Keine Liebe ohne Zweck

Wahlkampf Alle Parteien in Deutschland buhlen um die Gunst der Familien – und versprechen Entlastungen und Subventionen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2017
Familie ist, wo Kinder sind
Familie ist, wo Kinder sind

Foto: Carsten Koall/AFP/Getty Images

Mein Mann ist durchgebrannt. Schaffen Sie Ordnung, Herr Minister!“ Solche Forderungen waren es, die Franz-Josef Wuermeling, den ersten 1953 von Kanzler Konrad Adenauer installierten Familienminister der Bundesrepublik, erreichten. Ein Familienministerium galt damals als so überflüssig wie ein Kropf und kontaminiert von NS-Ideologie. Doch sei, hielt der erzkonservative Wuermeling seinen Kritikern entgegen, „die ganze Entwicklung der Zeit der Entwicklung einer gesunden Familie abträglich“. Vom sozialhygienischen Aspekt dieser Aussage einmal abgesehen, gilt der Satz trotz vieler Wuermeling-Nachfolger auch im 21. Jahrhundert noch. 2017 scheint die Institution sogar so gefährdet, dass sich die gesamte Parteienlandschaft zum Schutz der Familie aufgerufen sie