Brandt und Wehner - Grüße aus dem Orbit -

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Rechtzeitig vor dem Beginn des SPD-Parteitags, melden sich die Urgesteine der SPD, Willi Brandt und Herbert Wehner aus dem "Jenseits" zu Wort, um über den Zustand der SPD zu philosophieren.

Brandt: Sag mal Herbert, kennst Du eigentlich den neuen Song der SPD "stairways to heaven"?

Wehner: Zieht an seiner Pfeife und zischt mit ätzendem Unterton: Müsste doch eher "highway to hell" heißen.

Brandt: Du bist immer so miesepetrig, Herbert, Deine Laune schlägt mir aufs Gemüt.

Wehner: Meine Laune war nie anders, schließlich musste ich mich zeitlebens mit diesen Pfuschern und Dilettanten herumärgern.

Brandt: Aber die SPD ist im Aufwind und steht kurz davor, die Regierung zu übernehmen.

Wehner: Aber doch nur, weil die anderen noch unfähiger sind als meine Genossen.

Brandt: die SPD ist die älteste Partei Deutschlands und steht in der Pflicht, dieses Land vor dem Abgrund zu bewahren.

Wehner: Ich möchte Dich daran erinnern, dass Du nicht mehr Kanzler oder Parteivorsitzender bist. Also, lass den pathetischen Unfug.

Brandt: Ich bin nun mal der Visionär der SPD, deshalb steht auch nicht Deine sondern meine Büste in der SPD-Zentrale.

Wehner: Mich beschäftigt nicht Deine Büste sondern die Denkwüste der Parteispitze.

Brandt: Ich weiß nicht, was Du willst, mit Steinbrück, Steinmeier und Gabriel haben wir doch eine schlagkräftige Troika, die zu allem bereit und auch fähig und willens ist, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen.

Wehner: Deine Urenkel, lieber Willi, werden genauso enden wie Deine Enkel, Lafontaine, Schröder und Scharping. Der Eine ist bei den Linken, der Zweite bei Gazprom und der Dritte bei der Pilati im Pool.

Brandt: Da ist sie wieder, diese gehässige Art, die ich so an Dir "schätze".

Wehner: ich bin nicht gehässig, sondern betrachte die Dinge wie sie sind.

Brandt: Das Regieren ist nicht leichter geworden. Die Deutschen sind eingebunden in ein geopolitisches Gesamtkonzept. Der Nord-Süd-Konflikt tritt offen zu Tage, die Frage nach sozialer Gerechtigkeit stellt sich mehr denn je.

Wehner: Und was hat das mit der Führungsspitze der SPD zu tun?

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