Es bleibt in der Familie

Pflegereform Endlich sollen auch Demenzkranke besser versorgt werden. Der große Wurf ist das Gesetz dennoch nicht geworden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2016

Es ist einer der inhumansten Begriffe, den die Sozialpolitik hervorgebracht hat: Minutenpflege. Er machte aus hilfebedürftigen Menschen Objekte, die im Minutentakt versorgt werden müssen, und aus Pflegenden Maschinen, die in gegebener Zeit eine bestimmte Menschenstückzahl zu absolvieren hatten. Mit dem Inkrafttreten der beiden Pflegestärkungsgesetze (PSG II und III) am 1. Januar 2017 soll damit Schluss sein. Dann haben, angefangen mit Ulla Schmidt, sage und schreibe vier Gesundheitsminister acht Jahre gebraucht, um einen neuen, angemesseneren Pflegebedürftigkeitsbegriff in der deutschen Sozialgesetzgebung zu verankern.

Bei der künftigen Begutachtung durch den Medizinischen Dienst wird es also nicht mehr darum gehen, wie viel Hilfebedarf ein Mensch beim Waschen