weltwirtschaft vernichten.
Da kann man nur müde lächeln, denn den Referenzwert liefert die 50 Billionen US-Dollar-Sause der Kapitalwirtschaft.
Und dreimal darf man raten, wer wieder einmal die Gewinner des großen Aufräumens sein werden. Frau Göring-Eckardt offenbart nichts anderes als die übliche Gesinnung der Umverteilungsprinzipien.
Für die Kosten dieser Krise, die ja nur aus der Sicht des kleinen Mannes eine Krise ist, müssen die Superreichen dieser Welt zur Kasse gebeten werden, die ja die 50 Billionen US-Dollar-Sause der Kapitalwirtschaft verursacht haben.