Von der Zeitenwende zur Wärmewende

Die Macht der Dilettanten Der Koalitionsausschuss hat getagt, 3 Tage lang, Es galt die Devise „Wer zuerst einschläft hat verloren“. Mein Eindruck: No country for a old man. Aber auch die Jungen schauen in die Röhre.

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Es muss sich in diesem Land etwas ändern. Wenn ich mir die aktuelle Beschlusslage zu der so genannten Wärmewende genauer betrachte, kommt mir das kalte Grausen. Das ist aber nur ein Beispiel von vielen.

Bündnis 90/die Grünen - Tradition verpflichtet

Bündnis 90/die Grünen sind zu einer bellizistischen Partei geworden, die jetzt in einer völlig verfehlten Klimapolitik ihr zukünftiges Heil sucht, um den letzten Rest ihrer Anhänger an sich zu binden. Diese Partei ist ideologisch verbohrt, sprich der Realität weit entrückt und außen- und sicherheitspolitisch unterbelichtet. Zu glauben, man könne sich mit einer wertebasierten und feministischen Außenpolitik durchsetzen, ist nicht nur weltfremd, sondern auch scheinheilig, weil dieselbe Außenministerin völlig verkennt, dass ihre Freunde aus den USA genau das Gegenteil in der Vergangenheit getan haben und heute noch tun. Das Ganze kommt mir so vor, als ob man mit dem Teufel (USA) den Belzebub (Russland) austreiben will. Am besten man steckt China auch noch in Schublade eines Schurkenstaates, um sich dann im Falle einer militärischen Auseinandersetzung treu ergeben an die Seite der USA zu stellen. So etwas nennt sich dann Kriegswirtschaft.

Wir retten die Welt – koste es was es wolle

Bei der Fridays for Future Bewegung kann ich zwar ein berechtigtes Anliegen erkennen. Wenn es aber konkret wird, sind deren Forderungen bar jeglicher Realität. China, Indien und die USA sind für ca. zwei Drittel der schädlichen Klimagase verantwortlich, bauen zum Teil Kohlekraftwerke oder Atommeiler was das Zeug hält und die USA betreiben Fracking in einer umweltzerstörerischer Art und Weise: LNG-Gas hat im Übrigen die gleiche umweltschädliche Wirkung wie Kohle. Deshalb auch der Vorschlag der Grünen schon 2030 aus der heimischen Kohleproduktion auszusteigen, um das teure und dreckige LNG-Gas der USA zu verfeuern. Das wird die Leute „freuen“, wenn man ihnen mitteilt, dass sie 2030 keinen Arbeitsplatz mehr haben.

Wir hier in Deutschland glauben doch tatsächlich , dass wir mit einem CO2- Anteil von 2% (mögen es vielleicht sogar 3% sein) die Welt retten können. Solche Töne sind mir wohlbekannt und münden in der Aussage „am deutschen Wesen, soll die Welt genesen“. Wohin das geführt hat, haben wir gesehen. Warum um alles in der Welt beschäftigen wir uns nicht vorangig mit Themen, die wir uni solo bewältigen können, z. B. Müllreduktion, Artenschutz, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und Technologien, die wir federführend entwickeln und an andere Nationen „vermarkten“ können? Die Elektromobilität ist es jedenfalls nicht, da haben andere längst die Nase vor. Warum wird die Entwicklung des 3l-PKWs nicht weiter vorangetrieben. Deutschland, Frankreich und auch Italien besitzen ein enormes Know-How in der Verbrenner-Technologie. Wir geben dieses Know-How leichtfertig aus der Hand, so wie seinerzeit das enorme Wissen in der Atomkrafttechnogie. Heute bauen die Chinesen die Atomkraftwerke und wir in Deutschland beziehen dann den Atomstrom von Frankreich und Tschechien.

Woher kommt das liebe Geld?

Ein Statement zu den Finanzen: Selbst dann, wenn ich unterstelle, dass die ökologische Transformation die richtige Ausrichtung hat, stellt sich unweigerlich die Frage, wie das Ganze finanziert werden soll. Zuerst verschleudert der deutsche Staat das Geld in der Pandemie, dann für das Militär und für über 1 Mio. ukrainische Flüchtlinge (die allein kosten pro Monat mindestens 500 Mio. €). Dann genehmigt der Deutsche Bundestag noch einmal 12 Mrd. € für Waffen und Munition größtenteils für das ukrainische Militär und dann streitet man sich um die Kindergrundsicherung, die ca. 12 Mrd. € kosten soll, ganz zu schweigen, woher denn die Milliarden für die so genannte Wärmewende kommen sollen. Aber vielleicht ist die Enteignung das Mittel der Wahl, um unter 80-zig Jährige um ihr Hab und Gut zu bringen. Für die über 80-zig Jährigen greift dann die natürliche Auslese.

Und warum ist der Strompreis immer noch so hoch, obwohl er doch zu 50% aus regenerativen Energieträgern kommt? Und woher kommt dann der Strom in 10 Jahren, wenn allein die BASF dann so viel Strom verbraucht wie heute ganz Deutschland? OK, wenn die BASF dann in die USA oder woanders abgewandert ist, haben wir ein Problem weniger.

Der Neoliberalismus lässt grüßen

Und noch ein kleiner Ausflug in die Welt des Neoliberalismus.

Die Stromleitungen in Deutschland gehören vier Netzbetreibern:

  • TenneT
  • Amprion
  • 50 Hertz
  • TransnetBW

Nicht nur, dass es sich hierbei um ein Oligopol hat, ist von besonderem Interesse die TenneT, die wiederum der Tennet T Holding B.V. gehört. Diese Holding gehört - und da wird es richtig interessant – dem niederländischen Finanzministerium. D.H. ein Großteil der in Deutschland verlaufenden Stromleitungen befinden sich im Eigentum eines ausländischen Staates, mit dem Unterschied, dass man diesen Eigentümer nicht so einfach enteignen kann, so wie mit den russischen Kapitaleignern bereits geschehen. Was wurde hierzulande für ein Bohei gemacht, als ein Verladeterminal des Hamburger Hafens teilweise an ein chinesisches Unternehmen gehen sollte. Das zum Thema kritische Infrastruktur.

Jetzt wissen wir auch, warum die Verhandlungen des Koalitionsausschusses unterbrochen wurden, weil das halbe deutsche Kabinett zu Konsultationen in die Niederlande geflogen ist. Es ging u.a. um den Rückkauf des an die Niederländer verscherbelten Stromnetzes, dessen Ausbau so gar nicht vorankommt. Zugegeben, das geht auf das Konto der Vorgängerregierungen. Man könnte auch sagen, wenn man alle in einen Sack steckt und draufhaut trifft man immer den Richtigen.

Fazit

Eine schleichende Deindustrialisierung, eine systematische Zerstörung des Mittelstandes nach dem „Vorbild“ der USA, eine stark voranschreitende Zersplitterung der Gesellschaft mit einem schier unerschöpflichen Hysteriepotenzial, ein marodes und unterfinanziertes Bildungssystem, Medien, die die Demokratie mit Füßen treten getreu nach dem Motto „je politisch dümmer die Bevölkerung ist, desto einfacher kann es manipuliert werden“. Das ist die aktuelle Gemengelage.

Wenn ich mich mir anderen meines Alters oder etwas jünger unterhalte, dann kommt sehr häufig das Thema Hochkultur zur Sprache. Ägypten und das römische Reich waren einmal hochentwickelte Kulturen. Sie sind an ihrer eigenen Dekadenz gescheitert. Was wird man wohl in 100 - 200 Jahren über uns sagen.

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