Politik mit Öh und Äh

Porträt Cem Özdemir weicht aus, wenn er unter Druck gerät. Keine schlechte Voraussetzung für Schwarz-Gelb-Grün
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2017
Ein Vorbild der Anpassung – wenn Cem Özdemir von den Menschen spricht, die heute nach Deutschland kommen, schlägt seine Vergangenheit als Erzieher durch
Ein Vorbild der Anpassung – wenn Cem Özdemir von den Menschen spricht, die heute nach Deutschland kommen, schlägt seine Vergangenheit als Erzieher durch

Foto: Zuma Press/Imago

Er bezeichnet sich gern als „anatolischen Schwaben“ oder als „säkularen Muslim“. Das sind scheinbar sich ausschließende Gegensätze, denn Schwaben pochen aufs Reinheitsgebot – nicht nur beim Bier, als dessen Botschafter die Brauer ihn 2014 auserkoren haben –, und Muslime sind gemeinhin religiös. Der Vegetarier Cem Özdemir, männlicher Part im grünen Spitzen-Duo, scheint diese Widersprüche jedoch in seiner Brust zu vereinen, zumindest auszuhalten und daran nicht zu verzweifeln. Er hat gute Aussichten, als erster Deutscher mit türkischen Wurzeln in die vorderste Reihe einer Bundesregierung aufzusteigen. Gemessen an den hier lebenden gut drei Millionen Menschen türkischer Herkunft wäre das dann ein reichl