Corona - Und wie geht es weiter?

Ich möchte den Blick zunächst lenken auf die Anfrage von Gesundheitsminister Spahn an den nationalen Ethikrat, wie dieser zu einem Immunitätsnachweis steht. Der Ethikrat lehnt diesen Immunitätsnachweis bislang ab, aber es zeigt, wohin der Ehrgeizling Spahn will. Wir werden im Frühjahr einen Impfstoff haben, da bin ich mir ziemlich sicher. Schon jetzt laufen die Zulassungsverfahren und Massentests mit Impffreiwilligen in der 3. Phase. Auch ist bereits die Produktion von Impfdosen in millionenfacher Stückzahl angelaufen. Warum sollte ein Unternehmen Impfdosen produzieren, wenn diese nicht zum Einsatz kommen?

Es wird zwar zu keiner formellen Impfpflicht kommen, aber über den Umweg eines Immunitätsnachweises kann sehr wohl eine indirekte Impfpflicht generiert werden, etwa dadurch, dass bestimmte Berufsgruppen ohne Impfnachweis nicht mehr arbeiten dürfen oder dass Personen ohne Immunitätsnachweis bestimmte Behörden oder Kulturveranstaltungen nicht mehr bzw. nur mit Maske betreten dürfen.

Ein Teil der Bevölkerung ist mittlerweile genervt von beispielweise der Maskenpflicht. Ob nun das Tragen einer Maske sinnvoll ist oder nicht, werden wir niemals abschließend klären können. Weder die Gruppe der Maskenbefürworter noch die Gruppe der Maskenverweigerer lassen sich von den Argumenten der andersdenken Gruppe überzeugen. Dieser Konfrontationskurs spaltet immer weiter unsere Gesellschaft. Die Frage ist, ist das gewollt und wenn ja von wem. Noch sind die Befürworter der Regierungsmaßnahmen in der Mehrheit, aber die Zahl der Maßnahmenverweigerer wächst stetig. Und diese Leute radikalisieren sich immer weiter. Ich hatte vor einigen Tagen ein Gespräch mit einem jungen Mann und da ist es mir leicht schummrig geworden. Von ihm wird alles in einen Topf geworfen wie z.B. alle Banker sind Verbrecher, der Staat wird uns alle enteignen, wenn ihm das Geld ausgeht, es gibt eine Art Weltregierung der Superreichen und die politisch Handelnden sind nur ihre Marionetten, Bill Gates gehört auch dazu und will uns mit der Impfung vergiften. Gewiss ist das eine Extremposition eines etwa 30-jährigen jungen Mannes gewesen, der auch bei der Demo in Berlin mit dabei war. Sie ist auch nicht repräsentativ, aber sie zeigt den zunehmenden Radikalisierungsgrad.

Nur wohin führt das Ganze? Wir haben derzeit regierungsseitig folgende Corona-Strategie: Das Maß aller Dinge ist die 7-Tage Inzidenz von 50 Infizierten je 100.000 Einwohner. Die Zahl wird lokal angewendet. Kommt es regional betrachtet zu einer Überschreitung dieser Zahl, werden weitere einschränkende Maßnahmen ergriffen, wie beispielsweise Maskenpflicht im Freien, Kontaktbeschränkungen etc.. D.h. die Bundesregierung und auch die Länder fahren weiterhin eine Eindämmungsstrategie, die regional begrenzt ist und die auf der 7-Tage Inzidenzzahl von 50 Personen je 100.000 Einwohner aufbaut.

Eine solche Strategie hat den entscheidenden Nachteil, dass eine kontrollierte Durchseuchung - ein schreckliches Wort - praktisch nicht stattfindet bzw. mehrere Jahre dauern würde. Deshalb kann es nur zu einer Massenimpfung, wie oben beschrieben, kommen. Um aber eine bestimmten Impfquote (2/3 der Bevölkerung) zu erhalten, bedarf es entweder eines Immunitätsnachweises und in Kombination eines erhöhten Leidensdrucks in der Bevölkerung, sich endlich impfen zu lassen um beispielsweise der lästigen Maskenpflicht zu entgehen. Auf diese Massenimpfung bereiten uns die Leitmedien gezielt vor.

Wir werden jetzt im Herbst und Winter höhere Infektionsraten bekommen, schon allein deshalb, weil sich die Menschen mehr in geschlossen Räumen aufhalten werden und auch das Immunsystem von vielen schwächer wird. Hinzu kommen wahrscheinlich Infektionen einer herkömmlichen Grippe. Dann ist wieder Alarmismus angesagt, vor allem bei den Leitmedien. Am Ende des Jahres werden wir feststellen, dass es zu keiner Übersterblichkeit in 2020 in der Bevölkerung gekommen ist. Dann werden die einen sagen Covid 19 ist nicht gefährlicher als eine herkömmliche Grippe und die anderen werden sagen, nur durch das Maßnahmenpaket der Regierung konnte die Zahl der Toten niedrig gehalten werden. Das ist dann auch der Grund, warum Prof. Drosten das Bundesverdienstkreuz erhalten wird und nicht etwa ein Herr Wodarg.

Im Herbst werden auch die Firmenpleiten zunehmen. Und bei den Großkonzernen ist das Großreinemachen angesagt. D.h. aber nicht, dass nicht weiterhin das Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen wird. Der wirtschaftliche Niedergang von nicht überlebensfähigen Branchen wird m.E. gezielt hingenommen. So ist das nun mal mit dem "Schumpeterschen Prinzip der kreativen Zerstörung". Oder wollen wir etwa weiterhin in der digitalen Steinzeit leben?

Mit anderen Worten oder um in der Wortwahl von Warren Buffet zu bleiben. " es herrscht ein Klassenkrieg, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die diesen Krieg führen und wir werden gewinnen." Ich möchte hinzufügen, die Sars-Cov2-Pandemie wirkt hier wie eine Brandbeschleuniger.

Im Übrigen: Anhänger der neoliberalen Denkrichtung können sich im Prinzip eine weitere Spaltung der Gesellschaft nur wünschen, weil der Neoliberalismus davon lebt, Gewinner und Verlierer zu produzieren. Im Prinzip ist der Neoliberalismus eine Art Sozialdarwinismus, in dem der Markt und damit der Wettbewerb das übergeordnete Kriterium darstellt und sich derjenige durchsetzt, der mehr zu leisten imstande ist. Das schließt aber nicht aus, dass auch der per Geburt "Leistungsfähige" zwangsläufig zu der der Gruppe der Gewinner gehört. Deshalb lautet seine Devise: Privatisierung, Steuersenkungen und Sozialabbau. Auch wird in diesem System zumindest toleriert, dass Monopole und Oligopole entstehen, die quasi den Wettbewerb aushebeln. Dabei spielt der bis zur Perfektion getriebene Lobbyismus eine zentrale Rolle. Auf jedem "Schoß" eines Bundestagsabgeordneten sitzen mindestens 2 Lobbyisten. Dabei ist der Fall von Philipp Amthor nur die Speerspitze dieser Entwicklung.