Die Stimmung kippt

Radikalisierung Als hätten viele nur auf Ereignisse wie in Köln gewartet: Im Netz wird nun offen gehetzt, Politiker rüsten verbal hoch. Auf der Strecke bleibt ein vernünftiger Diskurs
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2016
Nach den Übergriffen von Köln
Nach den Übergriffen von Köln

Fotos (v. links): Patrik Stollarz/AFP/Getty Images, Mehmet Kaman/aa/dpa, epd/Imago

Silvester ist normalerweise eine Zeit der Besinnung: Man zieht Bilanz, denkt über das Kommende nach. In einem Gastbeitrag für die Rheinische Post erzählt die türkischstämmige Schauspielerin und Schriftstellerin Renan Demirkan von ihrem Silvester, das sie normalerweise in einem melancholisch gestimmten Paralleluniversum erlebt, das sie dieses Jahr aber eher zufällig am Kölner Hauptbahnhof angeschwemmt hat. Dort wurde sie Augenzeugin der Ereignisse auf dem Domplatz. Sie habe, hält sie fest, eine „undefinierbare Atmosphäre“ wahrgenommen und plötzlich eine Fremdheit gespürt, die sie davon abgehalten habe, die Polizisten zu fragen, was los sei. Stattdessen zog sie sich die Mütze tiefer ins Gesicht und ging ihrer Wege.

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